Brauche eine Schulter zum ausheulen!!!!

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daria81

Brauche eine Schulter zum ausheulen!!!!

Beitragvon daria81 » 08.11.2004, 00:16

Hallo!

Ich weiß gar nicht, wie ich beginnen soll! Bin einfach nur verzweifelt und am Ende! Auf der Suche nach Rat hab ich eure Seite bei Google entdeckt!

Hab gestern mein Wellensittisch einschläfern lassen und fühl mich so mies deshalb! Ich fühl mich so schuldig!

Uns ist vor einigen Wochen aufgefallen, daß sie am Unterbauch hinter den Beinchen ein immer größer werdendes Knoten hatte! Bewußt wurde es uns, als sie an dieser Stelle die Ferdern verlor!
Sie hat sehr viel gegessen und zwischendrin viel geschlafen! Sie hat die letzten 2 Wochen auch nicht mehr ihr Käfig verlassen und die letzten Tage fiel ihr sogar das Klettern in ihrem Käfig schwer!
Auch unter Durchfall litt sie und zeitweise wirkte sie sehr aggressiv!

Aber zwischendrin ging es ihr ganz gut und zwitscherte vor sich hin und freute sich jedesmal, wenn ich von der Arbeit nach Hause kam und ich ihr wieder Aufmerksamkeit schenken konnte!

Wir haben uns zu anfangst keine großen Gedanken gemacht, da wir sie über die Sommerferien in einer Tierhandlung zur Betreuung abgegeben hatten und die Betreuerin uns was von einer Fettschürze am Bauch erzählte und das wir vermehrt auf die Ernährung achten sollen!

Dann bin ich gestern zum Tierarzt und der erzählte mir was von einem Geschwulst der inoperabel wär, da Wellensittische bei so einem großen Tumor intraoperativ verbluten würden! Dann war ich so aufgelöst, daß ich nur noch gesagt habe, daß ich nicht will, daß sie Schmerzen hat! Und sie schlug mir das Einschläfern vor! Und ich habe zugestimmt!
Es war so schwierig mit diesem leeren Käfig wieder zurückzukehren!

Jetzt verfluche ich mich für diese Entscheidung, weil ich nicht weiß, ob sie richtig war! Ich habe so Gewissensbisse! Zum einen, weiß ich nicht, ob es der richtige Zeitpunkt dafür war! Hätte ich vielleicht noch ein bißchen warten sollen mit dem einschläfern?! Oder mich woanders erkundigen sollen? Vielleicht in einer Tierklinik? Ich habe Angst, daß ich das Falsche getan habe!Bin einfach nur sauer, weil ich nicht rechtzeitig genug reagiert habe!

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Beitragvon Spaky » 08.11.2004, 07:24

Hallo Daria,

erstmal möchte ich dir sagen dass es mir sehr leid für dich tut; es ist jedesmal wieder furchtbar, Abschied nehmen zu müssen, egel wann, und es ist immer zu früh. Und dann muss man die Frage nach dem "wann" auch noch selber treffen.

Ich bin mir aber ganz sicher, dass du nur richtig gehandelt hast; viele Besitzer lassen ihre Vögel aus falsch verstandener Tierliebe zulange leben. Glaub mir, es ist besser so. Deine Kleine hatte wenigstens zwischenzeitlich noch gute Phasen, und hat nicht nur gelitten.

Was deine Frage wegen der Tierklinik angeht: es stimmt zwar, dass viele TÄ nicht so viel von Vögeln verstehen, aber bei deinem Vogel erschien mir der Fall schon sehr deutlich. und ein anderer Tierarzt hätte auch nicht mehr tun können. Man hätte höchstens zu einem früheren Zeitpunkt dem Vogel (aufbauende?) Medikamente geben können, die evtl. das Wachstum des Tumors verzögern können. Aber das ändert NICHTS daran, dass man Tumore im Bauchraum (glaube ich) generell nicht operieren kann. Die Gefahr, dass sie bei der OP streuen, ist ja auch enorm.

Wir haben auch schon viele Wellensittiche mit Tumoren gehabt, dass ist leider bei ihnen alles andere als selten :(

Ich möchte dir noch sagen, dass hier sehe viele Leute mit dir fühlen; es ist immer schlimm. Aber du hast die einzig richtige Entscheidung getroffen.

Liebe Grüße, Silvia
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Beitragvon Jutta » 08.11.2004, 09:54

Hallo Daria,
es tut mir sehr leid für dich, das du deinen Welli verloren hast :cry:
Aber ich kann mich Silvia nur anschließen, du hast in dieser Situation das einzig richtige gemacht und ihm weitere Schmerzen erspart :troest:
Ich kann mir gut vorstellen, das es verdammt schwer ist, eine solche Entscheidung zu treffen und viele hier mußten diese Entscheidung auch schon treffen :cry:
Den Schmerz kann dir leider keiner nehmen, aber du solltest dir keine Vorwürfe machen, denn dein Wellis ist dir sicher dankbar das du ihn hast gehen lassen und er nun ohne Schmerzen im Wellihimmel mit vielen anderen Artgenossen fliegen kann :troest:

daria81

Beitragvon daria81 » 08.11.2004, 18:43

Hallo Jutta und Silvia!

Vielen lieben Dank für eure lieben Worte! Ihr glaubt nicht, wie sehr das einem gut tut!

Ich mußte zum ersten mal in meinem Leben so eine Entscheidung treffen! Ich war einfach nur hin und hergerissen! Hinterher kamen mir so viele Zweifel auf! Ob es richtig war oder falsch; Mord oder Erlösung; der falsche oder richtige Zeitpunkt......

Mein erster Welli, den ich vor Jahren geschenkt bekommen habe, hab ich elendlich zugrunde gehen sehen! Trotz Tierarztbesuche! Es tut mir heut noch sehr weh, aber ich war damals ein Kind! Diese Qualen! Und dies wollte ich nicht nochmal einem Tier zufügen!

Ich glaube, ich habe es erst gestern so richtig realisiert! Der Tag fing ganz gewöhnlich an, nur daß da etwas gefehlt hat! Und es hat so wehgetan! Und die Nacht war ein Horror! Und ich wußte nicht, wo ich mich hinwenden sollte!

Es ist echt klasse, daß es so eine Seite gibt! :ok:

Ganz liebe Grüße!!!

Daria

Sandy mit ihren Wellis

Beitragvon Sandy mit ihren Wellis » 08.11.2004, 23:13

Liebe Daria,

Du tust mir so leid und ich kann Dich so gut verstehen.
Dass man sich Vorwürfe macht und seine Entscheidung im nachhinein von allen Seiten beleuchtet, ist zwar oft unendlich schmerzlich, aber letztlich doch normal. Ich glaube, das kann Dir jeder bestätigen, der schon einmal eine solch schwere Entscheidung treffen mußte. Man neigt dann auch dazu, in der Rückschau die Fakten anders zu sehen. Das ist aber falsch. Wenn Du wieder unter Selbstvorwürfen leidest, sieh Dir einfach Deinen ersten Beitrag hier an. Was Du da geschildert hast, hatte nichts mehr mit einem glücklichen Vogelleben zu tun, oder?
Du hast das Richtige getan. Deine Kleine ist Dir sicher unendlich dankbar, dass Du es ihr ermöglicht hast, dass sie jetzt im Regenbogenland ohne Einschränkungen herumtoben kann.

Ich drücke Dich mal ganz fest :troest: . Das hilft hoffentlich ein bißchen.

Liebe Grüße
von

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Beitragvon adriana » 09.11.2004, 07:32

Hallo.

Auch ich schließe mich meinen vor-rednerinnen an. Ich denke auch, du hast das richtige für den vogel getan.

tierliebe, die nur soweit reicht, als das sie die bedürfnisse und wünsche des menschen betrifft, ist keine echte tierliebe. man sollte sich immer überlegen, was für das tier das beste ist. und die erlösung von den schmerzen und einem vogel-unwürdigem leben ist meines erachtens tierliebe.

Ganz liebe tröstende Grüße
Liebe Grüße von Adriana und ihrem Federhaufen Lotti, Hannes, Henry und Hannelore

Auf ewig unvergessen Lenny und Balduin :-(

Cathrine

Beitragvon Cathrine » 09.11.2004, 08:49

Hallo,

du hast wirklich das beste für das Tier gewollt und das ist auch gut von dir gewesen, das Tier von den schmerzen zu erlösen.
Sicherlich ist das alles immer sehr schwer, aber denke immer daran der Vogel dankt es dir, da er nun keine schmerzen mehr hat.

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Beitragvon Rebecca » 09.11.2004, 14:48

Hallo!

Ich habe selbst Samstag einen noch sehr jungen Vogel wegen eines Tumors einschläfern lassen müssen, was unheimlich traurig war, aber in seinem Fall ziemlich eindeutig. Vor ca. einem halben Jahr stand ich vor genau so einer schwierigen Entscheidung wie du - die Wellifrau zeigte mir auch nicht deutlich, ob es ihr noch gut ging oder doch nicht mehr, sie hatte viele Phasen, in denen sie geschlafen hat, aber auch noch etliche, in denen sie aktiv war und mit den anderen gequatscht hat. Fliegen konnte sie nicht mehr besonders gut, hatte auch ein wenig mit der Gefiederstruktur und dem Alter zu tun, aber sie hatte eine liebe Freundin, die sich immer sehr um sie gekümmert hat (selten bei Weibchen). Dann ging es ihr schlechter und ich habe wirklich tagelang überlegt, ob es jetzt Zeit wäre. Ganz am Ende hat sie es mir dann doch gezeigt, es kam mir vor, als würde sie sich von den anderen verabschieden. Aber das ist nicht sehr häufig so, ich überlege heute noch, ob ich nicht früher hätte gehen sollen, ob ich ihr nicht Schmerzen erspart hätte...

Es ist immer sehr traurig, wenn man so eine Entscheidung treffen muß. Man entscheidet, ob das Tier noch einige schöne Tage haben darf oder ob man es vorher töten läßt. Aber man hat als Mensch bei Tieren die Möglichkeit, dem Tier die Freiheit zu geben, nämlich die Schmerzfreiheit. Und so schön vielleicht die kommenden Tage noch für deinen Vogel gewesen wären, sie wären auch immer mit Schmerzen verbunden gewesen, und früher oder später (vermutlich eher früher) wäre sie dann doch gestorben :(

Vielleicht helfen dir die Texte im Regenbogenbrückenforum. Es sind traurige Gedichte, aber doch irgendwie tröstlich.

Laß dich :troest: !

Liebe Grüße,
Rebecca

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