Amy ist krank :(

[Samitika Profil]

Schreibe nicht ins Medizinforum, weil ich eigentlich nicht in dem Sinne auf der Suche nach Tipps oder "was ist das für eine Krankheit" oder ähnliches bin (habe heute den halben Tag in der Tierklinik in Hamburg verbracht, mit Vogelspezialistig, hat bei vogeldoktor.net 16 Bewertungen und alle positiv, wenn die nicht herausbekommen was mit Amy ist, dann tuts wahrscheinlich keiner), sondern einfach mein Herz gerade ausschütten muss.

Am Donnerstag hab ich abends entdeckt, dass meine kleine Maus den Kopf sobald es dunkel ist und sie sich unbeobachtet wähnt, ganz merkwürdig hält. Kann das gar nicht so recht beschreiben, ganz nach unten (ungefähr auf Höhe der Füßchen) und dann ganz zur Seite gedreht. Ich habe mich total erschrocken, allerdings hatten meine zwei vorher Vogelmiere gehabt und Amy ist wenn sie die bekommt immer völlig durchgeknallt, hängt sich da rein ohne Rücksicht auf Verluste, Flügel irgendwie in alle Richtungen, ist auch schonmal runtergefallen dabei (hat sich aber mit Flattern abgefangen), deshalb hatte ich zunächst den Verdacht, sie hätte sich einfach den Nacken verrenkt, hab Rotlicht an den Käfig gestellt und da ich am nächsten Tag dann festgestellt habe, dass sie sich tagsüber weitgehend normal verhält, sich putzt, an den Gitterstäben klettert, sich da auch mit dem Schnabel ranhängt etc., dachte ich, ich beobachte erstmal. Sie versteckt es auch wirklich so gut sie kann, nur im dunkeln ist es wirklich auffällig bzw. wenn sie sich unbeobachtet fühlt. Heute morgen habe ich dann die Vögel eingepackt und bin nach Hamburg gefahren, mein Freund hat mich lieber Weise begleitet. Die Tierärztin ist wirklich toll, hat mir alles genau erklärt, mich noch vor der eigentlichen Behandlung über die Kosten aufgeklärt, erzählt, warum sie was macht und was es sein könnte. Sie hat dann erstmal einen Kropf- und Kloakenabstrich gemacht, auf Trichos untersucht, dann wurde sie geröngt, der Kot auf Megas untersucht - mit dem Hinweis darauf, dass diese trotzdem vorhanden sein können, auch wenn sie jetzt gerade nicht ausgeschieden werden. Sie ist mit mir die zwei Röntgenbilder genau durchgegangen, mir genau erklärt, wo was ist und wie das aussehen muss. Im Prinzip nicht wirklich etwas gefunden. Amy hat relativ viel Grit im Muskelmagen und Gase im Magen-Darm-Trakt. Das erklärt Bauchschmerzen, aber noch nicht die eigenartige Kopfhaltung.. evtl. hängt es schon zusammen, könnte eine Infektion sein, die eben im Magen-Darm-Trakt liegt, aber auch das ZNS befallen hat... klar ist das noch nicht.. morgen erfahre ich noch die Ergebnisse der Tests auf Bakterien und Pilze... wenn da nichts ist ist der nächste Schritt Blut abnehmen..

Bin ziemlich fertig, weil ich Angst habe, dass man ihr nicht helfen kann. (Könnte ja auch z.B. die Dreherkrankheit sein oder so..) Finanziell geht das schon ganz schön an meine Belastungsgrenzen (obwohl man zu den Preisen eigentlich nichts sagen kann, die Rechnungs zeigt genau, was wofür berechnet wird, der teuerste Posten sind 30 Euro für die zwei Röntgenbilder), ist mir egal, wenn sie nur wieder gesund wird... bitte drückt mir die Daumen..

auch dass ich es hinkriege, sie jetzt jeden Tag einmal einzufangen. Sie bekommt eine Mischung aus Calcium und Vitamin B, jeden Tag in den Schnabel und sie ist wirklich fernab von handzahm...die Tierärztin meinte zwar, ihr Allgemein- und Ernährungszustand sei sehr gut (und sie hätte den richtigen Kampfgeist, mit allem fertig zu werden wo es auf diesen ankommt, sie hat nämlich die ganze Klinik zusammengemeckert und wohl auch ein paar Mal herzhaft zugebissen oder es zumindest versucht, sie meinte sie hätte selten einen so wehrhaften Welli erlebt ... das finde ich einerseits gut, egal was sie hat, offensichtlich geht es ihr so gut, dass sie sich nicht aufgibt, heißt aber ihr das Medikament zu geben wird sicher auch nicht unkompliziert... )

[Lapingi Profil]

Hallo Samitika,

tja.....das hört sich in der Tat merkwürdig an. Ich habe auch keine Idee, was das sein könnte.
So wie Du die TÄ beschrieben hast, scheint sie jedenfalls sehr kompetent zu sein. Ich hoffe, sie findet doch was und kann dann eine Therapie einleiten.

Und Amy verhält sich tagsüber fast normal ? Sie fliegt, tobt, erzählt usw. ? Kann das nicht vielleicht doch eine "besondere" Schlafstellung sein ? Ich habe eine ähnliche Stellung mal bei einem Katharinasittich gesehen, allerdings nur Köpfchen Richtung Füße, den Kopf verdreht hatte er nicht.

Ich drücke Dir die Daumen, daß es evtl. doch nur ein Tick ist. Berichte aber weiter, ja ?

[Samitika Profil]

Nein, das ist leider keine besondere Schlafstellung... wenn man es weiß sieht man halt schon, dass sie den Kopf meistens leicht verdreht hat und wenn sie sich unbeobachtet fühlt hält sie ihn auch tagsüber manchmal so extrem. Inzwischen fliegt sie auch unsicherer. Mit sehr viel Geflatter aber kommt kaum von der Stelle. Es wäre halt auch möglich, dass sie irgendwo gegen geflogen ist meinte die Tierärztin und dass es ein Trauma ist bzw. sie im schlimmsten Fall da evtl. eine leichte Blutung im Kopf hatte. Sowas kann man nur leider nicht diagnostizieren, weil man bei einem Welli ja kein MRT oder sowas machen kann...Sie ist wirklich sehr gut, wenn jemand in/um Hamburg einen vogelkundigen Tierartz sucht, kann ich die nur empfehlen, egal wie das jetzt ausgeht, sie hat auf jeden Fall alles getan um herauszubekommen was mit Amy ist und ihr zu helfen und ist menschlich auch total nett, doktort halt auch nicht irgendwie an dem Tier rum ohne dass man weiß was und warum sie was da tut. Ich glaube das Vertrauen meiner Vögel in mich ist allerdings gerade vollständig weg es ist mir nicht gelungen, die Kleine heute einzufangen für die Medikamentengabe, beide Vögel sind im Dunkeln sofort panisch losgeflattert im Käfig, ehe ich auch nur die Tür ganz geöffnet hatte... werde heute mal sehen, ob ich mir so einen kleinen Kescher kaufen kann, ich schätze mal das ist dann noch die beste Möglichkeit, oder? Ich will ja nicht, dass sie sich nachher noch beim einfangen irgendwie verletzt, weil sie jetzt irgendwo gegen fliegt

[Lapingi Profil]

das Einfangen mit einem Kescher kann ich Dir auf jeden Fall empfehlen, haben wir auch immer gemacht.....und wir mußten unsere Schätze leider sehr oft fangen ( Megas, Leber, Niere ). War immer am Stressfreisten. Je nachdem wie lang der Stil ist, würde ich ihn auf ein Minimum kürzen.

Wenn sie irgendwo gegengeflogen ist, hätte ihr der TA höchstens eine Spritze gegen eine evtl. Schwellung geben können. Unser Lari ist mal innerhalb von 2o Sekunden zweimal gegen das Küchenfenster geflogen, zum Glück konnte ich den Flug mit wilden Handbewegungen jeweils stark bremsen. Er machte allerdings keinen benommenen Eindruck - trotzdem wollte meine Frau unbedingt zum TA und der gab ihm halt vorsichtshalber eine Spritze gegen eine evtl. Schwellung im Kopf.

Ich weiß aber nicht, ob das jetzt bei Amy noch ne Möglichkeit wäre.....

[Samitika Profil]

Bei der bakteriellen und mykologischen Untersuchung der Abstriche ist auch nichts herausgekommen... das heißt ich muss mein Schätzchen wohl nochmal 40 km in jede Richtung durch die Stadt karren zum Blut abnehmen lassen (das muss ich irgendwie auch meinem Chef erklären, der war beim ersten Mal da sehr verständnisvoll, hatte selber mal Wellis, aber zu allem Unglück bin heute nun auch noch ich selbst krank)... wenn dabei auch nichts zu finden ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es ein Trauma ist und sie irgendwo gegen geflogen ist. Das mit der Spritze um die Heilung eines Traumas voranzutreiben (Cortison ist das) hat meine Tierärztin gesagt hätte erstens kurz danach erfolgen müssen und nicht eine Woche später und zweitens ist das beim Welli nicht ungefährlich... andernfalls könnte man im Blut Hinweise auf eine Infektion finden. Eine solche könnte auch nur den Kopf und das ZNS betreffen und daher erklären, warum es ihr sonst gut geht, sie singt, sich weitgehend normal bewegt (sie kann halt fliegen, nur nicht so (ziel-)sicher wie sonst. Die TA meinte mit nem Kescher wird das sehr schwierig bei mir (habe keine Voliere, sondern einen großen Käfig), ich sollte lieber das Zimmer abdunkeln und mit einen Küchenhandtuch oder ähnlichem sie greifen... das habe ich halt vorher schon versucht, aber sie ist so verdammt schnell und ich fürchte ich zu ängstlich, weil ich doch immer denke ich könnte sie verletzen/ ihr wehtun etc... (muss dazu sagen, dass bei uns vor langer Zeit ein Welli ums Leben gekommen ist, als ich noch sehr klein war (ca. 2 Jahre) weil mein älterer Bruder und ich uns um das Tier gestritten haben und irgendwie flasht das Bild davon, obwohl ich mich sonst kaum daran erinnern kann und sich auch nicht wirklich rekonstruieren ließ, wie es genau passiert ist immer im falschen Moment in meinem Kopf auf... (ich hoffe jetzt geht hier keiner auf mich los, ich war damals zwei, mein Bruder sechs und dem Tier Schaden zufügen wollte ganz sicher keiner von uns)

[Lapingi Profil]

Tja, wenn jetzt bei der Blutuntersuchung auch nichts gefunden wird und Amy sich trotz des ab und zu schiefen Kopfs sonst normal verhält, würde ich mir keine so großen Sorgen machen. Was genau passiert ist läßt sich ja dann eh nicht mehr feststellen und wenn sich Amy trotzdem wohl fühlt.....das ist doch das Wichtigste. Gib ihr viele Vitamine und beobachte sie natürlich weiter.

[Samitika Profil]

Tatsache ist, dass ich ja nicht weiß, ob es ihr gut geht. Die kleinen verstecken ja so "wunderbar" so gut es geht ihre Schwächen. Und gerade Amy ist ziemlich hart im Nehmen. Es kann halt alle möglichen Ursachen haben. Ich bin langsam aber sicher verzweifelt wegen dem Einfangen. Kriege das einfach nicht hin, weder mit Hand/ Handtuch, noch mit dem gerade erstandenen Kescher (die Käfigtüren sind auch zu klein, d.h. mit dem Kescher kann ich sie nur im Zimmer fangen, das funktioniert aber auch überhaupt nicht und ich will doch auch nicht, dass sie immer mehr Angst vor mir bekommt (bzw. bekommen, der Hahn ist eh der ängstlichere, Amy ist eigentlich immer gekommen, hat einem an den Fingern geknabbert, ab Gesicht rumgeschnäbelt, ist auf die Schulter, den Arm usw. gesprungen und hat Hirse aus der Hand gefressen...jetzt haut sie ab, sobald ich auf nen halben Meter an den Käfig ran komme. Könnte gerade nur heulen.. und sie muss das Medikament mindestens eine Woche lang jeden Tag bekommen, evtl. 2-3 Wochen...

[Lapingi Profil]

Ach Samitika
nicht aufgeben. Ist natürlich doof, wenn der Kescher jetzt nicht reinpasst. Draußen würde ich auch nicht mit Kescher fangen, das ist zu stressig für´s arme Tier. Unser Käfig hatte ne Doppeltür, daher passte der Kescher auch rein. Dann hilft wohl nur noch Zimmer abdunkeln und dann mit einem Tuch einfangen.

So blöd das jetzt vielleicht klingt, aber wir haben uns immer "verkleidet" bevor wir unsere Mäuse gefangen haben und kein Wort geredet. Wir hatten die Hoffnung, sie würden uns dann nicht erkennen. Mache es auf jeden Fall mit einem dünnen Tuch, damit sie die Hand nicht als Feind ansehen. Uns wurde die Fangerei aber verziehen, Pingi kam auch direkt nach der Fangaktion wieder auf den Finger, Lari war eh nicht handzahm.

Vielleicht lags wirklich auch an unserer Verkleidung, daß sie die Fangerei nicht direkt mit uns in Verbindung brachten....ich weiß es nicht.

Aber Kopf hoch, wenn Du einmal den Dreh raus hast, wird´s zur Routine.....auch für Amy.