Futter von Pfirsichköpfchen.

Alles zur Haltung von Zwergpapageien wie Agaporniden (Unzertrennliche) und Sperlingspapageien, Großpapageien wie Graupapageien, Aras und Amazonen sowie Kakadus.

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Stenchen76

Futter von Pfirsichköpfchen.

Beitragvon Stenchen76 » 24.11.2003, 05:58

Hallo alle zusammen.


Meine beiden Pfirsichköpfchen die ich jetzt seit ein paar Tagen habe, machen sich sehr gut, das einzige was ich nicht verstehe ist das sie partou keine Sonnenblumenkerne fressen.

Die werden immer aus dem Futter aussortiert und dann im Käfig verteilt.

Das Rosenköpfchen hat diese aber sehr gerne gegessen und nun frage ich mich ob es denn gut ist wenn sie keine essen??

Auch wollen sie an Obst jeglicher art nicht so richtig ran.

Kann mir jemand helfen??

Danke im vorraus

Melanie
mit den beiden Räubern Max&Moritz

Rüdiger

Beitragvon Rüdiger » 25.11.2003, 19:11

Moin Melanie!

Bei den Sonnenblumenkernen brauchst Du keine Hilfe.;)
Probleme bereitet es meist, wenn die Geier nur noch SB-Kerne fressen wollen und alles andere links liegen lassen, denn erstens sind SB-Kerne sehr fetthaltig und gerade in der Wohnungshaltung mit vergleichsweise wenig Bewegung kann das dann zum Übergewicht führen.
Zweitens haben SB-Kerne eine relativ weiche Schale und sind so besonders pilzanfällig. SB-kerne sind daher zu einem großen Prozentsatz mit Aspergillosesporen belastet, die beim Knacken der Schale aufgwirbelt und vom Vogekl eingeatmet werden.
Aspergillose ist zwar im Vergleich zu Großpapageien bei Agas seltener, dennoch können auch Pfirsichköpfchen daran erkranken. Insofern also ist es sogar vom Vorteil, dass deine Pfirsichköpfchen (noch) keine SB-Kerne mögen.
Viele Agapornidenkörnermischungen wie bspw. die von Futterkonzeopt enthalten auch gar keine SB-Kerne mehr. Ebenso wird auch für Großsittiche Mischungen ohne SB-Kerne angeboten.

Das die kleinen kein Obst fressen ist da schon problematischer:
Es zeigt sich häufig, das unsere Papageien gar nicht so begeistert sind wie wir es uns erwartet haben: es mag bestimmte Lieblingssorten geben, die gefressen werden, der Rest bleibt entweder links liegen oder wird aus dem Futternapf geschmissen.
Ursache kann sein, dass der Vogel bereits von den vorherigen Haltern oder auch den Züchter eine abwechslungsreiche Obst- und Gemüsefütterung nicht gewohnt war.

Den Vogel überhaupt oder wieder an Obst und Gemüse zu gewöhnen kann ein recht langwieriger Prozess sein.
Wichtigste Regel: nicht die Geduld verlieren, sondern jeden auf's neue anbieten!

Dabei hat sich folgende Vorgehensweise besonders bewährt:
1. Wenn es zeitlich möglich ist die Fütterung aufzuteilen gibt man morgens erst Obst und Gemüse und am Nachmittag dann eine Tagesration Trocken-(Körner-)futter;

2. Trennkost statt Obstsalat: es wird an einem Tag nur eine, höchstens zwei Sorten Obst bzw. Gemüse angeboten, damit der Vogel sich nicht nur seine Lieblingssorte herauspickt, sondern auch andere Obst- und Gemüsesorten probiert.

Bei besonders hartnäckigen Frischkostverweigern helfen dann hoffentlich noch ein paar kleine Tricks:
? Obst und Gemüse kleingeschnitten oder geraspelt unter das Trockenfutter mischen ? zunächst nur ganz kleine Mengen, die man nach und nach erhöht. Ebenso kann man Obstbreie für Kleinkinder anbieten und mit den Körnern mischen, um sie an den Geschmack zu gewöhnen.

? Obst und Gemüse in unterschiedlicher Form anbieten:
o geraspelt oder in kleinen Stücken unterschiedlicher Form im Napf;
o im Ganzen oder Stücken auf Äste gespießt;
o an Obstspieße gehängt
o mit einem beliebten Spielzeug verbunden ( gerade dann wird oft
das Obst/Gemüse zunächst als Spielzeug angesehen und im Laufe des Spieles kommen manche Geier auf den Geschmack )
o zwischen das Volierengitter gesteckt

Oftmals haben Vögel eine bestimmte Vorliebe, wie sie Obst aufnehmen: die einen fressen am liebsten aus dem Napf, den die anderen ignorieren und nur an den Obststücken an einem Spieß nagen.

? Wenn die Geier ein besonders saftreiches Obst mögen kann man andere Obstsorten mit diesem Saft beträufeln, um sie auf den Geschmack zu bringen;

? Voressen: besonders bei auf Menschen fixierten Papageien hilft oft auch das Voressen, d.h. mit sichtlichem Behagen vor dem Papagei das Obst oder Gemüse essen - Schmatzen ausdrücklich erlaubt!
Dadurch kann die Neugierde des Vogel geweckt und Angst vor dem Unbekannten abgebaut werden. Dies kann man noch verbinden mit

? Futterneid wecken: will der Vogel etwas von dem Obst haben erst mal so tun als dürfte er es nicht, als sei es etwas verbotenes.
Auch auf die Gefahr der Vermenschlichung hin: viele Papageien wollen dann erst recht.

In der Übergangszeit, in der der Vogel noch nicht zur ausreichend Obst und Gemüse zur Vitamin-, Mineral- und Nährstoffversorgung, zu sich nehmen, kann man den Vitaminbedarf auf zwei Wegen abdecken:

1. Die Versorgung durch ein Zusatzpräparat sicherzustellen: empfehlenswert erscheinen mir Vitakombex und die Nekton-Präparate aus dem Zoofachhandel, besser noch Korvimin oder AviConcept, die über den Tierarzt zu beziehen sind.
Im allgemeinen ist es besser, Präparate zu wählen, die über das Futter gegeben werden statt ins Trinkwasser, da sie dann besser aufgenommen werden, denn viele Papageienarten trinken vergleichsweise selten und wenig. Präparate in Pulverform sind besonders gut mit Keim- oder Quellfutter zu mischen.
Allerdings ist bei dem Einsatz solcher Mittel zu bedenken, das es sich stets um Mischungen unterschiedlicher Vitamine handelt: neben den wasserlöslichen enthalten sie auch fettlösliche Vitamine. Diese können im Körper gespeichert werden, so dass es bei zu reichlicher Gabe zu einer Vitaminüberversorgung kommen kann, deren Symptome der einer Unterversorgung sehr ähnlich sind.
Man sollte sich also genau an die Packungsanleitungen halten und sie nur maßvoll einsetzen.

2. Obst- und Gemüsesäfte mit dem Trinkwasser mischen oder auch mal statt des Trinkwassers anbieten: neben selbstgepressten Säften empfehlen sich hier zuckerfreie Säfte für Kleinkinder oder Säfte aus dem Reformhaus. Ebenso kann man bspw. Eifutter mit Säften anrühren. Auch dies kann dazu führen, dass der Vogel auf den Obst- oder Gemüsegeschmack kommt.
Obwohl meine Grauen ganz gut Obst fressen bekommen sie dennoch etwa zweimal in der Woche auch Saft angeboten.
Vorteil dieser Art der Vitaminversorgung ist, das es nicht zu einem Überschuss an fettlöslichen Vitaminen kommen kann, genauso wenig wie bei der Obst- und Gemüsefütterung, da sich hier nur die Provitamine finden, aus denen der Körper - u.a. mit Hilfe von UV-Licht - selbst die benötigte Menge an fettlöslichen Vitaminen herstellt.
Nachteil allerdings ist, dass sich die Vitamine im Obstsaft schnell verflüchtigen und deshalb der Saft mehrmals am Tag gewechselt werden muss.

Vielleicht hast Du mit einem dieser Methoden Erfolg. Viel Glück und Geduld dabei

kuni

Beitragvon kuni » 26.11.2003, 21:55

hallo!

ich habe seit dem sommer agaporniden und auch sie waren anfangs völlige rohkostverweigerer. inzwischen hat sich das gebessert. ich habe ihnen das zeug gnadenlos jeden tag vor den schnabel gesetzt und irgendwann waren sie wohl mürbe und haben sich zumindest über äpfel hergemacht. aber sonst auch nix.

inzwischen nehmen sie schon birne, möhren, zuckererbsen, petersilie, zucchini und chiccoree. und wir arbeiten weiter dran.

also: nicht aufgeben!!!

wegen der soblus wäre ich an deiner stelle auch nicht besorgt. bei vögeln in aussenvolieren die viel energie brauchen um dem wetter zu trotzen ist das was anderes, aber im haus können sie prima ohne. mir ist ein vogel lieber der nach kolbenhirse süchtig ist als einer der nach sonnenblumenkernen giert!

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