Sterben - wie helfe ich

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susiunddiepieper

Sterben - wie helfe ich

Beitragvon susiunddiepieper » 03.04.2006, 17:58

Ich weiss, das ist ein ganz unangenehmes Thema, :cry: , was sicher viele von Euch leider schon mitmachen mussten.
Zwei unserer Wellies sind etwas älter (leider keine Ahnung wie alt, aber sie pennen selbst beim Essen manchmal ein :) ) und ich möchte jetzt schon wissen, wie ich mich am Besten verhalte und nicht erst, wenn Not am Mann ist.

Mir wäre am Liebsten, er bleibt im Käfig bei seinen Kumpels, die kraulen ihn nochmal ein bischen und dann..
Oder soll man ihn rausnehmen, dass die anderen keine Angst bekommen, ihn in die Hand nehmen und beruhigend auf ihn einredend rüberbegleiten (obwohl alle Vier nicht handzahm sind und vor Angst schon sterben würden..).

Und wie lange sollte man seinen Kumpel Zeit zum Trauern lassen? Bei Dreien bleibt auf jedem Fall immer einer auf der Strecke, also müsste ich wohl wieder nen Älteren holen? Und wenn die sich nicht vertragen..??? Oder lieber nen jungen Vogel für die Action :roll: :? :roll:

Bin ein bischen ratlos, bitte um Eure Erfahrungen, den Lord Helmchen scheint ziemlich schlapp zu sein, das Laufen und Klettern fällt ihm schwer und die Flügel hängen oft..

johanna-well

Beitragvon johanna-well » 03.04.2006, 18:35

Hallo!!
Das ist wirklich traurig!!! :cry:
Aber ich bin sicher er hatte bei dir ein schönes Leben!!!
ich würde an deiner Stelle ihn im käfig lassen!!! Bist du dir denn eigentlich sicher, dass es keine krankheit hat??( Ich denke ja schon, aber wollt nur noch ma nach fragen!!)
Auf die Hand nehmen würde ich ihn nicht!! Bei seinen Freunden geht es ihm wahrscheinlich schon besser, weil er ja nicht Handzahm ist und ich finde ,dann muss man ihm nicht auch noch diesem stress unterziehen!!
( is nicht böse gemeint!
:ja: )
Du kannst ihm ja auch vom käfig aus beruhigend zu reden und ihm den Abschied schön machen!!!
Ich weiß jetzt nicht, wie lange man ihnen zum Trauern Zeit lassen sollte!!
Vielleicht ein bis zwei Wochen!!??
:roll:
bei einem alten vogel ist es immer ein bisschen Schwieriger auch für die anderen vögel, aber wenn sie nicht extrem eifersüchtig oder agressiv sind müsste es klappen!!!
mit einem jungen hast du wahrscheinlich schon mehr Action!!!
Ich hoffe ich habe dir wenigstens ein bisschen geholfen!!
deine johanna

Foren-Freak
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Beitragvon Karin » 03.04.2006, 18:47

Es kommt immer ganz auf die Gegebenheiten an. Wenn die anderen nett zu dem Sterbenden sind, dann sind sie für ihn vielleicht sogar eine grosse Hilfe, denn nicht selten werden kranke Artgenossen sogar gefüttert und umsorgt.

Wenn sie ihn aber links liegen lassen, ja vielleicht sogar ärgern, dann würd ich den Sterbenden unbedingt rausnehmen. Nicht selten vergehen sich Artgenossen an Sterbenden.

Ich lasse meine Vögel, wenn sie sich schon zum Sterben auf den Boden gesetzt haben und zu schwach sind zum Fliegen, in ein entsprechend grosses, weich gepolstertes Körbchen und stelle sie an einen schönen warmen Platz und/oder stelle ein Rotlichtlampe auf, damit sie nicht frieren.
Sie sterben dann ohne Blick auf Gitter oder Draht.
Ich gebe ihnen mit dem Finger auch noch einige Tropfen (Anzahl je nach Grösse des Vogels) Rescue (Notfalltropfen) auf Stirn, Rücken und Schnabel. Das nimmt ihnen die Angst.

Scheue Vögel fasse ich auch dann nur an, wenn es unbedingt notwendig ist, denn sie haben lediglich nicht mehr die Kraft sich dagegen zu wehren und finden es ganz sicher nicht schön in der Hand des "Feindes" zu sterben.

Vögel sterben im allgemeinen allein und sie ziehen sich auch dafür zurück, wenn sie im Schwarm leben.

Zahme, menschgeprägte Vögel kann man gut begleiten. Sie fühlen sich sicher in der Hand oder auf dem Schoss des Menschen geborgen. Auch diesen kann man Rescuetropfen geben. Man muss sich aber dafür Zeit nehmen und das Tier nicht dauernd wieder woanders absetzen. Wenn das Sterben zu lang dauert, dann muss man eh zum TA gehen.

Ich finde das ist ein sehr wichtiges Thema und ganz toll, wenn man sich vorher damit auseinandersetzt und dem Tod des Haustieres in´s Auge blickt, statt sich einfach abzuwenden und abzuwarten bis das Tier tot daliegt.

susiunddiepieper

Beitragvon susiunddiepieper » 03.04.2006, 18:51

Danke Johanna,
soo schlimm ist es hoffentlich noch nicht :( .. er singt noch und bemüht sich, bei den anderen zu sein. Er kann das Gleichgewicht nicht mehr so gut halten, fällt von der Stange, aber den Fressnapf findet er noch :lol: Ich weiss nicht ob er krank ist, aber den Stress des Einfangens und getrennt seins möchte ich ihm und den Anderen eigentlich ersparen, für mich sieht es als Laie halt mehr wie Altersschwäche aus.. Hoffen wir das Beste, ich denke aber auch, ich lasse ihn bei den Kumpels...

susiunddiepieper

Beitragvon susiunddiepieper » 03.04.2006, 19:05

Danke Karin,
werd natürlich mit Argusaugen darüber wachen, wie die anderen drei zu ihm sind. Sein bester Kumpel zwitschert grad mit nem anderen.. :/ aber ich glaube schon, dass sie letztendlich ihm hilfreich zur Seite stehen werden, gestern abend saßen auch alle ganz dicht bei ihm.. Aber irgendwann muss ich auch ins Bett, ich glaub, ich lass mal ein bischen Licht brennen, zur Orientierung..
Wo bekomme ich die Rescuetropfen (Apotheke, Futterhaus..??), was ist da drinnen, eine Art Beruhigungsmittel?
Lieber Gruß,

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Beitragvon Karin » 03.04.2006, 19:31

Rescuetropfen gibt es in der Apotheke (meist auf Bestellung) oder auch bei manchen TA´s, die mit Homöopathie arbeiten. Es sind verschiedene Bachblüten, die zusammengemixt wurden und wie der Name schon sagt, im Notfall angewandt werden. Z.B. auch nach Einfangen eines Vogel, bei Panik, vor TA-Besuch etc.pp.

Normalerweise werden diese Tropfen für Vögel mit Wasser verdünnt (4 bis 6 Tropfen auf 10 ml Wasser), doch bei einem sterbenden Vogel gebe ich sie unverdünnt, da diesem der Alkohol, in dem die Blüten gelöst sind, nicht mehr schaden wird.

nymhensittichangel13

Beitragvon nymhensittichangel13 » 05.04.2006, 16:14

hallo susi!
als einer meiner wellis gestorben ist, musste ich das auch mit ansehen.
ich hatte damals mein welliweibchen in einem käfig im haus, weil sie schon sehr schwach war und kaum mehr fliegen konnte, als ich dann nach der schule nach haus kam, lag sie auf der seite auf dem boden und hat mich mit ihren schwarzen augen angeschaut, anschließend hab ich sie ganz behutsam in die hand genommen und in die außenvoliere zu ihrem männchen getrage und mich dort mit ihr hingesetzt.
meine wellidame hat dann noch das köpfchen in richtung
ihres hahns gedreht und dann anschließend noch einmal mich angeschaut und dann hat sie ihre dunklen knopfaugen geschlossen und ist eingeschlafen.

also... ich möcht damit sagen, dass es schon wichtig ist, dass der welli ein schönes ende hat und auch noch bei seinen freunden sein sollte, solange sie ihn nicht stören.
liebe grüße und alles gute,
anna

susiunddiepieper

Beitragvon susiunddiepieper » 05.04.2006, 22:43

Liebe anna,
sehr traurig :cry: :cry: , aber genau dass ist es, was ich denke. Natürlich wäre es für den Vogel einfacher, beim Tierarzt per Spritze einzuschlafen, aber wenn es ohne Schmerzen so zu Hause im Kreis aller Lieben geht, das wünsch ich mir als Mensch auch...!
Im übrigen geht es dem Lord etwas besser..

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Beitragvon SteffiBenny » 06.04.2006, 18:47

Hallo Susi,

Nicky und Joschi sind ohne mich gestorben, sie lagen morgens tot im Käfig. Mein erster Nymphi, Jacky, war noch ganz jung, halb zahm und (noch) allein und ihn habe ich in die Hand genommen, als ich sah, dass er stirbt. Ich glaube, das hat ihm gut getan - noch besser hätte es ihm allerdings getan, wenn ich mehr Ahnung gehabt hätte...

Mein kleiner Nami, ein 5-jähriger Welli, hatte Krebs und musste eingeschläfert werden. Ich wollte, dass er ohne Stress hier zu Hause sterben kann und darum ist die Tierärztin zu uns gekommen. Wir (die anderen Vögel, mein kleiner Sohn und ich) haben uns kurz vorher von ihm verabschiedet, er hat eine Spritze bekommen und ist dann in ihrer Hand eingeschlafen, ganz ruhig und friedlich. Seine Patnerin, Misty, war nun der einzige Welli hier und sie war erst ein paar Monate alt, darum habe ich gleich am nächsten den kleinen Murphy besorgt, in den sie sich auch sehr schnell verliebt hat.
LG, Steffi mit Benny (kleiner Mensch), den Nymphen Jamie und Jason, den Vielfarben Kylie und Cosmo, den Feinsittichen Lilly und Lucky und den Wellis Misty und Murphy
sowie Jacky, Nicky, Joschi, Nami, Katie, Jody und Jenny im Regenbogenland

Lucifel

Beitragvon Lucifel » 06.04.2006, 19:03

Irgendwie wachte ich nachts immer auf, wenn einer meiner Wellis gestorben ist... Ich war eigentlich immer dabei, hab sie getröstet, und evtl noch etwas gestreichelt (wenn sie nicht grade Angst vor mir hatten), bis sie ganz ruhig eingeschlafen sind. Meine Henne, die vor zwei Woche gestorben ist, ist irgendwie beim Sterben mit ihrem Fuß in den Ästen hängen geblieben...Ich hab sie dann gleich befreit und sie ist dann auf meinem Bett (auf der Tagesdecke, die ist schön weich und kuschelig) unter meinen Streicheleinheiten gestorben. Habe sie dann den beiden anderen noch zum Verabschieden zurückgegeben...
Nur ein einziges Mal war ich nicht dabei, das war noch in der Schule; meine erste Welli-Dame (wir hielten sie für einen Hahn, bis sie eines Tages ein Ei legte; sie war wohl krank; ist uns zugeflogen und hatte keinen Ring oder irgendwas...Hatte aber letztendlich doch schon einige Jahre auf dem Buckel), Bubi hieß sie,lag eines tages, als ich aus der Schule kam, auf dem Boden und mein Hahn, den ich damals hatte; Fossi, hat wohl versucht, sie wiederzubeleben...Sie muss wohl schon eine Weile da gelegen haben. Fossi war sehr traurig... Und ich auch...Als Kind ist das sowieso was anderes... :cry:

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Beitragvon gustl » 07.04.2006, 05:55

das meiste ist schon gesagt. Ich finde auch, wichtig ist, dass der Welli nicht alleine ist, wenn er über die Regenbogenbrücke fliegt. Ob das ein Artgenosse oder "sein" Mensch ist, hängt von den Umständen ab.

Liebe Grüße
Stefanie + Welli-Bande

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