Wenn Liebe zur Qual wird, Jonny erzählt

Alles zur Haltung von Zwergpapageien wie Agaporniden (Unzertrennliche) und Sperlingspapageien, Großpapageien wie Graupapageien, Aras und Amazonen sowie Kakadus.

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Amazonenlady

Wenn Liebe zur Qual wird, Jonny erzählt

Beitragvon Amazonenlady » 23.01.2007, 07:06

Hallo Ihr Lieben;

ich bin Jonny und nach der traurigen Geschicht von dem Papagei der die Freiheit kannte, möchte ich Euch auch meine Geschcihte erzählen.

Als es vor 7 Jahren in meinem Ei zu klein wurde, kämpfte ich mich mühevoll durch die Schale. Was ich als erstes sah war eine weisse Kiste in der ich lag.
Komischerweise fühlte ich mich sehr einsam da.
Ich begann so komische Geräusche zu machen und schon kam meine Mama.
Ich sah sie das erste mal und wir Beide freuten uns das ich nun da war.
Die ersten Wochen lag ich in einer "Aufzuchtbox", was auch immer das ist.
Es war schön warm und Mama kam immer wenn ich schrie und fütterte mich liebevoll mit so einem komischen Plastikteil.
Ich wuchs heran und wurde ein wunderschöner grüner Papagei.

Dann kam der Tag der Trennung. Eine neue Mama kam, gab der "alten Mama" ein par Papierfetzen und nahm mich mit. Essen konnte ich noch nicht allein.... es gab weiter Futter aus der Spritze.
Die neue Mama war total klasse. Sie trug mich den ganzen Tag herum... wie man das mit einem Baby eben macht.
Ich durfte mit einkaufen und war nie allein. Mein Leben war einfach wunderschön.

Als ich 5 Jahre alt war, wurde alles anderst. Mama erzählte morgens was von "Ich muss arbeiten gehen mein Schatz" und verliess mich. So ging das von nun an jeden Tag. <<man kann doch ein Baby nicht plötzlich sooo allein lassen>>
Ich war so endlos traurig :( In meiner Einsamkeit und Langeweile putzte ich mich ganz besonders schön... und oh je... nach wenigen Tagen waren die Federn weg. Nun hatte ich nicht mal mehr was zu putzen. Ich wartete immer auf die neuen Federn und zog sie sofort wieder.

Mama war entsetzt über das was ich hier mache. Sie dachte erst ich wäre sehr sehr krank und schleppte mich von einem Arzt zum nächsten. Die erklärten ihr aber ... der kleine Jonny ist ganz gesund. Er ist einfach traurig weil er immer allein ist. Jaaaa, Mama sollte wieder immer für mich da sein.

NAch 2 Jahren ohne Federn hörte ich Abends ein Telefonat indem es um mich ging. Mama erzählte was von mir kleinem Molukken. Ich rupfe und muss schnell zu anderen Vögeln. Was soll das denn nun wieder?
Am nächsten Morgen war Aufregung im ganzen Haus. Die Menschenkinder weinten. Mama war traurig.... und jeder knuddelte mich. Dann kam ich in eine Plastikbox mit Gitter und wurde warm in einen Schlafsack eingepackt und ins Auto gebracht.
Nach endlosen 4 Stunden war die Reise zu ende. Ich durfte aus der Kiste und sah mich um. Mama sagte was davon das das hier mein neues Zuhause ist. Eigentlich war das gar nicht schlecht. Hier sollte ich nie mehr allein sein.

Was mir das Leben jetzt noch bringt weiß ich nicht. Die neue Mama sagt was von einer Frau für mich und das ich lernen muß das ich kein Kind, sondern ein Papagei bin. Ich laß erst mal alles auf mich zukommen.
Hier ist es schön... ich hab wieder eine Mama der ich den ganzen Tag nachlaufen kann. Nur sind da so komische Wesen mit Federn. Was die immer von mir und meiner Mama wollen versteh ich nicht ganz ... aber Mama passt auf mich auf und ich vertrau ihr.

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Gegen Handaufzucht und Einzelhaltung !

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Beitragvon Andrea » 23.01.2007, 09:27

Hi,

ich finde Handaufzucht und / oder Einzelhaltung auch total grausam! Als Mensch kann man einem Vogel nie das geben, was er braucht. Und einen Vogel erst auf den Menschen zu prägen um dann festzustellen, dass man doch nicht die nächsten 50 Jahre 24 Stunden am Tag mit dem Tier verbringen will, dass man arbeiten muss, in Urlaub möchte, Kinder bekommt.....Man muss nur in die Inserate schauen, wieviele Papageien nach kurzer Zeit wieder abgegeben werden.

Ich hoffe, dass Jonny sein Glück und eine Vogelpartnerin findet!

Ich habe HIER auch einen Bericht über meine Entscheidung für meine beiden Naturbruten geschrieben....

LG
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Beitragvon Andrea » 23.01.2007, 09:39

...ich muss allerdings der Vollständigkeit halber noch dazu sagen, dass ich mir heute gar keine Papageien mehr kaufen würde. Sie gehören einfach nicht hier her. Am liebsten würde ich sie in die Freiheit bringen, aber ich weiss ja, dass das nicht geht :(

LG
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Beitragvon Amazonenlady » 23.01.2007, 10:28

Hallo Andrea;

das ist genau meine Meinung.
Oft sitzen meine Wildfänge mit sehnsüchtigem Blick am Fenster....
am liebsten würde ich dann aufmachen und ihnen die Freiheit zurück geben.
Was natürlich nicht funktioniert.

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Na ja

Beitragvon Jacko2003 » 26.01.2007, 12:41

Ich habe einen Grauen als Handaufzucht und finde die Methode gar nicht schlecht.Meiner ist sehr zahm und anhänglichg und lebt in Partnerhaltung,ihm geht es sehr gut.Ich glaube auch die Aufzuchtsmethode ist wichtig.Meiner wurde mit einem Löffel großgezogen und auch nur die letzten 4-5 Wochen per Hand,die ersten 8 Wochen war er bei den Elterntieren,aus ihm ist was vernünftiges geworden. :winkend:

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Beitragvon Andrea » 26.01.2007, 14:21

Hallo Jacko,

Wie alt ist dein Grauer? Wie glaubst Du , war es für die Eltern deines Grauen, als er ihnen weggenommen wurde?

LG

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Ja

Beitragvon Jacko2003 » 26.01.2007, 14:46

...ja,hast schon recht,ideal ist das nicht-würd heut auch eher zu einer Naturbrut neigen,wollte nur sagen das sich aus HZ ebenfalls gesunde Tiere u glückliche Tiere entwickeln können,aber sicher ist eine Naturbrut die bessere Alternative.Mein Grauer ist jetzt 4 Jahre alt.

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Beitragvon Amazonenlady » 27.01.2007, 11:02

Lieber Jacko;

woher weisst Du das Dein Grauer sich zu einem normalen, gesunden Grauen entwickelt? Auch Jonny hat sich mal ganz normal entwickelt... auch er hatte Federn und die Menschen dachten er war glücklich und hätte alles.

Ich bezweifle das man am "zahmsein" und am Sprechen das Glück eines Tieres bewerten kann. Papageien sind sehr anpassungsfähig und fügen sich oft lange in ihr Schicksal.

Handaufzucht, anschliessend Einzelhaltung ... der denkbar schlechteste Start in ein Leben. Man nimmt dem Tier jede Zukunftsperspektive. Wenn dann die Probleme los gehen, das kann durchaus auch nach 20 Jahren noch sein, oder wenn sich die Lebensumstände verändern, wird das Tier abgegeben.
Wenn es dann Glück hat, gerät es an Menschen die versuchen die gemachten Fehler in vielen Jahren wieder auszugleichen. Andernfals wird er zum Wanderpokal und hat niemals eine Chance auf ein natürliches, glückliches Papageienleben.

Deinem Liebling kann ich einfach nur die Daumen drücken, das sich irgendwann jemand um den kleinen Kerl annimmt, für den sein Wohl das wichtigste ist und nicht die eigenen Erwartungen und Ansprüche. :ok:
Oder Du irgendwann erkennst was er braucht und dann die Geduld aufbringst ihm das zu geben..... was ganz sicher nicht einfacher wird nach vielen Jahren.

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Ach,mensch

Beitragvon Jacko2003 » 27.01.2007, 11:34

...du schon wieder,grins.Mein Vogel lebt nicht in Einzelhaltung sondern in Partnerhaltung-zu zweit in einem Riesenkäfig der 2 Meter hoch,2 Meter lang und einen Meter Breit ist.Einzelhaltung mag ich auch nicht...wir haben gar keinen Disenz...nur ich würd mir wieder nur einen kaufen-diesen an mich gewöhnen und dann den 2 Vogel dazu gesellen...außer ich hab schon Erfahrungen mit Papageien wie jetzt zutreffend-dann nehm ich gleich 2...warum nicht 2 HZ aus einem Wurf wenn man nicht züchten will der idealfall...die Tiere kommen miteinander klar und der Mensch hat gleich 2 zahme Vögel...für Einsteiger wär das Ideal..ich dagegen könnte mitlerweile auch 2 Naturbruten nehmen ....von Einzelhaltung halte ich auch nix von,bin ich mitlerweile schon lange von weg!
Wir haben eigentlich keine Differenzen,im übrigen gefällt mir deine Arbeit sehr gut...deshalb sehe ich es dir nach das du meinst meine Vögel müssten weg von mir,grins...wir sind in wirklichkeit viel näher aneinander als du glaubst.

Amazonenlady

Beitragvon Amazonenlady » 28.01.2007, 08:44

Hallo Jacko;

find ich ja total klasse das Dein Grauer nun eine artgleiche Partnerin bekommen hat. Hattest Du nicht mal noch nen anderen Sittich. Hat der auch schon einen Partner bekommen?

Von Geschwistern würde ich IMMER abraten.
Die Vögel werden sehr alt und kaum einer bleibt ein Leben lang beim selben Besitzer. Ist der nächste, oder übernächste ein Züchter, dürfen Geschwister wieder brüten oder werden dann getrennt. Das kann nicht im Sinne der Vögel sein.

Ach ja... ich hab hier momentan mehrere Geschwisterpaare, vorwiegend Amazonen. Komischerweise sind eben die Geschwisterpaare Rupfer.... obwohl eigentlich ja Amazonen weniger zum Rupfen neigen.

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Hallo

Beitragvon Jacko2003 » 28.01.2007, 09:31

Nein,der andere hat keinen Partner.Ach ja Amazonen sind schon sehr hübsch,die gefallen mir gut,tolle Tiere-deine Arbeit ist sehr lobenswert.Hab jetzt auf einer Internetseite gestern tote Graue gesehen-importiert als Wildfänge,die die es nicht überlebt haben...ein scheußlicher Anblick...wünsch dir einen schönen Sonntag

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Tipp...

Beitragvon Jacko2003 » 30.01.2007, 15:56

...da das Thema Einzelhaltung und Paarhaltung immer wieder diskutiert wird und in Foren zu nicht unbedingt immer konstruktiven Beiträgen führen möchte ich an dieser Stelle einmal auf das neue Buch Papageien als Heimvögel verweisen.Es erschien erst vor wenigen Wochen von Hildegart Niemann.Sie ist Diplombiologin für Papageienhaltung-und Verhalten.Sie gilt in fachkreisen als hochqualifiziert.

Ich möchte dir,MAmazone,gerne die Seite 69 in diesem Buch empfelen.Du kannst dich danach ja mal zu diesem Thema melden,damit wir uns zu diesem Thema a
ustauschen können.

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Beitragvon Amazonenlady » 31.01.2007, 16:15

Lieber Jacko;

ich kauf nicht ein Buch um mich mit Dir darüber zu unterhalten.
Zumal das Thema des Buches nicht unbedingt dem entspricht was für mich interessant ist.

Ich mach hier ausreichend eigene Erfahrungen und weiß wovon ich schreibe. ;-)

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Na ja...

Beitragvon Jacko2003 » 01.02.2007, 14:13

...du musst es ja nicht kaufen,aber viele deiner Aussagen die du getroffen hast sieht die anders,grins-teilt eigentlich meine Sichtweise.
Darüber hinaus kann man immer dazulernen,auch bei Themen die mann meint schon zu beherrschen,vielleicht enteckt man noch den einen oder anderen Tip durch zu fall.Das Handhabe ich so,obwohl dies zum Thema Papageienhaltung bestimmt schon mein 15. Buch ist und ich endlose Wiederholungen dadurch lese.

Was hälst du denn von Frau Niemann?

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Beitragvon Daniel » 02.02.2007, 08:06

Leute,

ich möchte hier keine Rezensionen von Personen, rezensiert die Bücher und nicht die Autoren.
Grüße

Daniel

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Beitragvon Carina » 02.02.2007, 10:06

ich weiß auch nicht was solche diskussionen hier sollen. amazonenlady vertritt ihre meinung, dazu hat sie sich diese ja auch gebildet. außerdem denke ich das sie genug eigene erfahrungen mit papageien gemacht hat um solche aussagen zu treffen.
dies hier ist zwar "nur" ein fallbeispiel. nur leider ein beispiel wie es viel zu vielen papageien geht, die durch handaufzucht fehlgeprägt werden :ja:
amazonenlady ich finde deine arbeit klasse.mach weiter so :ok:
Liebe Grüße von Carina

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Na,na,na,grins...

Beitragvon Jacko2003 » 03.02.2007, 08:50

Hatte sie auch nicht angegriffen.Wollte nur sagen das es unterschiedliche Meinungen gibt und es auch hochqualifizierte Experten gibt die z.b in manchen Punkten anderer Auffassung sind.Das ganze von mir bezog sich eigentlich auf die Einzelhaltung die von Frau Niemann zumindestens nicht kategorisch abgelehnt wird.Will hier aber keine(!!)Diskussion darüber eröffnen,halte selbst auch ein Papageienpärchen.Das Buch von Frau Niemann wird jedoch hoch gelobt und eine Diplom-Biologin für Papageienverhalten-und Haltung dürfte sicherlich wissen worüber sie redet.Das Buch von ihr wird hoch gelobt da es auch unter anderem mit "alten Vorurteilen"aufräumt.Ich kann es nur empfelen.Das die Ablehnung der Einzelhaltung von allen Experten erfolgt stimmt jedenfalls bei weitem(!)nicht,will aber hier nicht darüber diskutieren,halte selbst ein Pärchen,würde das Buch jedoch jedem Halter empfelen.Es ist sehr gut.

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Beitragvon Spaky » 03.02.2007, 11:13

Ja, du hälst ein Pärchen Graupapageien - und nen einsamen Halsbandsittich...

Ich denke trotzdem dass man seine Vögel im Rahmen der Möglichkeiten naturnah halten sollte.
Was immer auf der Erde klebt, dem wird kein Lied gelingen. Nur was sich aus dem Staube hebt, kann singen!
Grüße singen Jonas und Klara "Klärchen", sowie Matilda und Daniel!

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