Vergesellschaftung
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- Franz
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- Vögel: Sittiche, Sperlingspapageien, Agaporniden, Zwergaras, Graupapageien, Kanarien, Karmingimpel, Prachtfinken, Diamanttäubchen
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Vergesellschaftung
Eine bunt gemischte Vogelschar in der Voliere kann ein toller und abwechslungsreicher Anblick sein.
Leider gibt es dabei immer wieder Probleme, einige Beispiele aus eigener Erfahrung:
- Vögel, die Schlafnester bevorzugen (z.B. Katharinasittiche, Zebrafinken und Diamantfinken),
sollten von Stangenschläfern getrennt sein, damit letztere nicht zu unpassender Jahreszeit in Bruttrieb fallen.
- Zumindest während der Brutzeit werden viele Vögel unverträglich zu Artgenossen und/oder anderen Vögeln.
Zwei Paare Rosellas beispielsweise sollte man zur Brutzeit außer Sicht- und Rufweite voneinander halten (deshalb habe ich nur ein Paar ).
- Vögel, die unterschiedlich große Nistkästen benutzen, sollten zumindest zur Brutzeit auch nicht miteinander vergesellschaftet werden
(sonst besetzen die Wellensittiche die Großsittichnistkästen...)
- Vögel sind nicht so intelligent, dass sie nur das ihnen zugedachte Futter fressen.
Im Gegenteil, sie sind da relativ menschlich und fressen am liebsten das, was ihnen schmeckt.
Deshalb ist beispielsweise die Vergesellschaftung von Kanarien mit Prachtfinken auf Dauer nicht ideal,
weil das Kanarienfutter zu fetthaltig ist und die Prachtfinken dick macht.
Meine chinesischen Nachtigallen allerdings haben während einer Übergangszeit als Gäste bei den Nymphensittichen
neben dem Weichfutter auch die Körner gefressen und es hat augenscheinlich nicht geschadet.
Es gibt also kein Patentrezept.
Wellensittiche, Nymphensittiche, Katharinasittiche und Unzertrennliche kann man für sich alleine bei entsprechendem Raumangebot
wohl im Schwarm halten und ggf. auch brüten lassen. Auch Gouldsamadinen brüten in der Gruppe erfolgreicher.
Freie Partnerwahl macht vermutlich auch die Vögel glücklicher.
Einzelne Charaktere angeblich friedlicher Arten können natürlich immer zu Störenfrieden mutieren.
Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?
Wer verträgt sich mit wem und auch zur Brutzeit?
Kann man beispielsweise mehrere Paare Ziegensittiche im Schwarm brüten lassen?
Welche Vögel können noch im Schwarm gehalten werden?
Leider gibt es dabei immer wieder Probleme, einige Beispiele aus eigener Erfahrung:
- Vögel, die Schlafnester bevorzugen (z.B. Katharinasittiche, Zebrafinken und Diamantfinken),
sollten von Stangenschläfern getrennt sein, damit letztere nicht zu unpassender Jahreszeit in Bruttrieb fallen.
- Zumindest während der Brutzeit werden viele Vögel unverträglich zu Artgenossen und/oder anderen Vögeln.
Zwei Paare Rosellas beispielsweise sollte man zur Brutzeit außer Sicht- und Rufweite voneinander halten (deshalb habe ich nur ein Paar ).
- Vögel, die unterschiedlich große Nistkästen benutzen, sollten zumindest zur Brutzeit auch nicht miteinander vergesellschaftet werden
(sonst besetzen die Wellensittiche die Großsittichnistkästen...)
- Vögel sind nicht so intelligent, dass sie nur das ihnen zugedachte Futter fressen.
Im Gegenteil, sie sind da relativ menschlich und fressen am liebsten das, was ihnen schmeckt.
Deshalb ist beispielsweise die Vergesellschaftung von Kanarien mit Prachtfinken auf Dauer nicht ideal,
weil das Kanarienfutter zu fetthaltig ist und die Prachtfinken dick macht.
Meine chinesischen Nachtigallen allerdings haben während einer Übergangszeit als Gäste bei den Nymphensittichen
neben dem Weichfutter auch die Körner gefressen und es hat augenscheinlich nicht geschadet.
Es gibt also kein Patentrezept.
Wellensittiche, Nymphensittiche, Katharinasittiche und Unzertrennliche kann man für sich alleine bei entsprechendem Raumangebot
wohl im Schwarm halten und ggf. auch brüten lassen. Auch Gouldsamadinen brüten in der Gruppe erfolgreicher.
Freie Partnerwahl macht vermutlich auch die Vögel glücklicher.
Einzelne Charaktere angeblich friedlicher Arten können natürlich immer zu Störenfrieden mutieren.
Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?
Wer verträgt sich mit wem und auch zur Brutzeit?
Kann man beispielsweise mehrere Paare Ziegensittiche im Schwarm brüten lassen?
Welche Vögel können noch im Schwarm gehalten werden?
Wer seine Tiere nicht artgerecht halten kann, sollte es ganz lassen.
- Lilith
- Beiträge: 4596
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Re: Vergesellschaftung
Hallöchen!
Ein schöner Beitrag
Kann man, sollte man aber nicht zur Sicherheit. Ziegensittiche sind ziemlich terretorial, manche Paare kann man generell nur als solche und nicht im Schwarm halten, andere vertragen sich außerhalb der Brutzeit. Natürlich gibt es hier auch Außnahmekonstellationen, manche Vertreter sind sehr friedliebend und da geht es dann sogar wähernd der Brutzeit, aber das Risiko ist hoch und es gab schon Fälle, in denen "Mensch" die kämpfenden Hähne per Hand trennen musste.
Ein schöner Beitrag
Franz hat geschrieben:Kann man beispielsweise mehrere Paare Ziegensittiche im Schwarm brüten lassen?
Kann man, sollte man aber nicht zur Sicherheit. Ziegensittiche sind ziemlich terretorial, manche Paare kann man generell nur als solche und nicht im Schwarm halten, andere vertragen sich außerhalb der Brutzeit. Natürlich gibt es hier auch Außnahmekonstellationen, manche Vertreter sind sehr friedliebend und da geht es dann sogar wähernd der Brutzeit, aber das Risiko ist hoch und es gab schon Fälle, in denen "Mensch" die kämpfenden Hähne per Hand trennen musste.
- Franz
- Beiträge: 444
- Registriert: 10.05.2011, 10:48
- Vögel: Sittiche, Sperlingspapageien, Agaporniden, Zwergaras, Graupapageien, Kanarien, Karmingimpel, Prachtfinken, Diamanttäubchen
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Kindesmisshandlung bei Vögeln!
Leider muss ich aus gegebenem Anlass den Beitrag aktualisieren:
In meiner Wellensittichvoliere (8 x 3 x 2 m) halte ich derzeit 5 Paare Wellensittiche nebst 7 Jungtieren und einem Nymphensittichpaar.
Alles in allem weder eine problematische Vergesellschaftung noch überbesetzt.
Für alle Tiere stehen ausreichend Nistkästen zur Verfügung.
Gestern Abend ist ein Wellensittich ist den Brutkasten der Nymphensittiche eingedrungen und hat das Baby,
das schon so groß wie ein Wellensittich ist, brutalst attackiert. Es war blutüberströmt und hat mehrere tiefe offene Wunden an den Flügeln und am Kopf.
Ich habe die Wunden zwar desinfiziert, weiß aber nicht, ob es überleben wird. Um ihm einen weiteren Schock zu ersparen, belasse ich es im Nest bei den Eltern. Sobald das Baby ausgeflogen ist, werden die Nymphensittiche in eine eigene Voliere umziehen.
Der Täter konnte anhand der Blutspuren im Gesicht zweifelsfrei identifiziert werden.
Er sitzt nun getrennt von den anderen in Einzelhaft und wird auch nie mehr in eine Voliere gelassen, in der gebrütet wird.
Schade, es handelt sich um einen wunderschönen Rainbow. Jemand Interesse?
Ein solches Verhalten unter eigentlich guten Voraussetzungen ist mir in fast 30 Jahren Vogelhaltung zum ersten Mal untergekommen.
Ein befreundeter Züchter hat mir allerdings eben gesagt, dass bei ihm auch einmal eine Wellensittichhenne die Babies in anderen Wellensittichnistkästen getötet habe. Extrem selten, aber es kommt vor.
Auch wenn Zuchtboxen diese Gefahr zwar weitgehend reduzieren würden, bin ich dennoch weiterhin ein Verfechter davon, dass die Vögel sich ihre Partner selbst aussuchen können sollten. Das Restrisiko, einen "gestörten" Vogel in der Voliere zu haben, sollte nicht zum Nachteil der anderen Vögel als Argument für die Einschränkung deren Haltungsbedingungen heran gezogen werden.
Ich bitte also weiterhin um Eure Erfahrungen in der Schwarmhaltung.
In meiner Wellensittichvoliere (8 x 3 x 2 m) halte ich derzeit 5 Paare Wellensittiche nebst 7 Jungtieren und einem Nymphensittichpaar.
Alles in allem weder eine problematische Vergesellschaftung noch überbesetzt.
Für alle Tiere stehen ausreichend Nistkästen zur Verfügung.
Gestern Abend ist ein Wellensittich ist den Brutkasten der Nymphensittiche eingedrungen und hat das Baby,
das schon so groß wie ein Wellensittich ist, brutalst attackiert. Es war blutüberströmt und hat mehrere tiefe offene Wunden an den Flügeln und am Kopf.
Ich habe die Wunden zwar desinfiziert, weiß aber nicht, ob es überleben wird. Um ihm einen weiteren Schock zu ersparen, belasse ich es im Nest bei den Eltern. Sobald das Baby ausgeflogen ist, werden die Nymphensittiche in eine eigene Voliere umziehen.
Der Täter konnte anhand der Blutspuren im Gesicht zweifelsfrei identifiziert werden.
Er sitzt nun getrennt von den anderen in Einzelhaft und wird auch nie mehr in eine Voliere gelassen, in der gebrütet wird.
Schade, es handelt sich um einen wunderschönen Rainbow. Jemand Interesse?
Ein solches Verhalten unter eigentlich guten Voraussetzungen ist mir in fast 30 Jahren Vogelhaltung zum ersten Mal untergekommen.
Ein befreundeter Züchter hat mir allerdings eben gesagt, dass bei ihm auch einmal eine Wellensittichhenne die Babies in anderen Wellensittichnistkästen getötet habe. Extrem selten, aber es kommt vor.
Auch wenn Zuchtboxen diese Gefahr zwar weitgehend reduzieren würden, bin ich dennoch weiterhin ein Verfechter davon, dass die Vögel sich ihre Partner selbst aussuchen können sollten. Das Restrisiko, einen "gestörten" Vogel in der Voliere zu haben, sollte nicht zum Nachteil der anderen Vögel als Argument für die Einschränkung deren Haltungsbedingungen heran gezogen werden.
Ich bitte also weiterhin um Eure Erfahrungen in der Schwarmhaltung.
Wer seine Tiere nicht artgerecht halten kann, sollte es ganz lassen.
- Franz
- Beiträge: 444
- Registriert: 10.05.2011, 10:48
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Re: Vergesellschaftung
Trauriges Update: Das Nymphensittichbaby "Heller Schein" ist gestorben.
Wer seine Tiere nicht artgerecht halten kann, sollte es ganz lassen.
- Lydi
- Beiträge: 8273
- Registriert: 17.10.2004, 19:52
- Plz/Ort: 01723 bei Dresden
- Vögel: Nur im Kopf
- Postleitzahl: 01723
- Land: Deutschland
Re: Vergesellschaftung
Hi Franz,
ich habe deinen Beitrag mal hierher verschoben, weil er zum einen hier einfach besser reinpasst und auch mehr gesehen wird.
Dann muss ich dir natürlich auch mein herzliches Beileid aussprechen für den kleinen hellen Schein!
Flieg hoch, heller Schein und lass deine Strahlen auf uns leuchten!
Warum sollte es in der Tierwelt anders als in unserer Menschenwelt sein? Ich denke auch das Jahr 2011 hat wieder mit vielen Ereignissen gezeigt (Bsp. Oslo) dass Menschen sich auch "einfach so" gegen andere Menschen wenden können.
Natürlich ist es besonders tragisch, wenn man bei den Vögeln von zwei eigentlich sehr verträglichen Rassen ausgeht. Aber wie gesagt, wie der Mensch, so auch das Tier.
Zum Thema selbst kann ich bisher noch nicht soviele Erfahrungen beitragen.
Ich halte 4 Ziegensittiche (2,2) in einem eigenen Vogelzimmer untergebracht in einer 4qm Voliere mit bis zu 12 Stunden täglichem Freiflug.
Unter den 4en gibt es ein Paar und die beiden anderen sind nicht verpaart. Das Päärchen hat einige wenige Paarungsversuche unternommen und 1 bis 2 mal im Jahr finde ich ein Ei. Aber bisher gab es keine weiteren Auffälligkeiten, geschweige denn feste Brutversuche.
Meine Vermutung: Das Paar fühlt sich von den beiden anderen "gestört", so dass es nicht auf die Idee kommt, fest zu brüten.
Es gibt aber keine Aggression. Eine Rangordnung gibt es schon, diese ist aber relativ friedlich mit purem anfliegen und reinem Schnabel drohen ausgefochten wurden. Die Rangordnung steht fest, jeder hält sich daran und seit dem habe ich keine Probleme.
Drücken wir mal die Daumen, dass das so bleibt.
ich habe deinen Beitrag mal hierher verschoben, weil er zum einen hier einfach besser reinpasst und auch mehr gesehen wird.
Dann muss ich dir natürlich auch mein herzliches Beileid aussprechen für den kleinen hellen Schein!
Flieg hoch, heller Schein und lass deine Strahlen auf uns leuchten!
Warum sollte es in der Tierwelt anders als in unserer Menschenwelt sein? Ich denke auch das Jahr 2011 hat wieder mit vielen Ereignissen gezeigt (Bsp. Oslo) dass Menschen sich auch "einfach so" gegen andere Menschen wenden können.
Natürlich ist es besonders tragisch, wenn man bei den Vögeln von zwei eigentlich sehr verträglichen Rassen ausgeht. Aber wie gesagt, wie der Mensch, so auch das Tier.
Zum Thema selbst kann ich bisher noch nicht soviele Erfahrungen beitragen.
Ich halte 4 Ziegensittiche (2,2) in einem eigenen Vogelzimmer untergebracht in einer 4qm Voliere mit bis zu 12 Stunden täglichem Freiflug.
Unter den 4en gibt es ein Paar und die beiden anderen sind nicht verpaart. Das Päärchen hat einige wenige Paarungsversuche unternommen und 1 bis 2 mal im Jahr finde ich ein Ei. Aber bisher gab es keine weiteren Auffälligkeiten, geschweige denn feste Brutversuche.
Meine Vermutung: Das Paar fühlt sich von den beiden anderen "gestört", so dass es nicht auf die Idee kommt, fest zu brüten.
Es gibt aber keine Aggression. Eine Rangordnung gibt es schon, diese ist aber relativ friedlich mit purem anfliegen und reinem Schnabel drohen ausgefochten wurden. Die Rangordnung steht fest, jeder hält sich daran und seit dem habe ich keine Probleme.
Drücken wir mal die Daumen, dass das so bleibt.
Liebe Grüße sagt Lydi
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