Federbeissen - was tun?

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Suomirja

Federbeissen - was tun?

Beitragvon Suomirja » 08.04.2009, 08:28

Hallo!
also ich schreibe im Namen meiner Freundin hierher, um euch um Rat zu bitten! Meine Freundin ist hier nicht angemeldet, und spricht auch kein Deutsch, deswegen schreibe ich!
Also gut, jetzt zur Story:
Meine Freundin hatte vor 5 Jahren einen Gvajakilpapagei gekauft. Der Vogel ist Handaufzucht und war im ersten 3 Jahren superzahm. Als sie aber geschlechtsreif geworden ist, ist der Vogel gegenüber meiner Freundin agressiv geworden, der Vogel will nur bei dem Mann meiner Freundin sein, der aber kein Vogel magt. Der Vogel zeigt auch den typischen Eigenschaften der Handaufgezogenen - ist sehr auf Menschen geprägt, beisst oft ohne Vorwarnung, im Gegenwart des Mannes ist der Vogel gegenüber meiner Freundin sehr agressiv, der Vogel schreit usw.
Nach meinem Rat bekam der Vogel einen Partner, erstmal wurde aber DNA-Test gemacht. Der Partner wurde relativ schwer toleriert, der Vogel hatte am Anfang Angst von ihm, dann wurde er agressiv, jetzt geht es! Meine Freundin beobachtete sie auch beim kraulen, aber der Vogel ist immer noch sehr stark an dem Mann fixiert!
Das Gefieder sah schon vor dem Partner recht strubbelig aus, meine Freundin dachte nicht an Federrupfen, da sie keine Feder gefunden hat. Sie brachte vorige Woche das Tier zur Tierklinik, wo es gründlich durchgecheckt worden ist, Gott sei Dank ist der Vogel kerngesund! Der Tierarzt meinte, der Vogel könnte Vitaminmangel haben oder auch er ist frustriert... Der Vogel bekommt jetzt Korvimin übers Futter, danach mal sehen! Das Gefieder sieht immer schlimmer aus, der Vogel hat schon nackte Beine...
Also ich habe sie gründlich ausgefragt, wie die Haltungsbedinnungen so sind. Der Vogel hat ja jetzt einen Partnervogel, hat eine grosse Voliere mit viel Beschäftigungsmöglichkeiten, bekommt täglich Freiflug. Nur das Luftfeuchtigkeit ist einer Meinung nach zu gering...
Ich hatte ihr schon ein Paar Tipps gegeben, wie zB täglich mit Wasser bespritzen, Clickertraining ausprobieren, Farbterapie ausprobieren...
Was meint ihr, was könnte sie tun? Sie ist sehr traurig, weil sie ja nicht will, dass ihr Vogel nackt wird...

Danke im Voraus für euren Antworten!

LG
Suomirja

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Re: Federbeissen - was tun?

Beitragvon value » 08.04.2009, 17:15

Hallo Suomirja,

wie Du siehst hab ich Deinen Thread verschoben...ich denke Du meinst einen Guayaquilsittich...die sehen zwar schon ziemlich nach Papagei aus gehören aber zu den Sittichen, deswegen denk ich das Thema ist hier besser aufgehoben :)
Jetzt mal zu eurem Problem...als erstes sollte Deine Freundin mit dem Vogel erst mal zu einem vogelkundigen Tierarzt gehen und eventuelle organische Ursachen für das Rupfen untersuchen lassen...das kann von einem Pilzbefall über Parasiten bis zu geschädigten Organen oder Aspergillose so ziemlich alles sein...muß nicht,kann aber,also sollte das erst mal abgeklärt werden.

Allerdings ist meine Vermutung auch das es psychische Ursachen hat und da könnt ihr leider nicht wirklich viel machen...bei Handaufzuchten die dann auch noch so lang allein gehalten werden ist es leider so das die Vögel nicht wissen das sie Vögel sind .
Sie halten sich schlicht für Menschen und suchen sich dann mit erreichen der Geschlechtsreife auch bei den Menschen einem vermeindlichen Partner...das ist in Eurem Fall dann wohl der Mann Deiner Freundin.
Deswegen reagiert der Vogel auch so agressiv auf Deine Freundin...er verteidigt seinen "Partner"und bewacht ihn eifersüchtig.
Mit dem anderen Guayaquil kann er nichts anfangen weil er nicht begreift was das für ein "Ding"ist.

Er hat sich wohl an ihn gewöhnt und er wird in seinem Revier tolleriert(ich vermute mal der Andere ist nicht so zahm wie er)weil er keine Gefahr darstellt sondern höchstens durch Anwesenheit nervt...Deine Freundin aber nähert sich ja auch mal ihrem Mann und das macht den Vogel wütend und eifersüchtig...außerdem denke ich das er paarungsbereit ist und natürlich möchte er sich mit seinem gewählten Partner paaren...das dürfte für den Freund Deiner Freundin aber ziemlich unmöglich sein und das kann einen Vogel derart frustrieren das sie sich sogar selber blutig beißen...

Wenn also feststeht das keine Erkrankung an dem Rupfen schuld ist wird es verdammt schwer sein ihn davon abzubekommen und je länger sie das tun um so schwerer wird es...

Also wenn, wie schon gesagt, klar ist das KEINE organische Ursache für das Rupfen vorliegt würde ich dazu raten ihn in einen Schwarm zu geben damit er lernen kann ein Vogel zu sein...das wäre zwar ein sehr langwieriger Prozess, aber die beste Möglichkeit...das Problem wird allerdings sein einen solchen Schwarm zu finden...ich weiß das es im NOP in Holland einen solchen Schwarm gibt...aber ich weiß nicht ob die auch einen Vogel für den Zweck der Resozialisierung auf bestimmte Zeit aufnehmen.
Ansonsten könnte ich nur raten das ihr versucht einen Züchter dieser Art zu finden der bereit wäre den Vogel bei sich aufzunehmen um ihm eben die Möglichkeit zu geben und sich im Zweifel auch bei ihm selber einen passenden Partner zu suchen den er dann selber wählen könnte...
Das alles wird nicht so einfach wie es sich liest und ist auch nur ein Versuch...wir haben selber eine handaufgezogene Blaustirnamazone hier die sich immer wieder nackt rupft(das gleiche Problem wie mit Eurem Guayaquil)und die hat leider in den Jahren (sie lebt mit drei Blaustirnamazonen und einem Kakadu zusammen)nie gelernt das sie ein Vogel ist....sie hält mich für ihren Partner und fordert mich auch nach wie vor zur Paarung auf...zum Glück hat sie sich mit unserem Pennantopi angefreundet und läßt ihre Federn jetzt wenigstens soweit dran das sie, nach 5 Jahren, jetzt wieder richtig fliegen kann und aktiv geworden ist.
Ich hoffe ich konnte wenigstens etwas helfen :)
LG

Conny

Suomirja

Re: Federbeissen - was tun?

Beitragvon Suomirja » 08.04.2009, 19:59

Hallo!
Ja, die meisten die Du da schon erwähnt hast, war mir schon bekannt!
Der Vogel wurde mit einem vogelkundigen Tierarzt untersucht, soweit alles in Ordnung! Er ist kerngesund!
Die Züchter hier in Ungarn werden kein Vogel für Resozialisiuring aufnehmen... Die meisten sind überhaupt nicht hilfsbereit...
Also das mit der Paarungszeit könnte es schon hinkommen...
Ich tippe auch auf Psychische Stürung, aber es kann auch eventuell am Futter liegen. Der Vogel isst kaum Obst, Gemüse, nur ab und zu ein bisschen Apfel, und er bekommt als Körnerfutter Grosspapageifutter, was ich denke es ist too much... Ich weiss ja nicht, welche Körner diese Art ist, aber ich denke es ist einfach viel zu fettig für ihn!

LG
Suomirja

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Re: Federbeissen - was tun?

Beitragvon value » 09.04.2009, 04:24

Suomirja hat geschrieben:Ich tippe auch auf Psychische Stürung, aber es kann auch eventuell am Futter liegen. Der Vogel isst kaum Obst, Gemüse, nur ab und zu ein bisschen Apfel, und er bekommt als Körnerfutter Grosspapageifutter, was ich denke es ist too much... Ich weiss ja nicht, welche Körner diese Art ist, aber ich denke es ist einfach viel zu fettig für ihn!

Also ehrlich gesagt glaub ich weniger das das rupfen vom falschen Futter kommt, dann würden sich noch viel mehr Vögel rupfen.
Aber das Futter sollte deine Freundin trotzdem ändern, bekommt er jetzt ganz normales Papageienfutter?
Ich würde bei der Sittichart Amazonen oder Kakadufutter mit Großsittichfutter 1:2 mischen, oder ein anderes fettruduziertes Papageienfutter mit dem Sittichfutter mischen.


Mit Obst soll deine Freundin mal alles durch probieren was erlaubt ist, manche Sittiche oder Papageien mögen nur eine Sorte an Obst, wenn man die raus findet ist das schon mal besser als nichts, eine Amazone von uns frißt nur eine Apfelsorte (Grany)sonst läßt sie alles liegen und bei Weintrauben muß man auch Glück haben die richtige Sorte zu erwischen.

Sie soll das Obst mal in allen erdenklichen Variationen anbieten, ganz klein schneiden, oder auch zu Brei verarbeiten, aufhängen an verschiedenen Punkten, usw.

Wie oft gibt sie das Korvimin? Zu viel ist auch nicht gut, da das sehr hoch konzentriert ist.

Suomirja

Re: Federbeissen - was tun?

Beitragvon Suomirja » 22.04.2009, 09:32

Hallo!
Das Problem ist gelöst!
Der Tierarzt fand angeblich einen Bakterium im Kot, der das Stoffwechsel negativ beeinflüsst und verlangsarmt, weswegen der Vogel Mangel bekam. Jetzt bekommt der Vogel Antibiotika, und mal sehen wie es weitergeht!

Vielen Dank!

Suomirja

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