Wann einschläfern ??!!

[Tori Profil]

Wieder Probleme mit Pick, 4,5 Jahre.
Bereits im Okt schlief er nur noch den ganzen Tag. Ich setzte seine zickige Pauline in einen anderen Käfig, damit er seine Ruhe hatte. Suchte 2x einen TA auf, der sich auch mit Wellis auskennt. Er bekam 1x Antibiotikumsspritze, die er gerade so überstand, und dann 10 Tage Antibiotikum ins Trinkwasser und zusätzlich extra Kraftfutter. Nach 6 (!) Wochen erholte sich Pick zwar und fing wieder an zu zwitschern, doch ich führe das nicht auf die TA-Besuche zurück, denn die Besserung setzte erst 2 Wochen später ein. Beide Wellis kamen wieder in 1 Käfig. Geschafft!

Seit Mitte Jan. nun das gleiche wieder. Die beiden sind wieder getrennt, denn Pauline kann wirklich giftig sein. Beim TA war ich nun nicht wieder, da er weit weg ist und die Info damals schon hieß, dass man außer Antibiotikum geben nicht viel machen könne. Ich würde nun auch nicht so weit gehen, Pick röntgen zu lassen etc., sondern habe mich mit seinem Ableben abgefunden, ABER Pick schläft nun schon seit Mitte Jan und hält sich mit ein paar Körnchen am Tag am Leben. Wenn er mal nicht schläft, „leckt“ er das Gitter ab oder sammelt am Boden Sand auf. Mehr Aktion zeigt er nicht mehr. Der Kot sieht normal aus. Er hat auch schon gebrochen aber nicht oft. Ein früherer Welli von mir starb mal innerhalb von 3 Tagen, aber was hat Pick bloß! Wie oft habe ich in den letzten 2 Wochen gedacht, dass ich ihn einschläfern lasse, um ihn von der Qual zu befreien, wenn er sich aber immer wieder seine Lieblingskörnchen auswählt, sieht er aus wie früher. Der andere Welli damals hörte einfach auf zu fressen – fertig. Obst, auch Hirse (!) nimmt Pick gar nicht mehr. Früher nicht gerade zahm, lässt er sich nun komplett streicheln, also er ist schon sehr schwach, glaube ich. Die Zeit von Mitte Jan scheint lang, nun halte ich es nicht mehr aus. Deshalb wende ich mich endlich ans Forum. Bisher hatte ich noch Hoffnung auf Besserung, so wie im Okt, aber nun brauche ich Rat. Warum stirbt Pick nicht, und ab wann lässt man das Vögelchen einschläfern? Alexandra

[Freedom Fighter Profil]

Hallo Tori,
ganz schwierig dein Thema! Ich bin nicht so der Fachmann auf dem Gebiet der Wellies, aber ich kann dir von Nymphensittichen berichten. Ich habe letztes Jahr versucht eine junge Henne zu retten.Leider auswegslos. Aber dennoch habe ich sie bis zuletzt mit ihren Medikamenten bedacht und keinen Tag weniger. Leider ging dann alles sehr schnell,d.h. sie musste nicht leide. Aber dennoch ist es keine einfache Entscheidung, die du da zu treffen hast. Hast du denn das Gefühl, dass sich dein Kleiner quält? Ich persönlich neige eher dazu, das Tier seinen Weg alleine gehen zu lassen, auch wenn sich das hart anhört. Denn wenn du nicht das Gefühl hast, dass er sich zu sehr quält, gönne ihm doch noch die Zeit.Aber wie gesagt, Schlußendlich ist es deine Entscheidung. Du kennst dein Vögelchen am Besten. Ich denke es gibt keine richtige oder falsche Zeit, meiner Meinung nach.Außer das Tier quält sich. Ich drücke dir die Daumen, Freedom Fighter

[value Profil]

Ich seh es wie Freedom Fighter,
solang er sich nicht offensichtlich quält, er frisst und trinkt würde ich ihn auch am Leben lassen.
Wenn er sich mal nicht mehr richtig auf den Beinen halten kann dann würde ich mir Gedanken machen ob es nicht besser wäre ihn einzuschläfern.

[Tori Profil]

Danke für Eure Antworten! Und ich bin auch etwas beruhigt, weil Ihr verstanden habt, dass ich Pick auf keinen Fall quälen will. Nein, ich habe nicht unbedingt den Eindruck, dass er sich quält oder Schmerzen hat, wobei das für ihn natürlich kein Leben ist - auch nicht für seine Freundin, die ganz unglücklich im Käfig nebenan schmollt. Ich fände es nur ziemlich unwahrscheinlich, dass er sich diesmal wieder aufrappelt, und da frage ich mich eben, WANN soll man da nachhelfen. Auf der anderen Seite wüßte ich gerne, WAS er hat, denn es ist Wahnsinn wie lange er durchhält. Vielleicht hätte man ihm doch noch helfen können, jetzt ist es sicher zu spät. Also wenn jemand noch eine Idee hat ... bin ich sehr dankbar! Alexandra

[Doro1 Profil]

Hallo Alexandra,

einfach aufgeben ohne Diagnose würde ich auf keinen fall. Was hatte er denn damals. Wenn´s ein Tumor ist oder eine unheilbare Krankheit , dann könnte ich verstehen das du dich mit diesem Gedanken beschäftigst aber so.

Egal wie weit der Doc weg ist eine chance auf leben hat doch jeder verdient und so kannst du falls du doch eine anderen entscheidung treffen mußt immer sagen du hast alles getan aber es sollte nciht sein.

[Spaky Profil]

Ehrlich gesagt vertrete ich die Gegenseite.
Erst mal kann ich nicht wirklich verstehen wie man ein Tier so lange in diesem Zustand lässt, ohne eine vernünftige Diagnose machen zu lassen.

Zudem bin ich der Meinung, dass man lieber zu früh als zu spät einschläfern lassen sollte. Ich frage mich wie man davon ausgehen kann, dass sich ein Tier nicht quält, wenn es so gut wie gar nichts mehr frisst. Wenn wir eine abgemagerte Katze sehen, ist das für uns eindeutige Quälerei, auch wenn sie trotzdem noch laufen kann. Nur weil man es einem Vogel nicht sofort ansieht, magert er genauso ab.

Dann ist die Frage, was es überhaupt für eine Krankheit ist. Angenommen es ist ein Tumor, wie soll man davon ausgehen, das Tier quält sich nicht, nur weil es ruhig rumsitzt? Vielleicht hat es schlichtweg weder die Kraft noch die Luft dafür, weil der Tumor in seinem Inneren alles verdrängt.

Wir wissen, dass Vögel ihre Krankheiten überspielen, und raten immer, lieber zu früh als zu spät zum Tierarzt. Ich sehe es genauso mit dem Einschläfern. Die Vögel überspielen, dass es ihnen besch... geht, daher mag man vielleicht denken, sie leiden nicht.

Ich denke die einzig vertretbare Variante ist, den Vogel unter Schmerzmittel zu setzen, wenn man ihn unbedingt "selber entscheiden" lassen will. Wobei ich finde, das hat nicht viel mit selbst entscheiden zu tun. In der Natur wäre ein kranker Vogel sehr viel schneller tot, leidet viel weniger. WIR sind es die entscheiden, dass er weiterleben soll, und im behüteten Umfeld des Käfigs leidet der Vogel weitaus länger vor sich hin, als es unter "natürlichen" Bedingungen der Fall gewesen wäre.

[Krüsche Profil]

Also ich finde auch, dass man erstmal alles versuchen und zu einem vogelkundigen TA gehen sollte. Ich würde auf jeden Fall erstmal wissen wollen, was der Kleine hat, bevor ich ernsthaft in Erwägung ziehe, sein Leben zu beenden. Wenn einer meiner Vögel krank ist lasse ich alle Untersuchungen und Behandlungen machen, die unsere Tierärztin für sinnvoll hält, egal was es kostet. Wenn sie sagen würde, einschläfern wäre das beste für das Tier, dann erst würde ich darüber nachdenken.

[Nine Profil ICQ]

Wie ihr wisst, habe ich das ja auch erst durch machen müssen, mit meinem Pennantsittich Clyde.
Ich habe alles investiert, damit er wieder gesund wird, aber leider hat er es nicht geschafft.

An deiner Stelle würde ich nochmal eine zweite Meinung vom VkTa holen.
Mir ist es egl, was mich das kostet, habe für Clyde über 200 Euro bezahlt und
die nächste Rechnung kommt noch...

Also, noch einen VkTa aussuchen und eine zweite Meinung holen!

[Rolf_S Profil]

Ich hab einen Leberkranken Wellensittich. Gegen Dezember machte er einen so erbärmlichen Eindruck, das ich mehr als einmal an Einschläfern gedacht habe. Er schlief den ganzen Tag, der Kopf wackelte immer in richtung Füße, er war nur noch ein Haufen Ehlend. Der Kot war nur noch flüssiger Matsch, er magerte schnell ab.

Beim Tierarzt wurde zuerst ein Kloakenabstrich und eine Kotprobe untersucht. Kein Befund. Beim Röntgen wurde eine riesige Leber gefunden. Da man beim Kloakenabstrich nichts fand und die Kotprobe ebenfalls negativ war, konnte man einen Pilzinfekt ausschließen und behandelte den Piepser mit Antibiotikaspritzen in den Bauch. Alle 5 Tage eine Spritze. Der Vogel hat sich langsam halbwegs erholt, bis es plötzlich wieder einen sehr starken und heftigen Rückschlag gab, wo er gleichzeitig noch in die Mauser gekommen ist. Man hat ein letztes mal nochmal eine Antibiotikatherapie versucht, diesmal im Abstand von 3 Tagen. Bis zur vorletzten Spritze hat es nicht gut ausgesehen und die Besserung wie beim letzten mal nach der zweiten Spritze wollte nicht einkehren. Ich hatte eine Schlaflose Nacht ob ich dem Tierarzt fragen soll, ob er nicht lieber diesmal die Gnadenspritze dem Vogel verpassen soll. An dem Morgen wo es zum Tierarzt ging, war der Wellensittich irgendwie besser drauf als in den letzten Tagen, so das ich mich während der Autofahrt entschloss, diese eine Spritze noch machen zu lassen und wenn es nichts bringt, ihn einschläfern zu lassen. Zwei Tage nach der letzten Antibiotikaspritze verbesserte sich der Zustand des Vogels merklich, bis er wenige Tage später wieder wie Wild zu Singen und Fliegen begann und gut 8g zugenommen hat.

Ich weiß bis heute nicht, was der Vogel für einen Infekt hatte bzw. immer noch hat. Der Kot sieht aus wie bei einem Giardieninfekt, aber weder bei den eingeschickten Kotproben noch bei zwei Nativpräperaten mit ganz frischem Kot konnte etwas nachgewiesen werden. Auch war der Kot geruchslos. Jedenfalls hat das Antibiotika geholfen und ich bin froh, ihn nicht eingeschläfert zu haben. Hätte natürlich auch anders ausgehen können, wo ich mich vorwürfe machen würde, nicht vorher die Gnadenspritze dem Vogel gegönnt zu haben.

Lass deinen Piepser rönten. Das geht sehr schnell und kostet nur 20 Euro. Organveränderungen sind da meist gut sichtbar. Bei meinem Wellensittich meinte der Tierarzt beim Abtasten, das die Leber normal sei. Auf dem Röntgenbild bestand der halbe Vogel aus einer Leber! Eine Kotprobe einschicken z.B. an die Taubenklinik Essen kostet auch nicht die Welt, wo auf Bakterien und Parasiten getestet wird.

[Tori Profil]

So meine lieben Welli-Freunde, nun habe ich mal alle Beiträge in Ruhe durchgelesen. Ja, es war mir schon klar, dass es da unterschiedliche Meinungen gibt. Zu Eurer aller Beruhigung will ich nur noch sagen, dass Pick am Wochenende ENDLICH starb. Ich habe mit Sicherheit nicht alles richtig gemacht, aber vielen Dank für Eure Kommentare. Alexandra

[dragon 76 Profil]

Alexandra, das tut mir sehr leid ! Aber für Pick war es sicher besser so ...

Das ist auch ein sehr heikles Thema und nicht jedem fällt es leicht,über Leben und Tod zu entscheiden.Ich tuh mich auch immer eher sehr schwer damit .

[Doro1 Profil]

Das tut mir leid Alexandra, aber so wurde dir die enscheidung abgenommen darüber zu entscheiden.

[Freedom Fighter Profil]

Liebe Alexandra,
auch mir tut das sehr leid. Und dennoch kann man nie sagen, was richtig ist und was falsch. Manchmal muss man seine Tiere auch ein Stück des Weges alleine gehen lassen. Man kann sicherlich alles erdenkliche für sie tun, aber letztendlich entscheidet die Natur.
Fühle dich umarmt

[Sahni Profil]

oh, das tut mir sehr leid...

ich musste über soetwas noch nie entscheiden, aber ich hab auch schon einiges falsch gemacht, wenn es bei solchen sachen "falsch" überhaupt gibt...

[celine Profil]

Hallo Tori weist du ob dein käfig verzinkt ist ? wenn ja dann könnte es auch sein das es eine zink vergiftung war.


LG Celine