Sonnensittich und Halsbandsittich?

[Elaine Profil]

Hallo!

Ich hätte eine Frage: vor kurzem war ich im Kölle-Zoo und dort wurde mir von einer Mitarbeiterin berichtet, dass sie lange Zeit einen Sonnensittich hatten, der sich als Partner einen Halsbandsittich auserkoren hatte und umgekehrt. Sie seien absolut unzertrennlich gewesen und wurden deswegen auch zusammen vermittelt. Es sei wohl auch so gewesen, dass einige andere Sonnensittiche unterschiedlicher Geschlechter und auch andere Halsbandsittiche unterschiedlicher Geschlechter in der Voliere gewesen seien. Dennoch hätten diese beiden sich verpaart.

Soweit ich weiß (vielleicht bin ich aber auch nicht genügend informiert) passiert doch so eine Verpaarung eigentlich nur, wenn kein artgleicher Vogel vorhanden ist. In diesem Fall schien das ja aber nicht das Problem gewesen zu sein.

Nun meine Frage: Wie kommt das und sollte man die Vögel dann auch nur zusammen vermitteln? Oder sollte man sie trennen und ihnen andere potentielle Partner präsentieren - oder sie zusammen vermitteln und dennoch neue potentielle Partner präsentieren? Denn eigentlich ist diese Verpaarung doch ein Fehlverhalten oder nicht?

[sigg]

Da man nichts über die Vorgeschichte der besagten Vögel weiß, kann man da nur spekulieren.
Möglichkeiten....
a)Hz und fehlgeprägt
b)Ammenzucht... Sonnensittich von artfremden Vogeln aufgezogen, gilt auch für HBS und daher auf die andere Art geprägt.
Man sollte immer artgleich halten und versuchen solch ein Verhalten, was immer durch die "Halter/Züchter" hervorgerufen wurde, zu korrigieren, denn normal schließt sich auch solch ein Sonnensittich der eigenen Art an, wenn ihm die Möglichkeit seine Fehlprägung auszuleben, genommen wird.
Sigg

[Lilith Profil]

Hallöchen!

Wie schon erwähnt kommt es immer auf die Hintergründe an und kann mehrere Ursachen haben.

Auch die Frage, ob man die Tiere nicht lieber trennen sollte ist nicht ganz einfach zu beantworten. Ein artgleiches Paar ist immer das optimalste nach dem man als Halter streben sollte.

Bei jungen Tieren ist es mit großer warscheinlichkeit auch das ratsamste sie zu versuchen "richtig" zu verpaaren. Aber was, wenn man zwei Tiere hat die vielleicht schon ihr ganzes Leben zusammen sind? Ich persönlich weiß nicht, ob ich zwei altersschwache Vögel trennen würde, die nur noch ein paar wenige Jahre haben.

[Baghira1 Profil]

Ich hatte so ein Phänomen auch schon. Bekam 4 Vögel. 1 Paar Barnardsittiche und 1 Paar Stanleysittiche. In der neuen Voliere stellte ich fest dass die beiden Hähne ein unzertrennliches Paar waren. Die Hennen wurden attackiert, weswegenich die Hähne getrennt halten musste. Dann hab ich die Hähne auch getrennt worauf der Barnardsittich mich attackierte. Ich habe sie wieder zusammen gelassen und sie waren seelig. Nach ca. 1 Woche ist der Stanleysittich plötzlich verstorben. Ich wollte den Barnard wieder mit seiner Henne verpaaren, doch diese wurde wieder angegriffen. Den Barnardsittich habe ich abgegeben, die Hennen suchen einen Partner oder ein neues Zuhause. Es ist eine starke Fehlprägung, man muss sie trennen und gegengeschlechtlich verpaaren. Ich hatte mal ein Paar aus Nymphen und Halsbandsittich. Die beiden gingen in den Brutkasten zusammen und fütterten sich und solche Sachen. Der Halsihahn verstarb und der Nymphenhahn hat sich mit einer Henne verpaart, dieses Jahr 2 Junge gezogen und wieder in der Brut. Komischer Weise waren es in beiden Fällen immer Hähne, bei Hennen hab ich sowas noch nie erlebt. Vor langer Zeit auch mit diesem Halsihahn und einem Katharinasittichhahn der dann krank wurde und wir isolieren wollten, der Halsi attackierte uns sehr stark so setzten wir den kranken Kerl wieder zurück und der Halsi pflegte ihn gesund. Ich hab schon ne Menge erlebt.

[pepe2012 Profil]

Prima,
warum trennen, anscheinend hatten beide doch die Möglichkeit sich einen gleichartigen Partner auszusuchen, wo die Liebe eben hinfällt.
Falls man sie trennen würde wäre das Gekreische groooß, besonders bei dem Halsi die sind sehr starköpfig.

Gruß pepe2012

[Jo0808 Profil]

Es sollte nie absichtlich "falsch" verpaart werden. Eine pauschale Beurteilung zu falsch oder richtig geht m.E. gar nicht. Es ist für jeden einzelnen Fall zu entscheiden . Wenn es aber passiert ist, sollte man nicht auf Biegen und Brechen trennen und versuchen umzuverpaaren. Auch so ein Pieper hat eine Seele und ein Herz und manchmal schlägt es in einem anderen Takt als die Norm, die wir vllt. für ihn für richtig halten.

[sigg]

Leider ist solches Fehlverhalten zu 99% von Menschen verursacht worden.
Beispiele sind genannt worden und es gibt noch viel mehr davon.
Einem Vogel daher menschliche Emotionen zu unterstellen zu wollen, geht zu weit.
Sigg

[Lilith Profil]

Leider ist solches Fehlverhalten zu 99% von Menschen verursacht worden.
Beispiele sind genannt worden und es gibt noch viel mehr davon.
Einem Vogel daher menschliche Emotionen zu unterstellen zu wollen, geht zu weit.
Sigg
Sigg

Auch wenn ich dir recht gebe, das der Mensch fast immer Schuld an so einer falschen Verpaarung hat, ob und in wie weit man in einem Tier "menschliche Emotionen", wie du es nennst, siehst ist jedem selbst überlassen und jeder hat ein Recht auf seine eigene Meinung.
Bitte respektiere die der anderen, auch wenn es nicht deine eigene ist.

[sigg]

Fakten bin ich gern bereit zu akzeptieren.
Wenn sich jemand in den mystischen Bereich verirrt, so darf er das hier schreiben.
Ergo ist auch meine gegenteilige Meinung dazu ohne Tadel zu tolerieren.
Denn dann gilt das Recht auf eine freie Meinungsäußerung doch für beide Seiten, oder etwa nicht?
Sigg

[pepe2012 Profil]

Ich bin mir da keinesfalls so sicher dass die Welt der Vögel nur aus Fortpflanzung und Nahrung beschaffen besteht.

Ob man die Gefühle eines Vogels „Menschliche Emotionen“ nennen kann ist in Frage gestellt.

Nennen wir es doch Gemütszustände oder die Verfassung eines Vogels wie auch immer.

Bisher haben alle unsere Vögel getrauert wenn Ihnen der Partner verstorben ist, oder wenn diese in Einzelhaft mussten weil sie Krank waren, oder die nächste Bezugsperson der Mensch auf einmal nicht mehr da war.

Man sollte Tiere nicht als Dinge oder Objekte für die Lust der Menschen betrachten,
beziehen wir sie in unser Leben mit ein und versuchen sie zu verstehen, wenn wir sie schon in Käfigen sperren und fragen uns lieber warum wir dies tun.

Gruß und auf bald pepe2012

[Lilith Profil]

Fakten bin ich gern bereit zu akzeptieren.
Wenn sich jemand in den mystischen Bereich verirrt, so darf er das hier schreiben.
Ergo ist auch meine gegenteilige Meinung dazu ohne Tadel zu tolerieren.
Denn dann gilt das Recht auf eine freie Meinungsäußerung doch für beide Seiten, oder etwa nicht?
Sigg

Natürlich, ich beziehe mich lediglich auf die Formulierung des letzten Teils deines Satzes, da dieser durchaus diffamierend aufgefasst werden könnte.

Einem Vogel daher menschliche Emotionen zu unterstellen zu wollen, geht zu weit.

[sigg]

Ich halte es eher für eine milde Wertung. Unter Diffamierung verstehe ich etwas anderes, wie Ehrverletzung, Hetze, Verleumdungen, Gerüchte über Andere verbreiten.
Davon sind wir doch weit entfernt, oder?
"geht zu weit" dann doch wohl für übertrieben, wenig realistisch.
Sigg

[Bienchen Profil]

Ich würde die Paare auch nicht zwanghaft voneinander trennen wollen. Da sie zusammen in einer großen Voliere gelebt haben, in der es viele Artgenossen gab, und sich trotzdem für einen artfremden Partner entschieden haben, dann war das meiner Meinung nach aus freiem Willen.

[sigg]

"Bisher haben alle unsere Vögel getrauert wenn Ihnen der Partner verstorben ist, oder wenn diese in Einzelhaft mussten weil sie Krank waren, oder die nächste Bezugsperson der Mensch auf einmal nicht mehr da war."

Bisher bekamen alle Vögel deren Partner gestorben war bei mir umgehend einen neuen Partner um ihr Sozialverhalten ausleben zu können, was sonst zu Verhaltensänderungen führt.
Daher ist mir in all den Jahren noch nie eine "Trauer" untergekommen.
Auch bei unseren im Garten lebenden Ringeltauben kam die verbliebene, deren Partner vom Habicht erwischt wurde, 2 Tage später mit einem neuen Partner an. Auch hier hielt sich die "Trauer" in äußerst engen Grenzen. Es sind nun mal Vögel.
Sigg

[pepe2012 Profil]

Hallo Sigg,

wenn man direkt einen „passenden“ Partner für den Vogel zur Hand hat,
wird sich die Trauer vermutlich in grenzen halten.
Aber wer hat schon geeignete Partner auf Vorrat.

Nun ist es auch so, dass es nicht ausreichend Verpaarungsmöglichkeiten für die unterschiedlichen Vogelarten gibt, wo man mal eben vorbei gehen kann wenn es dringend erforderlich ist.

Als damals einer unserer Welli Hähne gestorben war, ist kurz darauf auch die Partnerin verstorben, obwohl noch Hähne zur Auswahl standen, trotz allem fraß sie nicht mehr und trauerte, wie wir Menschen es sagen würden.

Wie auch immer Vögel sind nun mal keine Dinge oder Produkte, denn sie weisen Gemütszustände bzw. Verhaltensweisen auf, die wir als Gefühle deuten.

Ansonsten setzen wir uns doch einfach aufziehbare Blechvögel in die Voliere

Gruß und auf bald pepe2012

[Baghira1 Profil]

Ich wollte bloß kurz noch anmerken dass nicht immer dieses Fehlverhalten vom Menschen verursacht wird. Ich zum Beispiel würde nie im Leben eine HZ kaufen, alle meine Vögel sind nicht zahm, außer meine Grauen welche aber auch Naturbruten sind. Manchmal suchen sich eben auch Vögel einen Partner von einer ander Art ohne dass der Mensch durch ein antrainiertes Fehlverhalten diese Schuld übernehmen muss.

[sigg]

Belege dafür das ohne Vorgeschichte, wie Ammenbrut..etc..etc.... ein Vogel der mit artgleichen Tieren und gegengeschlechtlichen Artgenossen aufgewachsen ist, trotzdem einen artfremden Vogel als Partner auswählt?
Wie oft unter meinetwegen tausend Tieren kommt das vor und wer..wo..?
Oder mal als Beispiel....wie oft wurde in der Literatur beschrieben, das sich ein Haussperling mit einem Feldsperling..eine Kohlmeise mit einer Blaumeise...eine Rabenkrähe mit einer Saatkrähe verpaart hat....etc...etc...etc..Das wäre dann ein Beispiel dafür, das ohne menschliches Zutun so etwas möglich ist!
Sigg

[Baghira1 Profil]

Klar kommt es eben nicht oft vor. Aber wenn zum Beispiel bei einer Gruppenbrut mit unterschiedlichen Arten die Jungen eventuell sogar noch als Einzelkind aufwachsen und in der Voliere sich dann mit anderen Jungvögeln von einer anderen Art zusammentun, dann ist dass ein Fehlverhalten, welches im Instinktvom Jungvogel, die anderen als Ersatzgeschwister wahrnimmt. So war es ähnlich bei meinem Nymph. Er wurde allein aufgezogen der Halsi kümmerte sich um ihn, jetzt ist der Halsi tot und der Nymphi hat eine Henne und dieses Jahr 2 Junge gezogen. Vom Fehlverhalten blieb einzig und allein dass er wie Halsbandsittich schreien kann. Ich glaube da kann man sich jetzt lange weiterstreiten, bringt eh nix mehr. Tatsache ist dass in den meisten Fällen der Mensch Schuld an einem Fehlverhalten hat, auch schon wenn er seine Vögel in Gruppen ziehen lässt ( wie ich teilweise). Letztendlich habe ich an einem unartgleichen Paar genauso meine Freude wie an einem gleichartigen.