Das leidige Thema: Milben....

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Das leidige Thema: Milben....

Beitragvon KMK » 31.10.2005, 17:27

Hallo ihr alle!
Keine guten Nachrichten leider: Habe bei Karl und Mäxchen Milben gefunden. Besser gesagt, hinter dem Brett auf dem der Käfig steht. Zwecks Renovierung abgeschraubt und...hups! Böse Überraschung. Vielleicht sind die Mitbewohner auch schon seit Karls Einzug da, gleich aus der Zoohandlung übergesiedelt. :(
Jedenfalls bin ich ziemlich sauer: Letzte Woche war ich mit beiden (!!!) beim Tierarzt weil Mäxchen etwas angeeschlagen und müde war - nur zur Sicherheit also. Diagnose: der hat nichts erkennbares, bissel dünn die beiden, aber sonst....
Kathrin also zufrieden nach Hause getapert...wird schon nix sein, schließlich hat die TÄ auch Wellis.... :roll:
Jetzt habe ich in der Zoohandlung erstmal Exner Petguard besorgt. Ivermectin wollte ich auch holen, ist aber leider verschreibungspflichtig.....
Reicht das Exner, oder sollte ich trotzdem nochmal zum TA für das Spot-on-Zeug?
Liebe Grüße und schönen Feiertag!
Kathrin

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Beitragvon Addi49 » 31.10.2005, 18:07

Hallo KMK,
wenn du die Milben tagsüber fernab vom Vogel gefunden hast, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um rote Vogelmilben. Sie befindet sich nur zur Nahrungsaufnahme (Blut) am Vogel (meist nachts). Man kann den Vogel mit Ivermectin spot on behandeln. Da die Milben aber den Vogel tagsüber verlassen, ist es m.E. nicht unbedingt nötig. Vielmehr sollte die komplette Käfigeinrichtung erneuert werden (natürlich auch das Bord auf dem der Käfig steht und der Käfig muß sorgfältig dezinfiziert werden. Eine rote Vogelmilbe kann 30 Wochen ohne Nahrungsaufnahme überleben.
Auf keinen Fall darf der Vogel mit irgendwelchen Mitteln aus dem Zoogeschäft eingesprüht werden!
Viel Erfolg!
Der Nachweis von roten Vogelmilben ist für den Tierarzt übrigens auf grund ihrer Lebensbedingungen kaum möglich.
Viele Grüße,

Addi49

KMK

Beitragvon KMK » 31.10.2005, 20:06

Hallo Addi49!
Vielen Dank! An die roten Teuefel hatte ich auch schon gedacht. Es hatte mich nur gewundert, dass die nur hinter dem Brett zu finden waren. Ich achte beim Säubern des Käfigs und der Umgebung immer scharf auf, ob ich Milben entdecke. Desinfektion ist sowieso selbstverständlich, wenn irgendwo ungebetene Mitbewohner auftauchen (Igit!!!!!)
Da wir gerade renovieren, hat mein Freund auch neue Steckdosen installiert. Er sagt, bei einer seien ihm auch die Viecher begegnet - an einer Stelle, wo die Vögel niemals sind....Mir ist jetzt der eklige Verdacht gekommen, ob sich evtl. Taubenmilben vom Dach aus durch den Dachstuhl in den Wänden ausgebreitet haben...Das wäre dann wohl eher ein Fall für den Kammerjäger...und Mietminderung.
Schönes Gruselthema zu Halloween :)
Kathrin

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Beitragvon Sittich-Info.de » 01.11.2005, 13:21

Vogelmilben wären sehr übel, die bekommt man schwer wieder weg. :( Wenn Du mal wieder so ein Tier erwischst kleb Tesa drüber, dann kannst Du Dir das Tier näher ansehen oder brings dem TA zwecks Untersuchung. Der kann Dir sagen, ob es die Vogelmilbe ist oder vielleicht doch anderes Ungeziefer. Oder die gute alte weißes-Tuch-Methode zum Nachweis.

KMK hat geschrieben:Das wäre dann wohl eher ein Fall für den Kammerjäger...und Mietminderung

Würde ich versuchen. Vogelmilben sind ein echtes Problem für Mensch und Tier und es kann im schlimmsten Fall zu Übertragung von Krankheiten kommen (Salmonellen, Chlymidien z.B.). Es erfordert wie gesagt einigen Aufwand die Zimmer frei zu bekommen.

LG
Meike
Zuletzt geändert von Sittich-Info.de am 01.11.2005, 13:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Sittich-Info.de » 01.11.2005, 13:24

Addi49 hat geschrieben:Man kann den Vogel mit Ivermectin spot on behandeln. Da die Milben aber den Vogel tagsüber verlassen, ist es m.E. nicht unbedingt nötig.

Da sie abends wiederkommen ist es schon sinnvoll. ;)

LG
Meike

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Beitragvon Addi49 » 01.11.2005, 14:07

@Meike
Im Prinzip hast du natürlich Recht. Aber wenn die Milben in großen Populationen im Dachstuhl sitzen wäre es eine mühsame Methode, sie alle mit Ivomec umzubringen und dabei die Vögel als Köder zu benutzen :-D .

Wenn ein Kammerjäger kommt, sollte man die Vögel auf alle Fälle eine ganze Zeit ausquartieren. Ich kann mir aber Vorstellen, dass der Vermieter deine Vögel als Verursacher der Milbenplage sieht und du wohl nur schwierig das Gegenteil beweisen kannst. Eine blöde Situation!

Vieleicht hast du ja die Möglichkeit, die Käfigfüße (so er die denn hat) in Wassergefäße zu stellen und auf den Käfig ein Blech mit einer umlaufenden Klebefalle zu legen. Da diese Milben m.W. nicht fliegen oder springen (schwimmen) können wäre das eine Methode, um die Vögel erst mal zu schützen.
Viele Grüße,

Addi49

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Beitragvon Sittich-Info.de » 01.11.2005, 16:00

Addi49 hat geschrieben:@Meike
Im Prinzip hast du natürlich Recht. Aber wenn die Milben in großen Populationen im Dachstuhl sitzen wäre es eine mühsame Methode, sie alle mit Ivomec umzubringen und dabei die Vögel als Köder zu benutzen :-D .

:D Das hätte doch mal was.

Das mit dem Dachstuhl ist aber wirklich gruselig. :shock:

Die Milben sind teilweise aber auch tagsüber drauf, gerade bei massivem Befall, aber auch sonst. Zumindest habe ich das in Geflügelställen teilweise so erlebt. Damit man die Milben also nicht mit rausträgt und damit die Vögel etwas Erleichterung finden sollte man sie meiner Meinung nach auch direkt behandeln. Habe das auch schon irgendwo im Fachbuch gelesen meine ich.

Ich kann mir aber Vorstellen, dass der Vermieter deine Vögel als Verursacher der Milbenplage sieht und du wohl nur schwierig das Gegenteil beweisen kannst.

Das kann ich mir auch vorstellen, dass soetwas kommt. Jeder vogelkundige Doc oder Gutachter dürfte aber schnell die Gegendiagnose stellen können, auch schriftlich - wenns denn Vogelmilben sind.

Ich habe die Vorgeschichte glaube ich nicht so richtig mitbekommen, ich schreib Dir nochmal eine PN.

LG
Meike

KMK

Beitragvon KMK » 07.11.2005, 17:54

*hust, hust* da hab ich wohl etwas Staub abbekommen, als ich diesen alten Thread hervorgeholt habe.... :-D

Wollte euch nur mal auf den neuesten Stand bringen.
Mäxchen und Karl geht es soweit ganz gut. Ich habe den Käfig komplett desinfiziert (Die beiden sind dabei ausgebüxt und haben das frisch renovierte, leerstehende Wohnzimmer schonmal in Beschlag genommen.).
Um auch wirklich ganz gründlich zu sein hatte ich die Stellen mit Milben schon vor der Renovierung desinfiziert.
Den Käfig und sämtliche Einrichtungsgegenstände habe ich erst mit "Milbentod" und dann mit Desinfektionsmittel behandelt. Anschließend alles nochmal gründlichst abgewaschen und trocknen lassen. (Schon war ein Tag rum)

Das "Milbentod"-Zeug hatte es in sich. Dabei musste ich mich ans geöffnete Küchenfenster stellen, weil das Zeug so in den Lungen geätzt hat. Da is keine Milbe mehr über denke ich. :dead:

Trotzdem müssen die Quietschboys jetzt noch ein paar Tage eine Behandlung mit Exner Petguard über sich ergehen lassen. :/ Das stößt auf wenig Gegenliebe, aber nach ein bißchen Clicker-Training haben Sie auch die blöde Frau mit der Sprühflasche wieder ganz gern.
Liebe Grüße,
Kathrin
:winkend:

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Beitragvon Addi49 » 07.11.2005, 17:59

Du solltest die Nymphies auf keinen Fall mit Mitteln aus dem Zoogeschäft einstäuben. Die feinen Tröpfchen sind lungengängig und bringen deine Nymphies in große Gefahr. In der Literatur wird vor solchen Mitteln zum zerstäuben ausdrücklich gewarnt!
Viele Grüße,

Addi49

KMK

Beitragvon KMK » 07.11.2005, 18:15

Hallo Addi49!
Erstens: das sind Wellis, aber macht nix Nymphen würd ich auch nehmen :-D
Zweitens: Das Spray wird nicht zerstäubt (Du meinst lgaube ich so richtige Spraydosen, wie bei Milbenspry für Hunde z.B., das so sprüht wie Haarspryflaschen, oder?). Exner ist in so nem Ding wie diese Blumenspritzen (weiß nicht wie die heißen). Das macht also richtig dicke Tropfen und hat eher einen Duscheffekt. Ich würde nie so richtig fein vernebeltes Zeug auf die kleinen Vögelchen richten! Trotzdem danke für deinen Hinweis. Das kann nicht oft genug irgendwo hingeschrieben werden :ok:

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Rote Vogelmilben: noch ein Erfahrungsbericht

Beitragvon Ester » 05.12.2005, 09:51

Hallo zusammen,

so, ich hole diesen Thread mal wieder hoch Bild, weil das Thema heuer leider auch für mich "wichtig" geworden war. Im Frühjahr hatte ich nämlich ebenfalls mit roten Vogelmilben - auch Hühnermilben, Stechmilben bzw. Dermanyssus gallinae genannt - zu kämpfen und bin sie erfolgreich und recht zügig losgeworden. Allerdings hatte ich dabei eine andere Möglichkeit gewählt als bisher im Thread angesprochenen. Dank fachmännischer Beratung und dem ungiftigen Wundermittel Neembaumöl sind die Milben verschwunden (für mich tatsächlich ein wahres Wundermittel, denn ich war total verzweifelt und entnervt wegen der plötzlich aus dem Nichts auftauchenden Parasiten). Vielleicht interessiert den ein oder anderen von Euch ja mein Erfahrungsbericht:

Alles fing damit an, dass mein Freund und ich an Armen und Beinen immer mehr stark juckende, Mückenstich-ähnliche rote Punkte finden mussten. Mein Freund entdeckte dann die erste Milbe, als sie ihm über den Computerbildschirm lief. Die Milben sind gerade so groß, dass man sie mit bloßem Auge noch erkennen kann. Anfangs wussten wir natürlich nicht, dass es sich um Milben handelte. Ich wäre auch gar nicht auf die Idee gekommen, dass es Vogelmilben sein könnten, denn meine Nymphensittiche, die mit mir mein WG-Zimmer teilen, wiesen keine der bei birds-online beschriebenen Symptome auf: Sie schliefen nachts ruhig und waren tagsüber so munter und lebendig wie immer. Die Milben waren wohl einfach noch nicht bis zu den Vögeln vorgedrungen. (Meine Vögel und ich bewohnen wie gesagt ein und dasselbe Zimmer in einer WG. Das Bett steht an der Wand in Fensternähe und der Vogelkäfig in der Zimmermitte in einem Raumteiler-Regal.)

Wir fingen ein paar Milben ein, indem wir sie auf Tesafilmstreifen und damit auf durchsichtige Folie klebten. Die so präparierten Milben schickten wir dann zum Fachmann zur Bestimmung: An der Universität Düsseldorf gibt es eine ganze Expertengruppe, welche sich mit Schädlingen und Parasiten befasst und diesen Service wie auch die entsprechenden Gegemittel anbietet (über die angegliederte Firma Alpha-Biocare). Die Schädlingsbestimmung kostet dort übrigens 6,50 Euro. (Bei Stiftung Warentest zahlt man übrigens fast dreimal so viel für diesen Service.) So erfuhren wir also, dass wir Vogelmilben hatten. Dabei handelt es sich um nachtaktive Parasiten, die sich tagsüber verstecken - also nur kurz zum Blutsaugen an den Körper gehen und einen dann wieder verlassen, immerhin "besser" als Endoparasiten, die am Körper verbleiben!
Nun machte ich auch mal den Test mit dem weißen Tuch über dem Käfig. Erst konnte ich zu meiner Beruhigung keine Milben in Käfignähe feststellen, doch nach ein paar Tagen fand ich die ersten beiden Parasiten auf dem weißen Tuch!

Natürlich stellte ich mir die Frage, wo die Milben so plötzlich hergekommen waren:
Ich hatte damals nämlich kein neues oder anderes Futter gekauft, keinen tierischen Fremd-Besuch, keine neuen Äste von draußen eingebracht und wohne außerdem im Dachgeschoß (konnte mir daher schlecht vorstellen, wie winzige Milben auf kleinen Beinen von draußen zu uns bis hoch in die WG reinklettern konnten). Der Düsseldorfer Experte gab uns dann die entsprechenden Hinweise:
Vor meinem Fenster sitzen immer einige Tauben. Außerdem habe ich dort zwei leere Blumenkästen auf dem recht breiten (=tiefen) Fensterbrett stehen. Diese waren den ganzen Winter über leer. Zu dieser Zeit hatte ich mir einige Wochen zuvor die Plastikblumenkästen ins Zimmer hereingeholt, um sie zu bepflanzen. Entweder befanden sich die Milben also in den Blumenkästen - diese haben so einen umgeknickten Rand, worunter sich Milben sicher gut verstecken können - oder sie sind über die Tauben gleich auf das Fensterbrett gelangt und von dort durch mein ständig gekipptes Fenster geklettert...

Wichtiger für Euch sind jetzt wohl eher die Gegenmaßnahmen, welche sich bei mir als erfolgreich erwiesen hatten. Dazu gebe ich mal einige Tipps weiter, welche wir vom Düsseldorfer Experten bekommen hatten:
- doppelseitiges Klebeband außen rings um den Fensterrahmen kleben, so dass die Milben nicht ins Zimmer eindringen können, sondern kleben bleiben
- bei uns waren die Milben im Bett - also das Bett neu beziehen (schon 60°-Wäsche tötet die Milben ab)
- alle Ritzen mit einem Neembaumöl-Präparat behandeln; Die Milben sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in Ritzen. Zunächst haben wir uns das Neembaumölmittel selbst zusammen gemischt, weil es etwa eine Woche gedauert hatte, bis das Mittel vom Düsseldorfer Experten per Post bei uns eintraf. Dazu sind wir nach dem Rezept der Hobbythek vorgegangen (Leebermoosextrakt, Neembaumöl-Fluid und Alkohol - zwar gegen Hausstaubmilben gedacht, aber weil das Antivogelmilbenmittel aus Düsseldorf laut Beschreibung auch auf Neem aufbaut, haben wir es trotzdem erstmal mit diesen Zutaten probiert). Die Zutaten bekommt man z. B. über Spinnrad.
Glücklicherweise haben wir gleich zwei Spinnrad-Partner in unmittelbarer Nähe, so dass ich am gleichen Tag noch die Zutaten beisammen hatte. Dieses Mittel ist absolut ungiftig für Menschen und Vögel, tötet aber die Milben ab. Es riecht übrigens nach Lauch. Von Verwandten bekamen wir dann ein fertiges Neembaumölmittel der Fairtrade-Firma gepa. Dieses riecht sehr viel angenehmer (ein bisschen zitronig). Und nach einer Woche hatten wir dann das Expertenmittel von Alpha-Biocare. Aber schon bei unserem selbstzusammengemixten Mittel hatte ich den Eindruck, dass es die Milben bekämpfte. Es kamen nämlich keine neuen Milbenbisse dazu.
- den Käfig gründlichst mit heißem Wasser reinigen
- die gesamte Käfigeinrichtung erneuern bzw. etwa zwei Stunden im Backofen bei 150° C erhitzen (Kork hat übrigens eine Entzündungstemperatur von 300-320°C und Holz je nach Art eine von 280-340°C - also keine Angst!)
- Ich habe solche Edelstahlnäpfe zum Einhängen. Bei diesen Näpfen ist der obere Rand rund nach außen gebogen. Bei mir saßen die Milben sogar in dem so entstehenden Hohlraum, so dass ich die Näpfe eine Weile in kochendes Wasser gegeben habe.
Auf diese Weise sind wir die Vogelmilben glücklicherweise losgeworden. Zum Tierarzt musste ich nicht gehen. Glücklicherweise handelte es sich ja um Ektoparasiten, also Schädlinge, die nicht am Körper bleiben, so dass ich die Vögel selbst nicht behandeln musste. Auch ich habe bisher nur negative Dinge über die im Zoohandel als "Milbenmittel" frei verkäuflichen Produkte gehört! Bild
Ich habe übrigens auch ein recht gutes Schädlingsforum im Netz gefunden. Da ist man dann beim Lesen der Beiträge wieder ein kleines bisschen beruhigt, dass auch so viele andere Menschen hin und wieder Probleme mit Parasiten haben, gelegentlicher Schädlingsbefall also fast der traurige "Normalfall" ist...

Viele Grüße,
Ester

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