Graupapagei mit Kakadu ???

Alles zur Haltung von Zwergpapageien wie Agaporniden (Unzertrennliche) und Sperlingspapageien, Großpapageien wie Graupapageien, Aras und Amazonen sowie Kakadus.

Moderator: Moderatoren-Team

Michi

Graupapagei mit Kakadu ???

Beitragvon Michi » 25.12.2003, 20:59

Hallo
Ich habe einen super lieben Graupapagei ,und würde gerne noch einen zweiten Papagei haben.evtl einen Gelbhauben Kakadu.
Geht das Überhaupt ? Ich hab mal gehört,das wenn man bei einem Papagei einen zweiten dazu tut ,das die Vögel das Sprechen verlernen können,und meistens auch den zweiten Vogel nicht annehmen. Stimmt das? Ich bin im November Papa geworden, und habe angst das der Vogel eifersüchtig auf das baby wird.

Rüdiger

Beitragvon Rüdiger » 25.12.2003, 23:34

Moin Michi!

Erstmal Glückwunsch zur vaterschaft!:)

Die Idee, einen zweiten Vogel für den Hrauen zu holen finde ich super.
Wegen des Verlernens des Sprechens würde ich mir nicht soviele Gedanken: das kann passieren, muß aber nicht. Ich habe inzwischen vier Graue. Die, die sprachen, sprechen weiterhin, und die, die es noch nicht konnten, haben es von den anderen gelernt.
Die Chancen stehen also mindesten fity-fifty, das er weiterhin sprechen wird.

Nur leider muß ich Dir ernsthaft von der Anschaffung eines Kakadus abraten: zum einem sind diese Vögel schwieriger im Umgang als Graue (solltest Du dich für einen handaufgezogenen Kakadus entscheiden, dann ist Eifersucht des kakas auf das baby schon fast vorprogrammiert, denn sie werden noch erheblich anhänglicher als Graue); zum anderen ist ein kakadu kein passender partner für einen Graupapageien. Alleine die Körpersprache der Vögel ist sehr unterschiedlich, da werden schnell Mißverständisse zwischen den beiden entstehen, durch die es auch zu Streit und Beissereien kommen kann (das Aufstellen der federhaube bspw. hat bei einem Kakadu eine andere Bedeutung als das Aufplustern des Kopf- und Nackengefieders bei einem Grauen).

Am besten paßt zu einem Graupapagein nunmal ein zweiter Graupapagei. Auch hier kann die Zusammenführung der beiden Vögel und die Verpaarung problematisch werden. Dies ist insbesondere bei handaufzuchten der Fall und wenn die Vögel schon lange einzeln gehalten wurden. Dennoch sind die Chancen, das sich die beiden vertragen werden, viel größer als bei einem Kakadu.

Ich würde dir vorher auch eine Geschlechtsanalyse empfehlen: die Chancen setigen nochmals, wenn der andere Graue das Gegengeschlecht hat.

Michi

Servus

Beitragvon Michi » 26.12.2003, 08:16

Hallo Rüdiger
Das Geschlecht von meinem Vogel weisß ich !
Es ist eine Henne(9Jahre alt) das sagt man doch so wenn es a weiberl ist oder ?
Es wäre doch dann sinnvoll wenn man den Zweiten Garaupapagei zur probe also ausleihen könnte ?
Weist du wo man günstig evtl für umsonst einen Grauen bekommt ?
MfG
Michi

Rüdiger

Beitragvon Rüdiger » 26.12.2003, 08:42

Moin Michi!


Da streiten sich die Experten, ob man bei Papageien Henne sagen darf oder nicht. Im Endeffekt egal, wir wissen, worum es geht.

Für Deine Graue wäre ein "Ausleihen" oder "Probe" wahrscheinlich eine gute Lösung. Für den Papageien, der ausgeliehen wird und auf Probe kommt eher nicht, da für ihn damit wieder Stress aufgrund von Ort- und eventuell Bezugspersonenwechsel verbunden ist.
Einen papageien auf Probe zu nehmen ist sicherlich keine optimale Lösung, aber oft die einzige machbare. Schließlich ist auch den beiden Vögeln nicht damit gedient, wenn sie zusammen bleiben müssen, obwohl sie sich überhaupt nicht vertragen.
Meist ist allerdings auch eine Probezeit viel zu kurz: vertragen sich die beiden auf Anhieb, ist ja alles okay. Wenn nicht, weiß man allerdings nicht, ob sie sich nicht in einem halben jahr doch zusammengefunden hätten.
Auch abhängig von der Vorgeschichte eines Grauen (nochmals: Handaufzucht und wie lange er einzeln gehalten wurde) kann der Prozess der Verpaarung einige Zeit dauern.

Günstig oder evnetuell umsonst ist so eine Sache: wenn, dann sind es meist Abgabetiere, Graue, die irgendjemand loswerden muß. Nicht selten weisen solche Vögel Verhaltensstörungen auf und es gehört dann Erfahrung und die richtigen Haltungsbedingungen dazu (bspw. Haltung in einem Vogelzimmer), um damit klarzukommen.

Du kannst einmal hier im Forum eine Anfrage nach einem Partnervogel starten (im Forum Vogelsuche).
Manchmal hat man auch über Tierheime Erfolg.

Allerdings wäre es auch sehr sinnvoll, etwas über Deine Haltungsbedingungen zu schreiben wie Käfiggröße, Freiflugzeiten, Ernährung etc.

Michi

Haltung !

Beitragvon Michi » 01.01.2004, 15:51

Hallo Rüdiger
Bei uns ist der Vogel täglich mindestens 4-6 Stunden draussen,also unter der Woche , am Wochenende wenn wir daheim sind ist er oft den Ganzen Tag unterwegs, wobei man sagen muss das er oft keine Lust zum Fliegen hat.!Der Käfig ist (80x50x90cm/lxbxh)Ich glaub des ist in Ordnung für einen Vogel. wenn wirklich ein Zweiter dazu kommt,Werde ich einen viel größeren Bauen ,evtl einen der leichter zu reinigen ist ,und mit Badewanne,weil der so gern mit Wasser Spielt. Im Sommer steht er am Balkon von morgens bis abends. Wenn ich dann heim komme lasse ich ihn in der Wohnung wieder raus.
MfG
Michi

Rüdiger

Beitragvon Rüdiger » 01.01.2004, 21:54

Moin Michi!

Das klingt ja alles super! Vier bis sechs Stunden ist ein schöne Zeit.
Das Dein Grauer nicht soviel fliegt, ist nicht ungewöhnlich, sondern oft bei Einzelvögeln der Fall.
ich habe mal einen einen Text zum Thema Freiflug bei der Wohnzimmerhaltung von Papageienvögeln geschrieben, der vielleicht auch hier von Interesse sein könnte:

"Freiflug ist kein Freigang

Manchmal unterliegen wir einem Denkfehler: wir stellen uns unter dem Zimmerfreiflug so etwas ähnliches vor wie einen Freigang, bei dem die Gefängnisinsassen ihre Zellen verlassen dürfen, um im Gefängnishof brav ihre 1o Runden zu drehen, ehe sie wieder in ihre Zellen zurückkehren (außer, es bietet sich ihnen eine Möglichkeit zur Flucht).
Oder positiver, aber nicht minder falsch: der Freiflug ist so etwas wie unser sonntäglicher Spaziergang, bei dem wir eine Stunde oder auch zwei gehen ? vielleicht noch unterbrochen von einer kurzen Rast, um dann wieder in unser gemütliches Heim zurückzukehren.
Lassen wir unsere Vögel also eine Stunde raus, damit sie eine Stunde oder zumindest aber 10 Runden im Zimmer fliegen!

Doch, wie die meisten beobachtet haben werden: so läuft es meistens nicht mit dem Fliegen.

Flieg, Vogel, flieg!

Zu den natürlichen Fortbewegungsmethoden der allermeisten Papageienarten gehört das Fliegen. Zu einer annähernd artgemäßen Haltung gehört es deshalb auch, dem Vogel Flugmöglichkeiten zu bieten.
Bei einer Vogelzimmerhaltung ist dies kein Problem - den Vögel steht ja dauerhaft ein vogelsicher eingerichtetes Zimmer zur Verfügung.
Anders bei der Volieren- und Käfighaltung: selbst Volieren sind bei der Wohnungshaltung in aller Regel nur so bemessen, das allerhöchstens die kleinsten Arten darin soviel Flugmöglichkeiten haben, dass auf den Zimmerfreiflug verzichtet werden könnte.

Dabei darf man sich aber keineswegs der Illusion hingeben, das ein Zimmer (oder auch eine größere Außenvoliere) dem Vogel eine auch nur annähernd mit der Natur vergleichbare Flugmöglichkeit bietet: dies gilt selbst für die kleineren und kleinsten Arten.
So legen Wellensittiche manchmal hundert Kilometern am Tag zurück, sie können in einer Fluchtsituation von ca. 70km/h erreichen: so etwas ist im Zimmer oder einer Voliere nicht möglich.
Auch werden die Papageien aufgrund des beschränkten Raumverhältnisse zu einem Kurvenflug gezwungen und eine größere Höhe können sie nicht erreichen, Aufwinde fehlen ganz: Nymphensittiche bspw. sind geschickte Segelflieger - einen solchen Anblick kann man im Zimmer nicht genießen.

Fliegen als Gesundheitsvorsorge

Der Freiflug ist aber nicht nur deshalb wichtig, um den Vögeln die Möglichkeit zu geben, ihr natürliches artgemäßes Verhalten zu zeigen: er ist auch von großer Bedeutung für die Gesundheit der Papageien.
Fliegen ist eine enorm energieverbrauchende Form der Fortbewegung: es werden mehr Kalorien verbraucht als beim Gehen oder Klettern. Insofern ist das Fliegen wichtig, um den Vogel vor einer Verfettung zu schützen.
Beim Fliegen wird der Kreislauf des Vogels und das Atmungssystem stark beansprucht: das fördert die allgemeine Kondition des Tieres, stärkt das Immunsystem und schützt bspw. vor Aspergillose, da sich Pilzsporen in einem aktiven Atmungssystem schlechter festsetzen können.
Das Fliegen und damit der Zimmerfreiflug ist also ein wesentlicher Schutz vor Krankheiten und gehört somit zur Prävention.

Eine Stunde Freiflug allerdings heißt für die Vögel nicht eine Stunde fliegen mit kurzen Pausen dazwischen, eher das Gegenteil: tatsächlich ist die Zeit, die ein Papagei mit Fliegen außerhalb seines Käfigs verbringt, oft sehr gering - da kann es sein, das innerhalb einer Stunde höchstens eine Minute, vielleicht sogar nur wenige Sekunden geflogen wird.
Von daher ist die erste Forderung: so lange wie möglich, so oft wie möglich Freiflug gewähren, möglichst mehrere Stunden am Tag, damit der Vogel möglichst viel fliegt.

Zum Fliegen reizen

Vögel machen höchst unterschiedlich von dem Freiflugangebot Gebrauch.
Hier gibt es einmal Artunterschiede:
so sind bspw. Wellen- und Nymphensittiche als vorrangig steppenbewohnende und nomadisierende Papageienarten sehr gute Flieger, die meist auch das Fliegen dem Klettern vorziehen.
Andere, vor allem dichte Wälder bewohnende Arten hingegen klettern lieber und fliegen seltener.

Daneben finden sich aber auch wieder die individuellen Unterschiede:
es gibt Papageien, die - zumindest aus Menschensicht- nur aus Spaß an der Freude viel fliegen, während ein anderer Vogel der gleichen Art nur fliegt, wenn es nicht anders geht.
Tatsächlich ist es in der Wohnungshaltung nicht selten, das ein Verhalten häufiger auftritt als im Freileben, ein anderes Verhalten seltener: da bspw. der Zwang zur Futtersuche nach einem Partner oder einem Nistplatz entfällt, verbringen manche Vögel mehr Zeit mit Körperpflege, mit Schlafen oder mit spielen, auch dem ?spielerischen Fliegen?(s.a. Verhaltensmodifikationen).
Doch nicht bei jeder Vogelart und vor allem nicht bei jedem Vogel treten solche Verhaltensmodifikationen als ein Weg der Anpassung auf:
Da Fliegen so energieverbrauchend ist fliegen viele Vögel von Natur aus oft nur dann, wenn es einen Grund gibt, denn im Freileben sind sie in der Regel auf einen sparsamen Umgang mit Energie angewiesen, um Überleben zu können.
Ausnahmen bilden hier vor allem aber jene Arten, die in Gebieten mit einem Nahrungsüberangebot leben.
Deshalb müssen wir für die Papageien Anreize zum Fliegen schaffen:
Im Flugzimmer sollte es immer mehrere, möglichst weit auseinandergelegene Lande- und Sitzplätze geben.
Das Anfliegen dieser Plätze kann durch Spielzeug attraktiv gestaltet werden.
Ist die Rückkehr in die Voliere unproblematisch kann auch eine Fütterung außerhalb des Käfigs vorgenommen werden: verschiedene Futterplätze im Raum, die möglichst nur fliegend zu erreichen sind.
Schließlich bieten sich auch durch Paarhaltung und besonders die Schwarmhaltung für die Papageien Anreize zum Fliegen.
Paar-und schwarmweise gehaltene Vögel fliegen meist häufiger als einzeln gehaltene Tiere, da die anderen fliegende Vögel einen Flugreiz bilden: Immer mal wieder fliegt der Partner oder ein Schwarmmitglied auf, was die anderen zum Folgen veranlasst. Durch die Interaktion zwischen den Tieren wird mal der eine, mal der andere von einem Platz vertrieben, der sich dann fliegend zurückzieht.

Für den Freiflug ist die vogelsichere Ausstattung des Zimmer wichtig: selbst bei beaufsichtigten Freiflug kann es sonst schnell zu Unfällen kommen.
Ein vogelsicheres Zimmer hat zwei Seiten: zum einem sollen Gefahrenquellen für den Vogel ausgeschlossen werden; zum anderen sollte möglichst nichts in Reichweite des Vogels sein, woran das Herz hängt und das er beschädigen kann.
Wichtige Stichworte sind hier: Elektrokabel; Spalten zwischen Möbelstücken und Wand, giftige Zimmerpflanzen; Gegenstände, die auf einen Vogel herunterfallen können; Fensterscheiben, gegen die er fliegen kann (Tipps)."

Ich halte es für wahrscheinlich, dass auch dein Grauer mit einem Partner häufiger fliegen wird als bisher.
Das bringt mich zu dem Käfig: der sollte schon größer sein.
Das Gutachten über die Midnestanforderungen an die Haltung von Papageien empfiehlt einen Käfig, der mindestens zwei Meter lang, einen Meter und einen Meter hoch sein sollte.
Ich muß ehrlich sagen: mir persönlich sind diese Maße inzwischen schon zu klein, wenn ich meine Grauen so beobachte.

Michi

Beitragvon Michi » 02.01.2004, 07:54

Hallo Rüdiger
weisst du vielleicht welche Firma Gitter für Käfige herstellt und verkauft ? Hätte gerne ein edelstahlgitter,das lässt sich am besten verarbeitrn.
MfG
Michi

Rüdiger

Beitragvon Rüdiger » 04.01.2004, 09:02

Moin Michi!

Leider habe ich auch bislnag auch keine gute Quelle für Edelstahlgitter aufgetan. Sie sind fast immer ein vielfaches teurer als verzinkte Gitter. Ich habe Preise um 50? pro m² im Kopf. Die Verarbeitung ist, wenn man nicht auch als Träger VA-Stahl nimmt und schweissen kann, wohl auch nicht so einfach.
Ich selbst habe deshalb nornmalen Verzinkten Volierendraht auch für Zimmer- und Freivolieren genommen, das auf Alu-Vierkantprofile
mit Blindnieten befestigt wurde. Die Alu-Vierkantprofile lassen sich mit Kunststoff-Steckverbindungen leicht verbinden.
Volierendraht gutrer Qualität liefert bspw. http://www.futterkonzept.de, auch mit dem passenden Zubehör zum Zusammenbauen (Einzelmaterial oder als fertige Bausätze).
Ansonsten kenne ich nur die Vorsatzgitter, wie sie bspw. http://www.bird-box.de auch anbietet. Die sind aber senkrecht verstrebt, was bei größeren Arten jedoch nicht soviel ausmacht, da die Längstreben in einem genügend geringen Abstand verlaufen.
Vielleicht stellst Du Deine Frage aber nochmals im Tiertechnik- und Zubehörforum, vielleicht hat dort jemand noch eine gute Idee.

Michi

Beitragvon Michi » 04.01.2004, 09:41

Hallo Rüdiger
Bei der Verarbeitung mit Edelstahl sehe ich kein Problem
Bin von Beruf gelernter Feinmechaniker und mach grad die Metallbau Meisterschule :lol: .Bei verzinkten Gittern ist das Problem, das Zink sau giftig ist !! sollte man deshalb nicht in der wohnung haben. edelstahl ist ,wenn man die richtigen Maschinen hat schöner zum Bearbeiten ( zumindest beim Schweissen,und Biegen)Als viele andere Stähle. :winkend:
MfG Michi

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