Tips zur Zähmen von Papageien...

Alles zur Haltung von Zwergpapageien wie Agaporniden (Unzertrennliche) und Sperlingspapageien, Großpapageien wie Graupapageien, Aras und Amazonen sowie Kakadus.

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Tharin

Tips zur Zähmen von Papageien...

Beitragvon Tharin » 05.10.2005, 13:09

Hallo Leutz!

Ich möchte hiermit einmal zur Hilfe für mich aber bestimmt auch für andere ein Forum aufmachen, indem ihr alle ein paar wertvolle Tips hineinschreiben könnt, wie man erfolgreich Papageien zähmt.

D.h., wie erlernt man diesen klugen Tieren z.B. das Sprechen
Wie bekomme ich die handzahm (es sind ja bestimmt mind. 2 Papageie, weil man sie als Schwarmvögel nun mal zu 2. oder mehrere hält --> schwer zahm zu bekommen ? )

etc...

Viel Spass beim Posten!

MfG
Tharin

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Beitragvon Andrea » 05.10.2005, 13:42

Hi Tharin,

ich stelle hier mal zwei Links ein, denen du meine Geschichte (bzw. die meiner Papageien) entnehmen kannst.
Da steht auch viel über das Zähmen drin. Vielleicht interessiert es dich ja.

Clickertraining

PRONaturbrut-Artikel


LG

Andrea
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Tharin

Beitragvon Tharin » 05.10.2005, 15:24

Hi Andrea,

sicher interessiert es mich^^

Lese es mir gerade durch, danke!

Tharin

Beitragvon Tharin » 05.10.2005, 17:48

@ Andrea: habs jetzt gelesen --> Spitze der Text ! :ok: :daumen:
Respekt.

Ich fasse mal so ein bisschen zusammen:

[ - ]Du hast dich über die Haltung der Papageie informiert

[ - ]Du hast dir folglich 2 Aras gekauft (Naturbrut!)

[ - ]Du hast das Clickertraining angewendet um sie zahm zu bekommen

Fragen:

- Können die 2 sprechen? wenn ja, wie bringt man es ihnen bei?
- Wie bekommt man sie am besten handzahm? (am Anfang beissen die doch wohl mal gerne, oder nicht, wenn sie noch nicht zahm sind
- Reicht auch ein Käfig oder muss eine Voliere?
- Mänl. & Weibl. oder sollte man 2 mit gleichem Geschlecht nehmen?


MfG
Tharin

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Beitragvon Andrea » 06.10.2005, 06:20

Hallo Tharin,

Tharin hat geschrieben:Ich fasse mal so ein bisschen zusammen:

[ - ]Du hast dich über die Haltung der Papageie informiert


Jaaa und das über ein Jahr lang. Ich habe Bücher gelesen, im Internet Fragen gestellt und ganze Foren durchwühlt, war auf Ausstellungen, bei Züchtern, auf Vorträgen von Fachleuten und letztendlich bei Haltern um mir ein Bild zu machen.

Tharin hat geschrieben:[ - ]Du hast dir folglich 2 Aras gekauft (Naturbrut!)
[ - ]Du hast das Clickertraining angewendet um sie zahm zu bekommen


Ja, die beiden kleinen Aras sind und bleiben meine Traumpapageienart. Genauso, wie ich mir 100%ig sicher bin, dass NB die einzige richtige und "faire" Aufzuchtform für Papageien ist. Aber das habe ich nur rausgfunden, indem ich viele andere ARten kennengelernt und diese nach und nach "ausgeschlossen" habe, weil sie entweder nicht zu mir, meinem Freund oder meinen Haltungsbedingungen gepasst haben. Hinter dieser Entscheidung steckt enorm viel Arbeit und Schweiss ;)

Tharin hat geschrieben:- Können die 2 sprechen? wenn ja, wie bringt man es ihnen bei?


Klar, sie sprechen den ganzen Tag - araisch, oder wie man es nennen will. Sie sprechen mit ihren Blicken, ihren Schreien, ihrem Handeln. "Menschensprache" sprechen die beiden nicht, aber das brauchen sie auch wirklich nicht. Ich kann ja auch kein araisch - und wir verstehen und glänzend :D Meistens jedenfalls :D

Tharin hat geschrieben:- Wie bekommt man sie am besten handzahm? (am Anfang beissen die doch wohl mal gerne, oder nicht, wenn sie noch nicht zahm sind


Zahm bekommt man sie wie ich es im Clickerartikel beschrieben habe. Klar gibt es von Vogel zu Vogel abweichungen aber im Großen und Ganzen funktioniert es so. Das mit dem Beissen war bei meinen individuell. Linus hat noch nie gebissen. Sally hat am Anfang aus Angst gezwickt, aber das ging mit dem Clickern auch ganz einfach weg. Heute beisst sie manchmal, wenn sie wütend wird, aber das ist meistens auch mein Fehler, weil ich sie (unbewusst) bedränge. Mittlerweile habe ich ganz gut raus, wann ich sie in Ruhe lassen muss und wann sie Zeit mit mir verbringen möchte.

Tharin hat geschrieben:- Reicht auch ein Käfig oder muss eine Voliere?


Gegenfrage: wieviel Stunden Freiflug pro Tag planst du für die beiden ein? Und Freiflug bedeutet entweder vogelsicheres Zimmer oder unter Aufsicht? Bei mir kommen pro Tag ca.5 - 6 Stunden zusammen, den Rest der Zeit sitzen die beiden in der Voliere, die 2 x 1 x 2 Meter groß ist. Darin fressen und schlafen sie, aber ansonsten "warten" sie nur darauf, endlich wieder auszukommen...Also, was ich damit sagen will, die Größe der Unterbringung richtet sich natürlich nach der Zeit, die sich täglich ausserhalb dieser Unterbringung verbringen dürfen. Und auch danach, ob man evt. mal eine längere Zeit verreisen etc. will und das Ding dann zur Dauerunterbringung nutzen möchte.
M.E. gehören Käfige für Papageien verboten, wenn ich meine 20 Minuten zum inhalieren in so ein Ding sperre dann ist das Gemecker schon immer enorm :(
Ich würde auf jeden Fall eine voliere kaufen und einige Stunden Freiflug pro Tag einplanen....

Tharin hat geschrieben:- Mänl. & Weibl. oder sollte man 2 mit gleichem Geschlecht nehmen?


Meine Meinung: Immer gegenschlechtlich (also Männlein, Weiblein) und artgleich verpaaren. Egal was kommt :D

LG

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Beitragvon Karin » 06.10.2005, 09:13

Wenn Papageien von ganz allein irgendwas nachquatschen oder pfeiffen, dann finde ich das vollkommen ok, sofern sie nicht allein gehalten werden, doch wenn ein einzelner Papagei "dressiert", "konditioniert" und abgerichtet wird, dann sollte man sich lieber einen Computer kaufen, der braucht das :|

Tharin

Beitragvon Tharin » 06.10.2005, 11:24

ich danke euch beiden!
Wieder was gelernt!

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Beitragvon Andrea » 06.10.2005, 11:33

Karin hat geschrieben:Wenn Papageien von ganz allein irgendwas nachquatschen oder pfeiffen, dann finde ich das vollkommen ok, sofern sie nicht allein gehalten werden, doch wenn ein einzelner Papagei "dressiert", "konditioniert" und abgerichtet wird, dann sollte man sich lieber einen Computer kaufen, der braucht das :|


Hallo Karin,

darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein. Ich erlebe bei meinen Tieren, dass diese für jegliche Abwechslung dankbar sind. Wenn ich ihr Verhalten richtig interpretiere, dann macht ihnen das "konditionieren" Spass, jedenfalls belagern sie mich richtiggehend, wenn ich den Clicker auspacke. Ich versuche allerdings auch immer etwas mit ihnen zu machen, was dem jeweiligen "Charakter" des Vogels entspricht. Sally z. b. ist ein total quirliger Vogel. Sie lasse ich verschiedene Plätze im Wohnzimmer anfliegen. Linus ist eher ruhig, mit ihm versuche ich dann z. B. Farben zu unterscheiden, bzw. in die richtige Farbe zu zwicken.

Ich mache das Training nicht, um mit ihnen aufzutreten, sondern um ihnen eine Abwechslung in ihrem Alltag zu bieten. Aber darüber kann man sicher diskutieren, ob das sinnvoll ist oder nicht.
Manch einer macht einen Töpferkurs, der andere geht ins Fitnessstudio, da kann man wohl auch nicht sagen, dass eine macht Sinn und das andere eher nicht.
Solange man niemanden zu etwas zwingt (z. B. durch Futterentzug oder wie du schon schriebst Partnerenzug bzw. Handaufzucht etc.) finde ich alles super, was dem Vogel eine positive Abwechslung bietet...Aber das ist eben nur meine Meinung....
Die Zähmung am Anfang war sicherlich Mittel zum Zweck, da gebe ich dir Recht. Aber ich schaffe es z. B. seit einem Jahr nicht die beiden zu überreden, dass ich sie kraulen darf. Mittlerweile (und schon seit längerem) versuche ich es auch gar nicht mehr. Sie mögen es aus irgendeinem Grund nicht und das steht ihnen dann auch frei, sich eben nicht von mir betaschen zu lassen. Das haben sie mir im Training im Übrigen auch deutlich gezeigt, dass es ihnen irgendwann keinen Spass mehr gemacht hat. Sie kamen nämlich dann eben nicht mehr, wenn der Clicker ausgepackt wurde :roll:

Naja, jetzt machen wir eben was anderes und das macht scheinbar wieder Spass ;)


LG

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Beitragvon Karin » 06.10.2005, 17:15

Und ich versuche meinen Vögeln arteigenes Verhalten zu lehren, aber ohne sie konditionieren, sondern einfach dadurch, daß ich ihnen behutsam näherbringe, was sie zu ihrem Vogelleben brauchen.

Sie sollen nämlich alles andere, als abhängig von mir oder irgendeinem anderen Menschen sein, wenn man mal davon absieht, daß ich ihnen ihr Futter gebe, ihre Umgebung gestalte und dort saubermache.

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Beitragvon sidundnancy » 07.10.2005, 11:39

Ich bin selber kein Papageienhalter, aber ich hatte schon das ein oder andere Mal das Vergnügen welche "live" zu erleben und musste feststellen, das diese Vögel von Natur aus so neugierig und interessiert sind, das es mit Sicherheit nur eine Frage der Zeit ist, bis sie von sich aus das ein oder andere imitieren. Damit meine ich nicht unbedingt, das sie anfangen in ganzen Sätzen zu sprechen oder so, sondern einfach ganz alltägliche Geräusche, z.B. die Türklingel oder evtl. das Pfeifen oder Husten eines Familienmitglieds (Hatten mal eine Elster, ist zwar kein Papagei, aber die hat irgendwann genauso gehustet wie meine Mom.).

Ich kann Andreas Haltung auch sehr gut verstehen, das sie versucht ihre Vögel viel zu beschäftigen (ist fast wie mit kleinen Kindern, Lena macht immer dann Quatsch, wenn ihr langweilig ist). Gerade Vögel mit einem derart ausgeprägten Spieltrieb wie Papageien ihn besitzen haben in einem "Menschen-Haushalt" oft nicht die selbe Menge an Beschäftigungsmöglichkeiten wie sie es in ihrer natürlichen Umgebung haben. (Im Fall von Aras ist es der Regenwald) Wenn man vermeiden möchte, das sie einem die Wohnungseinrichtung in Zahnstocher verwandeln oder sich irgendwann aus Langeweile die Federn ausrupfen gibt es nur eines:

ENTERTAINMENT! (So blöd sich das jetzt auch anhört!)

LG Alex :winkend:
Grüße von Murphy, Molly, Merlin, Baby und Nancy!

Wir werden Dich nier vergessen, Sid!

--EINZELHALTUNG IST TIERQUÄLEREI!--

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Beitragvon Karin » 07.10.2005, 11:50

Eben aus dem Grunde bin ich der Ansicht, daß Papageien nicht in´s Haus gehören. Eine einigermaßen artgerechte Unterbringung kann nur "draußen" stattfinden. Dort ist die "Einrichtung" sogar zum Zahnstocher machen da :D

Tharin

Beitragvon Tharin » 07.10.2005, 12:21

ne, eben nicht!

du hast so zwar recht, jedoch können die papag. nicht immer das Wetter haben, z.B. im Winter werden sie nicht überleben, oder nicht?

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Beitragvon Daniel » 07.10.2005, 13:25

Nö, Karin hat Recht!

Vor allem Australier/Neuseeländer und "Süd-Südamerikaner" (Langschnabelsittich z. B.) müssen raus, sie sind niedrige Temperaturen im Winter gewöhnt.

Es versteht sich von selbst, dass ein verantwortungsvoller Halter/Züchter dennoch dafür sorgen wird, dass die Tiere sich nach gusto in einen zugfreien, geschützten Raum zurück ziehen können.

Genauso selbstverständlich ist's, dass Asiaten (mit wenigen Ausnahmen), Afrikaner und Südamerikaner aus tropischen Regionen warm "überwintert" werden sollen.
Grüße

Daniel

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Beitragvon Andrea » 07.10.2005, 16:41

Hi Ihr,

da ist man ma nen Tag arbeiten und schon verpass ich eure Antworten :D

Also langfristig werden meine auch eine richtige Aussenvoliere bekommen und natürlich auch ein eigenes Zimmer. Momentan sind sie zwar viele Stunden täglich draussen und können ja auch nach gusto (wie Daniel so schön schrieb ;-) ) auf den Balkon, aber dauerhaft ist eine große Aussenvoliere und ein dazugehöriges Vogelzimmer auf jeden Fall Pflicht (sobald ich es finanzieren kann, ist es das erste, was ich einrichte). Ich stelle schon jetzt fest, wie gerne sie auf dem Balkon sind. Im Frühjahr, Sommer und Herbst fliegen sie immer raus (solange keine direkte Sonneneinstrahlung da ist zumindest :D) und kommen erst in der Dämmerung wieder rein.
Eine reine Wohnungshaltung finde ich auch für Papageien unzumutbar. Und auch meine Lösung ist nur für den Übergang (mittlerweile denke ich sogar, ich hätte mir erst dann papageien anschaffen sollen, wenn ich das "volle Programm" bieten kann ;) )

Aber egal in welcher Umgebung ein Papagei (in Gefangenschaft) lebt, bleibe ich dabei, dass Clickertraining als angenehme Abwechslung und Bereicherung zu empfinden ;) Ich kann aber gut damit leben, wenn da nicht jeder meine Meinung teilt ;-)

LG

Andrea
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Beitragvon richard » 07.10.2005, 21:58

vollkommen ok, sofern sie nicht allein gehalten werden, doch wenn ein einzelner Papagei "dressiert", "konditioniert" und abgerichtet wird, dann sollte man sich lieber einen Computer kaufen, der braucht das


Wir sind zwar eher selten einer Meinung, aber du sprichst mir aus dem Herzen!

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Beitragvon Karin » 08.10.2005, 19:14

Daniel hat geschrieben:Vor allem Australier/Neuseeländer und "Süd-Südamerikaner" (Langschnabelsittich z. B.) müssen raus, sie sind niedrige Temperaturen im Winter gewöhnt.


Meine Nymphen nehmen das geheizte Schutzhaus trotzdem gern in Anspruch :D

Daniel hat geschrieben:Es versteht sich von selbst, dass ein verantwortungsvoller Halter/Züchter dennoch dafür sorgen wird, dass die Tiere sich nach gusto in einen zugfreien, geschützten Raum zurück ziehen können.


Das ist das mindeste. Ich geh da noch einige Schritte weiter.

Daniel hat geschrieben:Genauso selbstverständlich ist's, dass Asiaten (mit wenigen Ausnahmen), Afrikaner und Südamerikaner aus tropischen Regionen warm "überwintert" werden sollen.


Deswegen können wir die Außenvoliere im Winter an den sonst offenen Seiten mit Fenstern schließen. So können sie auch im Winter das Schutzhaus verlassen, ohne gravierende Temperaturunterschiede und vor allem ohne zu frieren. Ob die Bepflanzung das allerdings mitmacht, wird sich noch zeigen :|


@Tharin : Als ich meinen ersten Vogel (ein zugeflogener Abgabevogel) bekam, hätte ich nicht im Traum gedacht, daß Vögel ein derart aufwendiges und auch sehr teures "Hobby" sein können, vor allem, wenn man sie nicht als Haustier "dahinvegetieren" lassen möchte

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Beitragvon Daniel » 08.10.2005, 19:48

Karin hat geschrieben:
@Tharin : Als ich meinen ersten Vogel (ein zugeflogener Abgabevogel) bekam, hätte ich nicht im Traum gedacht, daß Vögel ein derart aufwendiges und auch sehr teures "Hobby" sein können, vor allem, wenn man sie nicht als Haustier "dahinvegetieren" lassen möchte


Da iss was ganz arg Wahres dran! Danke für so viel Deutlichkeit, Karin!
Grüße

Daniel

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