Hetzjagd zwischen Wellis

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Hetzjagd zwischen Wellis

Beitragvon Schneegans » 15.01.2007, 00:37

Hallo alle,

ich habe ein Wellipärchen, wo bisher immer die Henne dominant war.

Vor ein paar Tagen sind wir aus dem Urlaub zurückgekommen, den die Vögel bei einer Nachbarin mit einem weiteren Wellipärchen verbracht haben. Nachdem wir sie nach Hause zurückgeholt hatten, haben wir unsere Wellis in einen Riesenkäfig (oder Minivoliere) umgesetzt. Anfangs war die Freude groß, aber nach ein paar Stunden begann das Männchen, die Henne anzugreifen und kreuz und quer durch den ganzen Käfig zu verfolgen. Am nächsten Tag war die Sache nicht besser. Da die Angriffe sehr heftig waren und beide Tiere wiederholt abstürzten und gegen die Käfigwände knallten, haben wir sie voneinander getrennt. Der Hahn machte außerdem Drohgebärden (aufgeplustert, schlug mit dem Schnabel gegen die Sitzstangen und spreizte die Schwanzfedern).

Was ist da passiert und was kann ich tun, um die Sache zu bessern? Ist ein Partnertausch nötig oder müssen andere Wellis dazugekauft werden? :?

Danke für Eure Hilfe.

Viele Grüße,

Schneegans

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Beitragvon Kristin » 15.01.2007, 06:41

Kann es sein, dass sich beim Aufenthalt bei der Nachbarin mit ihren Wellis ein neues Paar gefunden hat? Also, dass sich die Welis neu verpaart haben und sie jetzt getrennt wurden und der eine Welli deswegen so reagiert?
lg Kristin, Dogs & Wellis

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Beitragvon Schneegans » 16.01.2007, 00:46

Hallo Kristin,

danke für Deine Antwort. So was ähnliches habe ich mich auch schon gefragt. Allerdings saßen die Wellis in getrennten Käfigen und hatten keinen Freiflug, sie haben sich also nur von weitem miteinander unterhalten können. Reicht das bei Wellis aus, um sich zu verlieben? Und wenn ja, was kann ich jetzt tun?

Komischerweise scheinen sich die beiden aber doch irgendwie zu vermissen. Ihre Käfige stehen nebeneinander und sie sitzen die ganze Zeit Wand an Wand.

Grüße,

Schneegans

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Beitragvon Faustus » 16.01.2007, 17:31

Der Hahn machte außerdem Drohgebärden (aufgeplustert, schlug mit dem Schnabel gegen die Sitzstangen und spreizte die Schwanzfedern).


Kann es sein, dass diese "Drohgebaerden" Balzverhalten sind ? Aufplustern, Picken gegen Gegenstaende und Verfolgen der Henne kann auch damit erklaert werden. Der Hahn will der Henne jedoch nichts Boeses, sondern nur ihre Sympathie gewinnen.

Drohen sieht anders aus - die Voegel hacken aktiv aufeinander ein, und die Hennen geben dabei oft einen "keckernden" Laut von sich. Kreischt der Hahn dagegen und scheint er die ganze Zeit etwas aufgebracht zu "erzaehlen", und pickt er dabei rythmisch auf Gegenstaende ein bevor er sich aufgeplustert der Henne naehert, so klingt das eher nach Balzverhalten.
Alles Gute aus dem Nordosten Englands,


Juergen

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Beitragvon Schneegans » 17.01.2007, 00:35

Hallo Jürgen,

die Henne gab den von Dir beschriebenen keckernden Laut von sich, und wenn sie vom Männchen eingeholt wurde, "fochten" beide mit den Schnäbeln, bis einer der beiden die Sitzstange aufgab. Dies war neuerdings das Weibchen, und oft flog der Hahn dann noch hinterher, um weiter zu streiten. Ich weiß nicht, wie aggressiv Balzverhalten werden kann/darf.
:shock:
Soll ich die beiden nochmal probeweise zusammensetzen?

Grüße,

Silvia

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Beitragvon Fantasygirl » 17.01.2007, 08:59

Meine verstehen sich auch zwischenzeitlich nicht mehr so rosig und jagen sich schon mal Runde durch den Käfig. Aber ich denke mir, dass sie das unter sich ausmachen sollen, solange kein Blut fließt und sie sich immer wieder vertragen und miteinander schmusen. Hört sich wahrscheinlich heftig an, aber ich bin der Meinung, dass es wahrscheinlich schlimmer aussieht als es ist. Schließlich haben Vögel ja Federn, die einiges Abdämpfen. :/

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Beitragvon Faustus » 17.01.2007, 18:18

Hallo Silvia,

sieht aus, als ob der Hahn sich in die Henne verliebt hat und um sie wirbt. Diese will allerdings nichts von ihm wissen und versucht ihn, fortzujagen. Da das nicht gelingt, sucht sie das Weite. Dabei folgt er ihr.

Szenen wie diese sehe ich taeglich in meinem Kaefig. Ich habe mit Sirius einen sehr aktiven Hahn, der sich an alle drei anderen Voegel der Reihe nach heranschmeissen kann. An seine Mira (eine eher phlegmatische aber dominante Henne), wenn die nicht will nimmt er sich Maia vor (die neue, aber mit Abstand frechere Henne) und danach kommt Billy dran. Dieser Hahn hat es wegen jahrelanger Einzelhaltung nicht mehr drauf, sich selbst zur Wehr zu setzen, und ist ein williges Opfer - auch wenn er keine Henne ist.

So scheucht Sirius alle durch den Kaefig oder durchs Zimmer, zwitschert und kreischt dabei hochvergnuegt und pickt herum. Dass es die anderen nervt, macht ihm nichts aus.

Ich wuerde an Deiner Stelle die beiden zusammensetzen, aber zunaechst unter Beobachtung. Ein bisschen gegenseitiges Bepicken ist okay, solange sie sich nicht gegenseitig versuchen totzuhacken. Eine solche Situation hatte ich mal vor einigen Jahren - ich hatte einen Abgabehahn mit einem sehr aufeinander fixierten Paerchen verkuppeln wollen. Ich musste die beiden Haehne, die sich ineinander verbissen mit lautem Gezeter auf dem Kaefigdach waelzten, voneinander trennen ! Der Abgabevogel musste weitervermittelt werden.
Alles Gute aus dem Nordosten Englands,


Juergen

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Beitragvon Schneegans » 18.01.2007, 02:09

Hallo Jürgen,

danke für die Antwort. Ich werde die beiden morgen unter Beaufsichtigung zusammensetzen. Dann sehe ich mir die Sache nochmal an, von wegen wer will was von wem.

Unabhängig davon, wer der beiden der Verursacher des Aufstandes ist: wenn die Zusammenstöße nicht von selbst aufhören, was kann ich machen?

Viele Grüße, :roll:

Silvia

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Beitragvon Faustus » 18.01.2007, 13:25

Hallo Silvia,

eine Ferndiagnose ist hier schwierig.

Vielleicht noch ein paar Anhaltspunkte:

- Kann es sein, dass der Kaefig zu klein ist, die Voegel sich folglich nicht genug aus dem Weg gehen koennen wenn sie mal in Ruhe gelassen werden wollen ?

- Bekommen die Voegel einen taeglichen Freiflug, um sich auszutoben und ueberschuessige Energien abzubauen ?
Alles Gute aus dem Nordosten Englands,


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Beitragvon Schneegans » 18.01.2007, 17:10

Hallo Jürgen,

Du hattest scheinbar Recht. Ich habe die Vögel heute zusammengesetzt und es sieht tatsächlich so aus, als ob der Hahn hinter der Henne her ist, diese aber nichts von ihm will - was ihm egal ist. Der Käfig ist groß genug (100 x 80 x 40 cm), um sich aus dem Weg zu gehen, aber der Hahn fliegt wie gesagt stur hinter der flüchtenden Henne her. Ich habe jetzt den alten kleinen Käfig mit offener Tür neben dem großen stehen, damit sich die Henne bei Bedarf zurückziehen kann. Dorthin folgt ihr der Hahn bisher komischerweise nicht. Jedes Mal, wenn die Henne wieder in den großen Käfig kommt, geht das Theater mit der Verfolgungsjagd von vorn los und endet mit Baudolinas erneutem Rückzug in den kleinen Käfig.

Das mit dem täglichen Freiflug ist leider schwierig. Die gesamte Fläche meines Apartments beträgt ca. 20 Quadratmeter, und es ist mühsam, jeden Tag einen Teil davon vogelsicher abzugrenzen. Bei meinen bisherigen Versuchen wollten die Vögel den Käfig zudem noch nicht verlassen. Ich hätte mir aufgrund meiner Wohnbedingungen nie "absichtlich" Wellensittiche zugelegt, aber die Henne flog mir eines Tages zu. Abgeben wollte ich sie nicht, weil hier (Mittelamerika) Vögel generell nicht gut gehalten werden und ich denke, dass sie es bei mir trotz allem wesentlich besser haben als beim hiesigen Durchschnittsvogelhalter.

Viele Grüße,

Schneegans

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Beitragvon Faustus » 18.01.2007, 17:27

Hallo Silvia,

hoppla, und ich dachte ich waere als "Englaender" der einzige Exot hier. Mittelamerika, ja das ist ne Ecke weit weg.

Der Kaefig sollte gross genug sein. Mit dem Freiflug ist es auch bei mir so eine Sache. Ich habe keine direkt "vogelsichere" Stube - Kueche, Wohn- und Esszimmer sind eins. Allerdings benehmen sich meine Geier ausserordentlich diszipliniert (mal abgesehen vom Tapetenknabbern), und ich habe vollstes Vertrauen, dass sie keinen Mist bauen wenn ich sie morgens rauslasse und danach im Badezimmer verschwinde. Ganztaegig lasse ich sie aber nicht unbeaufsichtigt draussen.

Ich habe es schon oft erlebt, dass die Wellis sehr schnell wieder in ihrem Haus verschwinden. Meine sind auch solche Autopark-Voegel - nach 2-3 Flugrunden gehts wieder ins traute Heim. Werte ich als Beleg dafuer, dass sie sich dort wohl und sicher fuehlen.

Schoen, dass Du der Henne ein Refugium laesst fuer alle Faelle. Bin mir ziemlich sicher, dass es sich um Balzverhalten handelt. Ein Indiz ist auch, dass der Hahn sich aufplustert, ein "wolliges" Aussehen bekommt und sehr kleine Augen. Im Extremfall hebt er dann einen Fuss in der Absicht, die Henne zu besteigen. Hier haut die Henne dann meist ab. Mein Sirius wollte auch schon den Billy besteigen ! :oops:
Alles Gute aus dem Nordosten Englands,


Juergen

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Beitragvon Schneegans » 18.01.2007, 17:39

Hallo Jürgen,

nee, ich wohne noch weiter weg.

Das Wohnküchenproblem ist bei mir das Selbe. Und da es hier auch keinen Flur gibt, steht man beim Öffnen der Wohnküchentür gleich unter freiem Himmel. Für den Freiflug bleibt dann bloss das Schlafzimmer, bei dessen Sperrung wg. Freiflug man dann aber gleich ziemlich eingeschränkt in seiner Alltagsaktivität ist. Ideal wäre natürlich ein Zimmer extra zum Arbeiten und Vögelfliegenlassen.

Meinst Du, es wäre klug, ein oder zwei weitere Wellis zu meinen dazuzusetzen, damit sie mehr Optionen bei der Partnersuche haben (und nicht den einzigen Kumpel sexuell belästigen)?

Viele Grüße,

Silvia

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Beitragvon Faustus » 18.01.2007, 17:58

Hi Silvia,

zwei weitere Geier waeren sicher eine Alternative. Aber ich wuerde an Deiner Stelle zunaechst noch warten - in der Regel renken sich solche Probleme nach ein paar Wochen von selbst ein. Sollte es nicht dazu kommen und die Henne permanent gestresst sein (und der Hahn permanent frustriert), waere es eine Alternative.
Alles Gute aus dem Nordosten Englands,


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Beitragvon Schneegans » 18.01.2007, 18:28

Hallo Jürgen,

o.k., ich sehe, wie sich die Sache entwickelt. Dann entscheide ich ggf. das mit den anderen Wellis. Dankeschön für Deine Ratschläge.

Grüße, :winkend:

Silvia

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