Rupfen von Singsittich

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Anke

Rupfen von Singsittich

Beitragvon Anke » 23.12.2004, 15:48

Hallo,
mir ist vor 3 Monaten ein männlicher Singsittich zugeflogen. Ich hatte zwar keine Ahnung in der Vögelhaltung, allerdings den Eindruck, dass er sich wohl fühlte (sang viel, flog herum). An einem Wochenende habe ich ihn zu meinem Bruder gebracht, da ich verreist war. Dort hat er sich am ersten Tag die langen Federn eines Flügels herausgezogen, weshalb er einige Wochen nicht mehr fliegen konnte. Er hat mich danach nicht mehr beachtet und kaum einen Ton von sich gegeben. Was ist genau mit ihm geschehen? Hat ihn eher die neue Umgebung verunsichert, meine Abwesenheit, oder beides?
Nach 2-3 Wochen ist er nun wieder fast der Alte, wahrscheinlich kann er in 2 Wochen auch wieder fliegen. Jetzt ist aber meine Frage: ich möchte für ein paar Tage wegfahren (Autofahrt ca. 1 Stunde), wäre es besser ihn in meiner Wohnung zu lassen, auch wenn er dort den ganzen Tag allein wäre und nur 1x täglich Futter durch eine fremde Person bekommen würde, oder sollte ich ihn mitnehmen und mich vor Ort besonders um ihn kümmern?

Anke

Cathrine

Beitragvon Cathrine » 23.12.2004, 15:57

Hallo Anke,

das allerbeste ist natürlich dem armen Kerl eine Frau zu holen, da generell kein Vogel alleine Gehalten werden sollte.
Das rupfen kann viele Gründe haben:
1. neue Umgebung
2. Allein Haltung, er vermisst das weibliche gegenstück
3. Du als einzigste Vertraute warst auch weg

Am besten eine Frau holen und die Geier dann auch alleine lassen, wenn du jem. hast der sich um sie kümmert ( Futter,Wasser, Sand,....)
Du tust deinem Voegl absolut keinen Gefallen wenn du ihn alleine hälst.

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Beitragvon Sittich-Info.de » 23.12.2004, 19:47

Hallo Anke,

willkommen bei uns. :)

Die drei wesentlichen Punkte hat Cathrine bereits aufgeführt. Es ist ja viel auf einmal passiert, darunter hat er offenbar sehr gelitten, was sich dann zum Selbstrupfen geführt hat. Und Rupfen ist schon ein großes Alarmzeichen.

Ich würde ihn mitnehmen, eine Stunde Fahrt ist für Vögel normalerweise kein Problem. Wenn er nervös wird kannst Du den Käfig abdecken, das hilft oft. Und gut um ihn kümmern, das wird ihm helfen. Wenn Du wieder da bist solltest Du ihm Verstärkung holen. Wie würdest Du Dich fühlen, wenn Du irgendwo bei Lebewesen wärst, deren Sprache Du nicht verstehst, die Dich öfter mal alleine lassen und die Dir nicht das geben was Dir ein arteigener Partner geben kann? ;) Schau mal hier zum Thema Einzelhaltung, Sittiche sind ja Schwarmvögel, keine Einzelgänger, wie z.B. Hamster.
Dann könntest Du sie, wie Cathrine schon schrieb, auch ruhigen Gewissens mal alleine lassen. Ich würde das nach Weihnachten machen, damit Du die Zusammenführung in Ruhe durchführen und beobachten kannst. Nicht alle Paare verstehen sich auf Anhieb problemlos, was besonders ein Problem wäre, wenn sie kurzfristig zusammengesetzt werden und der Halter dann gleich wegfährt.

Wär sicher ein tolles Weihnachtsgeschenk für Euch. :ok:

LG
Meike

Cathrine

Beitragvon Cathrine » 23.12.2004, 20:48

Ich habe ganz vergessen zu erwähnen das man Singsittiche nach Möglichkeit auch nicht gleich zusammen in den Käfig setzten sollte, da sowohl Hahn oder henne aggressiv reagieren können, was aber nicht sein muss.

Ich hatte 1 Jahr lang meine kleine Sissi und habe keinen Partner gefunden da ich keinen kaufen wollte, ich wollte also einem Abgabe Tier die Chance geben ein neues zu Hause zu finden.
Durch zufall lass ich vor ca. 4 Monaten das hier in Bochum, 3 km weiter ein hahn wegen verlust 0.1 abgegeben werden sollte.
So kam dann Franzl zu mir, keinScherz ich hatte Sissi, er war ein Franzl.
Jedenfalls standen dann auch 2 Käfige nebeneinadner und nach 2 Std. machte er schon balzgeräusche so dass ich sie ganz vorsichtig zusammen gelassen haben. 10 min. später bestieg er die arme :-D und heute sind sie fest verpaart und füttern sich immer wenn ich gucke.

Also es kann so positiv verlaufen wie bei mir aber es kann auch anders sein, aber mit viel Gedult findet dein Hahn auch noch eine Henne.

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Beitragvon snoere » 23.12.2004, 22:46

Huhu!

Mir ist aufgefallen, dass es doch eher ungewöhnlich ist, dass Papageien an ihrem Flügeln anfangen zu rupfen, oder sehe ich das falsch? Und dann gleich alle Handschwingen eines Flügels?
Meist wird doch am Bauchgefieder begonnen, am Hals, am Rücken, also das Kleingefieder.
Kam mir nur grad in den Sinn.

Vielleicht ist ja auch was anderes passiert, vielleicht hat er sich gar net gerupft. Die Schockmauser kenne ich nur im Zusammenhang mit den Steuerfedern, weiß jemand, ob das auch bei den Handschwingen passieren kann? Wäre ja auch ne Möglichkeit.

Ansonsten stimme ich Meike und Cathrine zu: Das Kerlchen braucht vor allem die Gesellschaft einer Singsittich-Dame. :)

Grüßle,
Siggi

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Beitragvon Sittich-Info.de » 24.12.2004, 12:57

snoere hat geschrieben:Mir ist aufgefallen, dass es doch eher ungewöhnlich ist, dass Papageien an ihrem Flügeln anfangen zu rupfen, oder sehe ich das falsch? Und dann gleich alle Handschwingen eines Flügels?

Yep, alles schon erlebt. Ich habe z.B. vor ein paar Wochen einen Welli vermittelt, der als Schlangenfutter enden sollte und wo genau das passiert ist. Bauchgefieder etc., alles in Ordnung. Der bzw. sie knabbert heute noch an einer Flügelseite an den Schwungfedern herum. :|

Das war einer von mehreren Fällen dieser Art.

Vielleicht ist ja auch was anderes passiert, vielleicht hat er sich gar net gerupft. Die Schockmauser kenne ich nur im Zusammenhang mit den Steuerfedern, weiß jemand, ob das auch bei den Handschwingen passieren kann? Wäre ja auch ne Möglichkeit.

Das ist richtig, guter Hinweis.

Wurde er denn beim Anknabbern der Federn gesehen oder waren die von heute auf morgen ausgefallen?

LG
Meike

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Beitragvon snoere » 24.12.2004, 15:43

Meike hat geschrieben:Yep, alles schon erlebt. Ich habe z.B. vor ein paar Wochen einen Welli vermittelt, der als Schlangenfutter enden sollte und wo genau das passiert ist. Bauchgefieder etc., alles in Ordnung. Der bzw. sie knabbert heute noch an einer Flügelseite an den Schwungfedern herum. :|


Aha, interessant.
Danke für den Hinweis.

Grüßle,
Siggi

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