Mein fast blinder Wellensittich Grisu

[Brassada]

Hallo

Ich möchte Euch mal meinen fast blinden Rainbow Wellensittich "Grisu" vorstellen.
Ich habe ihn vor etwa 3 Monaten gekauft,allerdings wusste ich nicht ,das er beinahe blind ist.......und der Züchter wusste es auch nicht.
Aber es stellte sich bald schon heraus . Er ist erst 2 Jahre alt....und lebt fast nur im dunklen.

Ich liebe ihn sehr.Beim Freigang stehe ich stundenlang neben ihm und begleite ihn auf seinen Touren.Er ist einfach ein lieber Kerl.
























Alexandra

[Geierlady Profil]

Ein sehr sympathisches, schönes Tier!
Wie meistert er denn sein Leben? Findet er alleine in die Voliere zurück?
Versucht er manchmal, zu fliegen?
Wird er im Schwarm akzeptiert? Wie klappt es mit dem Fressen und Trinken?
Erzähl doch mal!

[Brassada]

Also angefangen hat es damit,das er nach dem Kauf im Eingewöhnungskäfig immerzu auf der gleichen Stelle saß und sich kaum geregt hat.
Er saß deshalb im Käfig ,weil ich meine neu gekauften Wellensittiche stets ersteinmal durchschecken lasse beim vk-Tierarzt und im Labor – bevor sie zum Schwarm dürfen.

Bei der Voruntersuchung war noch nichts auffälliges zu erkennen…….erst als er immerzu rausgestarrt hat und sich kaum bewegt hat – da kamen Fragen auf.
Ich brachte ihn daraufhin erneut zum vk- Tierarzt und stationierte ihn dort einige Tage zur Beobachtung. Ja –und dort wurde dann festgestellt –das Grisu kaum was sehen kann.Es wurden Tests am Auge durchgeführt- auf die Reaktionsfähigkeit etc.

Mir wurde geraten – ihn separat (mit Kumpel) in dem Eingewöhnungskäfig zu halten,damit er gut zurechtkommt.Und wenn ich ihn fliegen lasse,sollte ich die anderen in dieser Zeit eingesperrt lassen,damit er nicht auffliegt,wenn meine Welli´s evtl.mal alle gleichzeitig auffliegen......denn wenn Grisu fliegt-endet das unweigerlich mit einer Bruchlandung(wenn ich ihn nicht vorher auffangen kann).

Gesagt – Getan. Also lebte er etwa 3 Monate mit dem Vlaadi (ein zahmer Hahn) im Ferplast Canto – Käfig.
………..bis vor etwa 3 Wochen. Ich machte den Käfig sauber –und setzte dazu die beiden Hähne zu den anderen in die Voliere.Und da war ich erstaunt wie gut der Grisu darin zurechtkam.

Er kletterte geschwind das Gitter empor – und setzte sich zu den anderen Wellensittichen.
Und so fing alles an gut zu werden.

Morgen mehr dazu.

[Geierlady Profil]

Das ist ja super!
Hut ab, dass du die Herausforderung angenommen und ihn nicht zurück gegeben hast!
Einen Bruchpiloten habe ich auch - Janosch (grün) kann nicht mehr fliegen, weil er seit einem Unfall das linke Schultergelenk nicht mehr nach oben bewegen kann.

http://s7.directupload.net/file/d/2977/srxq6ssb_jpg.htm

http://www.vidup.de/v/xmU5j/

Er hat es prinzipiell eingesehen, aber manchmal ist der Instinkt stärker, und er fliegt mit Paulchen los. Da kommt es schon mal zu kleinen Verletzungen, deshalb habe ich oft Angst um ihn.
Janosch ist auch ein sehr liebes Tier.

[Rolf_S Profil]

Auch wenn diese in Australien Nomaden sind, sind es in gefangenschaft gewohnheitstierchen. Entfernt man an der Decke einen beliebten Anflugsplatz, wird er obwohl nicht mehr zu sehen, aus Gewohnheit trotzdem versucht anzufliegen.

In absoluter Dunkelheit kann sich der Sittich auch von Platz A zum Lieblingsplatz B per Fuß dort hinbewegen. Sprich die haben eine mehr oder weniger grob/feine Landkarte im Kopf und eine starke Sehbehinderung in einer bekannten Umgebung halbwegs gut mit Gehör und Schnabel-Zungen Abtasten kompensiert werden kann.

Größte Gefahr seh ich eher in den Panikflügen und evt. auch von bösen Wellensittichen die in Richtung Auge picken und ein gesunder eben dank super Reflexe ausweichen kann.

[Brassada]

Größte Gefahr seh ich eher in den Panikflügen und evt. auch von bösen Wellensittichen die in Richtung Auge picken und ein gesunder eben dank super Reflexe ausweichen kann.

Panikflüge direkt macht er nicht.Es ist eher so ,dass er irgendwo danebentritt (z.B.oben auf der Voliere sitzend) und dann die Flügelchen ausbreitet - um nicht runter zu fallen. Dann schwebt er ganze sachte durchs Zimmer -bis er auf ein Hindernis trifft......oder ich ihn mit den Händen abfange (hab schon Übung darin).Ist wie beim Fußballspielen -im Tor stehend.

Ich möchte ihm nur ungern seinen Freigang verwehren......auch er soll glücklich sein-und sich wie ein Wellensittich fühlen dürfen.Er soll laufen dürfen-wohin er mag,er soll unter seinen Füßchen verschiedene Untergründe/Bodenbeschaffenheiten fühlen dürfen.....und er soll auch ein wenig seine Flügel benutzen dürfen-wenn gewünscht.Ich bin ja da und schaue,dass ihm nichts passiert. Manchmal bin ich zwar nicht schnell genug zum Beispiel wenn er gezielt versucht zu fliegen.......aber ich habe eine gut ausgestattete Notfallapotheke griffbereit im Wohnzimmer-und eine hochqualifizierte vk-Tierärztin.

Wie gesagt,er soll glücklich sein -ich möchte ihn nicht verwahren im Käfig.Lieber ein kürzeres schönes Leben - als ein verwahrtes langes.Er ist ja erst 2 Jahre alt. Meine Meinung.Und bis jetzt ging alles soweit gut.

In der Voliere kann er sich gut bei den anderen Wellensittichen durchsetzen-wenn einer ihm zu nahe kommt-fängt er an lautstark zu zetern und zu schimpfen. Das hilft.Er sitzt gerne bei dem Vlaadi und dem Sirius.Vlaadi war sein zahmer Kumpel im Käfig (den kennt er ja)-und der Sirius scheint ihn einfach zu mögen.Er ist gerne in seiner Nähe.

[Brassada]

Manchmal,wenn er in der Voliere ist , macht er folgendes : Er sitzt ganz ruhig am Boden in der Einstreu-und flattert mit den Flügeln UND wenn er klettert-dann fliegt er dabei. Er klettert mit den Füßen und bewegt dabei die Flügel wie beim Fliegen.....Ein wahres Turboklettern ist das.
Damit ist er ruckzuck im oberen Teil der Voliere.Meistens stößt er ersteinmal gegen das Dachgitter-um dann wieder ein Stück runter zu klettern.


.....ich frage mich nur immerzu-wie konnte das der Züchter übersehen ?? Das ist doch nicht normal für einen sehenden Welli.
Und es kommt noch besser.Grisu war schon Papa - und hat schon Junge aufgezogen.Er hat stets sicher seinen eigenen Nistksten zwischen einer Reihe anderer gefunden.Wie hat er das blos gemacht - so lange unauffällig zu bleiben.Der Züchter war ganz erstaunt,er konnte es nicht fassen,das Grisu fast blind sein soll........ -aber er ist doch nicht bei mir erst erblindet.

Fragen,die der kleine Grisu einfach für sich behält.