Wellensittich will keinen Freiflug?

[Pauline Profil]

Hallo zusammen,
kaum bin ich hier, stell ich tausend Fragen
Ich habe, wie im Vorstellungsbereich geschrieben, seit einem Monat einen Königs- und einen Wellensittich (von einer Freundin gemeinsam übernommen). Die beiden leben in 2 getrennten Käfigen.
Der Königssittich (Triton) ist relativ zutraulich (naja, mehr oder weniger), der Wellensittich (Neptun) immer noch ein ziemlicher "Angsthase".
Ich hatte trotzdem vor, ihnen beiden Freiflug zu gönnen, nach dem Motto "der Hunger wird sie schon wieder in den Käfig treiben".
Mit dem Königssittich ist das kein Problem, er geht sofort nachdem ich die Tür geöffnet habe, nach draußen, kraxelt auf dem Käfig rum, fliegt im Zimmer, und scheint sich wohl zu fühlen. Er hat außer seinem Käfig noch eine Papageienstange und ein dreieckiges Gebilde aus Seilen und Ästen, das an der Decke hängt. Da landet er auch gerne drauf.
Der Wellensittich hat, nachdem er sich etwas eingewöhnt hat, und jetzt hoffentlich weiß, wo sein "Zuhause" ist (der Käfig) jetzt auch Freiflug - oder besser gesagt, er könnte ihn haben.
Seit zwei Wochen mache ich ihm immer, wenn ich von der Arbeit komme, den Käfig auf (habe ihm auch eine Anflugstange in den Käfig gemacht), und er KÖNNTE jeden Tag rund 6 Stunden fliegen. Er sitzt die ganze Zeit nur im Käfig -wirkt aber munter, frisst ordentlich, piepst und zwitschert vor sich hin-, und fliegt manchmal auch im Käfig hin und her - also er scheint auch Bewegungsdrang zu haben.
Wenn er sieht, dass Triton fliegt, wird er oft auch ziemlich unruhig und scheint auch raus zu wollen.
Aber er geht nicht raus.
Ich dachte, er mag vielleicht nicht fliegen, wenn Triton fliegt, und habe Triton deswegen im Käfig gelassen, aber er geht trotzdem nicht raus.
Er wirkt manchmal etwas auf mich, als habe er zu viel Energie - Freiflug könnte ihm also nicht schaden - aber er nutzt ihn nicht.
Ich habe ihm auch schon (was ich sonst nicht mache) Leckerli außerhalb des Käfigs hingehängt, damit er vielleicht einen Ansporn hat, raus zu gehen, aber das interessiert ihn nicht groß.
Im Grunde finde ich das ok - also wenn Neptun nicht raus will, muss er das ja auch nicht.
Aber wenn Triton Freiflug hat, und sieht dass Neptuns Käfig offen ist (denn er soll ja auch zumidest die Möglichkeit haben zu fliegen), dann klettert er gerne in Neptuns Käfig.
Erst fand ich das ganz süß, so nach dem Motto "Triton besucht Neptun", aber gerade eben haben sich die beiden in Neptuns Käfig gekebbelt. Und das find ich nicht gut.
Ich weiß jetzt nicht sorecht, was ich machen soll - ich will beiden weiter die Gelegenheit geben, zu fliegen, aber wenn Triton dann immer Neptun im Käfig besucht und es Streit gibt, ist das ja auch nicht so ganz der Sinn der Sache.
Wenn sie in ihren verschiedenen Käfigen sind, verstehen sie sich gut.
Was tun?
Habt ihr eine Idee? Wie kann ich Neptun dazu bringen, die ihm angebotene Freiheit zu nutzen, und Triton davon abhalten, sich mit Neptun in dessen Käfig zu streiten - wenn Neptun weiter nicht raus will?
Hat vielleicht einer von euch Erfahreneren einen Tipp für mich?
Danke schonmal im Voraus.
Gruß,
Pauline

[Fanny Profil]

Hallo Pauline.

Ich hatte das Problem auch schon. Der eine will raus und die andere nicht. Sie kam zum Glück immer auf meinen Finger. Also trug ich sie regelmäßig aus den Käfig, sie kletterte dann aufs Dach und saß am Anfang immer nur da. Es dauerte etwas bis sie den Freiflug genossen hat. Seit dem freut sie sich sobald sie raus kann und ist manchmal sogar die erste die draußen ist.

Wie war es denn bei deiner Freundin, konnten sie da raus?
Habe gerade gelesen das du zwei unterschiedliche Vögel hast. Wenn du zwei Wellis hättest würden sie vielleicht auch mit raus kommen. Vielleicht hat der Welli auch ganz einfach vor dem Königssittich angst.

Liebe Grüße

[Pauline Profil]

Hallo Fanny,
danke für Deine Antwort.
Ich habe auch schon versucht, Neptun auf meinen Finger (oder eine Stange) zu bekommen, um ihn dann aus dem Käfig zu tragen, aber er ist wie gesagt total ängstlich, und nutzt die Stange nur, um zu einer seiner festen Stangen im Käfig zu kommen. Er bleibt nie so lange auf der Stange (die ich ihm hinhalte) sitzen, dass ich ihn nach draußen tragen könnte. Vom Finger ganz zu schweigen - dazu ist er zu ängstlich.
Bei meiner Freundin konnte Neptun nicht raus, eben weil er nicht zahm ist. Triton geht abends entweder von alleine in den Käfig, oder er geht auf die Stange, die ich ihm hinhalte. Aber Neptun hat das wohl, auch bei meiner Freundin, nicht gemacht. Also hat sie ihn nicht mehr frei fliegen lassen. Aber einen Wellensittich in einem Wellensittichkäfig ohne Freiflug zu lassen, finde ich ein Unding.... dazu ist der Käfig viel zu klein.
Ich weiß nicht, ob der Wellensittich Angst vor dem Königssittich hat.
Ich habe das heute mal ausprobiert, und den armen Königssittich den ganzen Tag nicht rausgelassen, damit der Welli sich vielleicht traut, zu fliegen. Aber es hat auch nichts geändert.
Der Welli hatte lecker Futter in der Nähe (außerhalb des Käfigs), hatte den ganzen Tag noch fast nichts gefressen (er hatte sicher Hunger), aber auch das Futter konnte ihn nicht dazu bewegen, raus zu gehen.
Naja, vielleicht bin ich auch zu ungeduldig. Ich werde ihm noch ein bisschen Zeit geben.
Werde es jetzt erst mal damit versuchen, dass ich die Käfigtür des Wellis so befestige, dass er sie quasi als "Rampe" nutzen kann, auf der er entlang gehen kann - vielleicht hat er Angst davor aus dem Käfig raus zu gehen, weil er dann sofort fliegen muss.....
mal sehen.
Danke Dir aber für die Antwort.
Viele Grüße,
Pauline

[andrea04 Profil]

Hallo Pauline,
da kann ich die nur zustimmen: ein handelsüblicher Wellensittichkäfig ist ohne Freiflug viel zu klein.
Ein Wellensittichpaar braucht wesentlich größere Käfige, die Tierärztliche Vereinigung empfiehlt 1,2 x 1,0 x 0,6 m (B xH x T) als Richtwert für 2 bis 4 Tiere (siehe auch hier bei Heimtiere).
So können auch Tage mit wenig/ohne Freiflug gut ertragen werden. Solche Käfige findet man aber im "normalen" Zoohandel nicht.

Wellensittich und Königsittich ist eine sehr ungewöhnlich Kombination.
Beide sprechen eine andere Sprache und können sich so nicht verständigen.

Was ihnen fehlt ist ein artgleicher (möglichst gegengeschlechtlicher) Partner.
Ich schätze, da würde auch dein Neptun wesentlich mutiger.

Die Frage ist nur, hast du dafür den nötigen Platz?
Wo stehen die Vögel im Moment?

[Sahni Profil]

versuch es doch mal, indem du den käfig des königssittichs mal aus dem vogelzimmer rausstellst oder zudeckst. dann kannst du sehen, ob es an dem könig liegt, oder an einem anderen grund

[Jo0808 Profil]

Hallo Pauline,
da hast du nicht nur eine sehr ungewöhnliche Konstellation sondern auch eine nicht sehr einfache.

Natürlich gibt es Pieper, die kleine „Angsthasen“ sind oder einfach nur sehr vorsichtig und für eine Aktion sehr lange brauchen.

Wir haben (nur) zwei Königssittiche, die zur Zeit gerade die Rangordnung neu verteilen . Rumgezicke und „verbale“ Drohungen sind daher seit 1 ½ Wochen gang und gebe. Lässt aber zum Glück gerade wieder nach (Rangordnung jetzt andersherum). Wenn ich unseren Beiden so zugesehen habe, dann kann ich mir schon vorstellen, dass so ein kleiner Welli ordentlich Schiss bekommt. Ich hoffe nur, dass dein König nicht richtig aggressiv gegen den Welli wird, dann kann der Lütte das u.U. mit dem Leben bezahlen. Ich möchte dir hier keine Angst machen, aber du solltest die Zwei niemals allein zusammen lassen, so dass du zur Not noch (hoffentlich schnell genug) eingreifen kannst.

Unsere beiden sind nicht aggressiv, aber sie sind sehr kräftige Vögel (ca. 4 bis 5mal so schwer wie ein Welli) und daher bin ich auch öfter mit zahlreichen Schrammen verziert .

Auch die bereits angesprochenen Partner sind wirklich zu empfehlen. Dies kann dann leider auch bedeuten, dass du dich für eine Vogelart entscheiden musst. Könige brauchen viel Platz zum Klettern und Fliegen, damit sie nicht verfetten und Beschäftigung sowie Knabbermöglichkeiten (frische Äste/Zweige oder anderes).

Wenn du Fragen hast, werde ich gern versuchen sie dir zu beantworten.

LG

[Pauline Profil]

Hallo,
danke für eure Antworten.
Ich habe es inzwischen mit mehreren anderen Dingen versucht - wie gesagt, damit, die Tür als "Rampe" zu bauen, so dass er nicht von jetzt auf gleich losfliegen muss, mit "Diät" und dann was leckerem vor der Tür.....
Ich habe ihm eine Stange unter die Tür gemacht, so dass er (wie der Königssittich auch) ne Anflug- und Abflugstange hat aber es hat nichts genützt.
Freiwillig ist er bisher nicht rausgegangen.
Ich habe ihn vor einigen Tagen mal "freundlich genötigt", indem ich das Käfigunterteil abgemacht habe - dann hing er im Gitterteil des Käfigs.... und dann ist er auch rausgeflogen. Er flog erst ziemlich panisch und kopflos in der Gegend rum, aber nach ein paar Minuten hatte er sich wieder "gefangen", flog auf den Käfig des Königssittichs, und saß dann gemeinsam mit dem Königssittich (den habe ich dann auch rausgelassen) auf dessen Käfig.
Also sie haben zwar nicht gekuschelt aber sie haben sich auch nicht gezankt, sondern den ganzen Abend völlig zufrieden nebeneinander (wenn auch mit etwas Abstand) auf dem Käfig gesessen, Neptun hat zufrieden geschaut, und Triton hat mit dem Schnabel geknirscht.
Abends hab ich dann den Königssittich mit der Stange ins Bett gebracht (ihm die Stange vor den Bauch gehalten, und dann ist er darauf geklettert) und beim Welli habe ich das gleiche versucht, und siehe da, nach einigem Zögern ist er auch draufgeklettert.... er hat zwar, als wir in die Nähe des Käfigs kamen, nicht widerstehen können, noch mal kurz aufs Dach des Käfigs zu fliegen, aber er hat sich mehr oder weniger brav reintragen lassen.
Ich dachte, er hätte jetzt begriffen, wo der Ausgang ist, und beim Freiflug schien er auch glücklich....
Aber nun ist es wieder das gleiche. Er sitzt im Käfig, fliegt wie bescheuert herum, wenn er Triton fliegen sieht, aber er findet den Ausgang nicht (?). Oder weiß der Kuckuck woran es liegt, dass er nicht raus geht....
Ich kann aber nicht jedes Mal das Bodenteil des Käfigs entfernen, weil der Käfig an Tritons Käfig "aufgehängt" ist und ich dann mit einer Hand den Befestigungsmechanismus (mit dem das Bodenteil am Gitter befestigt ist) lösen und gleichzeitig auf einer Hand den Käfigunterteil balancieren muss....ist etwas schwierig.
Aber die Sache mit der Tür scheint er nicht zu begreifen..... also sitzt er jetzt mal wieder im offenen Käfig.
Habt ihr noch Ideen? Vielleicht ein großes EXIT-Schild
Nee, kleiner Scherz, also falls mir jemand noch einen Tipp geben kann, immer gerne.
Danke schon mal fürs Lesen und Antworten.
Gruß,
Pauline

[Pauline Profil]

Hallo liebe Forummitglieder,
danke noch mal für Eure Hilfe.
Mein "Problem" hat sich erledigt
Neptun ist heute das erste Mal freiwillig aus dem Käfig gegangen und herumgeflogen
Ich kann es kaum glauben
Ich hatte ihm wie immer die Tür aufgemacht, und siehe da, er hat den Ausgang gefunden Er ist auch so schlau und findet wieder zurück denn grade eben ist er mal wieder drin.
Ich bin froh, dass bei ihm jetzt endlich "der Knoten geplatzt ist"
Schöne Grüße,
Pauline

[Sahni Profil]

hey super

hoffen wir, dass das so bleibt!!

[Fanny Profil]

Hey super .

Ich drücke dir die Daumen das es so bleibt.


LG

[Freedom Fighter Profil]

ich glaube...einmal raus..immer raus....das läßt er sich doch nicht nehmen...viel Erfolg weiterhin...LG