Schwermetalle in Farben und ihre Giftigkeit
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Schwermetalle in Farben und ihre Giftigkeit
Zitate aus "Schwermetalle in Farben und ihre Giftigkeit"
Dieser Text ist vom VSLF1) herausgegeben und macht Akzent auf die Druckfarben.
Doch dessen Fachinformationen und Aussagen gelten natürlich nicht nur für die Druckfarben, sondern allgemein für alle Farbarten und Baumaterialien.
Bei Diskussionen über Umweltschutz ist häufig von "ungiftigen, schwermetallfreien" Farben die Rede. Von Druckereien und Druckfarbenherstellern wird daher immer öfter gefordert, dass sie die Schwermetallfreiheit ihrer Produkte garantieren.
Der Begriff "schwermetallfrei" scheint einen einfachen und klaren Sachverhalt auszudrücken. Trotzdem ist er häufig Anlass für Missverständnisse und längere Auseinandersetzungen zwischen Druckfarbenherstellern, Druckereien und deren Kunden.
Die Schwermetalle sind als Spuren bereits in den Rohstoffen enthalten.
Alle Rohstoffe für Druckfarben werden über mehr oder weniger komplizierte Reinigungsverfahren oder chemische Reaktionen letztendlich aus Naturprodukten hergestellt (Naturharze, Holz, Erdöl, Erz, Wasser usw.). Wegen der Allgegenwärtigkeit von Schwermetallen in der Natur (s. Abschnitt 2) enthalten also auch die Rohstoffe und damit die Druckfarben Schwermetallspuren. Für technische Großprodukte wie Druckfarbenrohstoffe ist eine Reinigung bis zur absoluten Schwermetallfreiheit technisch und finanziell ausgeschlossen. Beispielsweise werden schon bei der Herstellung und beim Transport in Metallbehältern immer Spuren von Schwermetallen an die Produkte abgegeben. Die reinsten technisch hergestellten Produkte sind wahrscheinlich die Halbleiter in der Elektronik. Auch sie enthalten noch deutlich messbare Spuren von Fremdatomen, trotz der extremen Reinigungsverfahren, für die Milliarden Franken aufgewendet werden müssen.
Was bedeutet „schwermetallfrei“?
Nach den Angaben im letzten Abschnitt ist klar, dass niemand eine absolut schwermetallfreie Farbe herstellen kann.
7 Was kann ein Farbenhersteller garantieren?
Eine generelle Garantie der absoluten Schwermetallfreiheit ist schon wegen der überall vorhandenen Schwermetallspuren nicht möglich, also auch dann nicht, wenn in der Rezeptur keine Pigmente oder Additive eingesetzt werden, deren Hauptbestandteile Schwermetalle sind. Eine solche Garantie wäre aus wissenschaftlicher und juristischer Sicht höchst anfechtbar.
Der VSLF empfiehlt deshalb, ihn ganz zu vermeiden! Besonders kritisch zu betrachten ist die Verwendung des Begriffs "schwermetallfrei" als Werbung. Ohne ergänzende Informationen wird damit keine nachprüfbare Aussage über eine Druckfarbe gemacht. Eine solche Werbung grenzt also an unlauteren Wettbewerb. Ein seriöser Druckfarbenhersteller sollte darauf verzichten.
Ein Druckfarbenhersteller kann nur garantieren, dass bestimmte Grenzwerte der Schwermetall-Konzentrationen in seinen Farben nicht überschritten werden!
Diese Grenzwerte müssen gleich oder kleiner sein als die gesetzlich festgelegten Grenzwerte. Schwermetall-Konzentrationen unterhalb dieser Grenzwerte gelten nach allen bisherigen Untersuchungen als unschädlich für die menschliche Gesundheit. Natürlich können solche Garantien nicht pauschal für alle Schwermetalle abgegeben werden, sondern nur einzeln für diejenigen, bei denen die Grenzwert-Angaben der Rohstoff-Lieferanten vorliegen oder eigene, für die meist sehr kostspielige Analysen durchgeführt wurden. In manchen Fällen müssen noch die verschiedenen Formen der Schwermetalle unterschieden werden (s. Abschnitt 4). Beispiel: "Chrom (VI)" bedeutet, dass von den Verbindungen des Chroms nur die mit 6-wertigem Chrom gemeint sind.
Um Missverständnisse zu verhindern, gibt es für den Kunden des Druckfarbenherstellers zwei Möglichkeiten:
- Er gibt die Schwermetalle einzeln an, für die er die Garantie benötigt, dass ihre Konzentrationen bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten.
- Er gibt die für ihn geltenden Normen und Vorschriften an, deren Einhaltung der Druckfarbenhersteller garantieren soll.
Literatur:
H. Endriss, K. Mähner u. A. Schmid: „Brauchen wir ‚schwermetallfreie’ Farbmittel?“, in „FARBE&LACK“ 100, 9/1994, S. 793.
H. Endriss u. M. Haid: „Kunststoffe schwermetallfrei einfärben?“ in Kunststoffe 82 (1992) 9, S. 771.
E. Merian: Metalle in der Umwelt, Verlag Chemie, Weinheim 1984.
H. J. Fiedler u. H. J. Rösler: Spurenelemente in der Umwelt, Enke, Stuttgart 1988.
- dragon 76
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Re: Schwermetalle in Farben und ihre Giftigkeit
Finde ich wirklich informativ, da man an diese Gefahr wirklich oft gar nicht denkt und wenn man mal schaut wieviele noch Zeitungen als Unterlage in Käfigen und Vollis haben ..............
Ich finde es richtig gut, daß du das mal hier zusammengestellt hast !!
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LG von Bianca
In Memory an all unseren Lieben, die bereits über die Regenbogenbrücke geflogen sind !Wir werden euch niemals vergessen und vermissen euch sehr !!
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- Krüsche
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Re: Schwermetalle in Farben und ihre Giftigkeit
Hallo value!
Da hast du dir ja echt Mühe gemacht. Ich bin beeindruckt!
So ganz getraut habe ich den Zeitungen sowieso nicht, ich hätte aber nie gedacht, dass es so schlimm ist, wenn ein Vogel ab und zu daran knabbert. Aber jetzt zahlen wir ordentlich für diesen Denkfehler!
Da hast du dir ja echt Mühe gemacht. Ich bin beeindruckt!
So ganz getraut habe ich den Zeitungen sowieso nicht, ich hätte aber nie gedacht, dass es so schlimm ist, wenn ein Vogel ab und zu daran knabbert. Aber jetzt zahlen wir ordentlich für diesen Denkfehler!
- Jo0808
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Re: Schwermetalle in Farben und ihre Giftigkeit
Gilt das dann nicht übertragen für alle Farben egal, ob für den Druck oder für Farbbeschichtungen verwendet?
LG Beate und Jo+Oscar(line)+Paul (1,2 Australische Königssittiche)
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Re: Schwermetalle in Farben und ihre Giftigkeit
Jo0808 hat geschrieben:Gilt das dann nicht übertragen für alle Farben egal, ob für den Druck oder für Farbbeschichtungen verwendet?
Ja, schau mal das erste Zitat, ganz am Ende.
Man braucht natürlich jetzt nicht gleich Panik bekommen wenn die Piepen mal irgendwo dran gehen, die Anteile von Schwermetall ist in den meisten Fällen nicht so hoch das gleich was passiert, nur wenn es geht sollte man es schon vermeiden, weil es eine schleichende Vergiftung ist, die erst sehr spät auffällt und die Symptome auch nicht eindeutig sind.
Das heißt nicht unbedingt was zum spielen geben was bedruckt ist, lackiert ist oder ähnliches.
Auch aufpassen wenn bei Käfigen der Lack abblättert, die sollten dann ausgetauscht werden.
Es ist auch jeder Vogelorganismus anders, der eine kann sein ganzes Leben an Zeitungen rum knabbern, der andere knabbert paar Monate an der gleichen Zeitung oder ähnlichen und hat eine Vergiftung.
Wir haben ja hier so ein Fall mit Zinkvergiftung, zwei Papageien, beide haben zusammen 30 Jahre in einem verzinkten Käfig gesessen, der eine hat so hohe Werte wie unsere Tä noch nie hatte, auch nicht die Tierärzte mit denen sie in Kontakt steht, bei dem anderen sind sie nur ganz leicht erhöht.
Da man das aber bei keinem Vogel vorher weiß ist es besser von Anfang an drauf zu achten das die Vögel nirgends dran gehen was nicht "natürlich" ist, soweit es vermeidbar ist, das heißt in erster Linie das Spielzeug, oder das was die Vögel zum spielen benutzen, sollte am besten gar nicht "behandelt" sein.
- Jo0808
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Re: Schwermetalle in Farben und ihre Giftigkeit
Wie sieht es denn mit den Farben bei Papageienholzspielzeug aus? Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass das Lebensmittelfarben sind und die Hersteller von solchen Spielsachen (zumindest die, die qualitativ als höherwertig gelten) wissen, was unschädlich ist. Die Verwendung von verzinkten Spielsachen/Zubehör wie Glöckchen, Karabinerhaken etc. widerlegen das aber leider . Hat jemand Infos zu den für Holzspielzeug verwendeten Farben?
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