Gedanken zur Vogelhaltung

Allgemeine Fragen, z.B. zur Sittichauswahl, Vergesellschaftung, Zucht, Pflanzen und alles, was woanders nicht reinpasst.

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klaus

Gedanken zur Vogelhaltung

Beitragvon klaus » 14.03.2014, 19:20

hi Leute
Ich möchte, oder muß mal so meine Gedanken zu dem Thema raus lassen.
Ich bin ja nun seit vielen Jahren wieder in die Vogelhaltung eingestiegen und denke, das ein gewisses Grundwissen meinerseits schon vorhanden ist. Vielleicht auch deswegen, weil ich gerne alle Bücher, Zeitschriften und Berichte in mich einsauge und auch recht gut unterscheiden kann, was Erfahrungswerte sind und was einfach übernommen und wiedergegeben wurde. Jedenfalls klappt das bei meinem Aquaristikhobby (seid 38 Jahren) ganz gut.
Bevor ich mir nun die Vögel angeschafft habe, habe ich mich erstmal recht gut belesen und bin dann den Leuten im Forum noch schön auf den Senkel gegangen. Wobei Fragen nicht immer Unwissenheit sein müssen, sondern einfach das Aufnehmen von verschiedenen Ansichten und Erfahrungen.
Nun bin ich etwas vom Thema abgeschweift.
Was ich eigentlich mal sagen will ist; wenn man in den Foren Fragen stellt, oder etwas wissen möchte, sind die Haltungen der "Beantworter" immer perfekt.
Das betrifft die Pflege, die Haltung und die Ernährung.
Nun habe ich mir aber auf der Suche nach meinen Traumvögeln viele Volieren und deren Insassen mal genauer angeschaut ;)
Zum Einen ist bisher bei noch niemanden der Schutzraum beheizt, beziehungsweise ein Frostwächter vorhanden gewesen. Hier, und auch woanders, schreibt es aber jeder, oder ist es nur die Angst auf Kritik oder Unterstellungen der Tierquälerei? Jedenfalls sieht die Praxis bei den von mir besuchten Volieren anders aus. Die Tiere waren alle in Topform und agil. Viele, wie auch meine, nahmen selbst bei leichten Frost noch ihr Frühmorgensbad.
Das was mir aber am meisten auffiel war, das die Volieren doch eher kommerziell ausgerichtet waren. Meist viel zu klein zum Fliegen und oftmals absolut überbesetzt.
Kleines Beispiel, wo auch mein zukünftiger Königssittichhahn herstammt. Innenraum; verkleideter Bretterstall von etwa 2x2m und Außenflugraum von etwa 1,50x1,50. Darin sitzen;2.0 Könige, 1,0 Schildsittich, 1.0 Nymphensittich, 1.0 Rosenköpfchen und 2.1 Halsbandsittiche. Das seit etwa 5 Jahren (die Weibchen sind verstorben) Das war für mich recht erschreckend!
Die anderen waren nicht viel anders. Außer ein Vogelhalter, der hatte richtig Platz für seine Vögel geschaffen, das war top :ok:
Man mag jetzt sagen können, "na da haste dir die Falschen raus gesucht", aber ist das wirklich nur die Ausnahme?
Ich mache selber Fehler, die mir sehr weh tun. Siehe die Vertgesellschaftung Könige und Stanleys!!!!
Der gestorbene Königssittichhahn war mir sehr viel wert, damit meine ich nicht den finanziellen wert!
Mir werden sicher auch in Zukunft noch einige Fehler passieren, auch wenn ich noch soviel Acht gebe.

Aber sollte man nicht wenigstens versuchen den Vögeln einen annähernd gerechtern Aufenthalt in unserer Obhut zu geben?
Sollten wir unseren Vögeln nicht den Respekt zollen den sie in unserem Beisammenleben verdienen? Sollten wir nicht immer daran denken das die Vögel unserer Willkür ausgesetzt sind?
Es sind Lebewesen die unsere Achtung, wenn auch nicht unbedingt unsere Zuneigung brauchen, wenn sie sich mit ihrem gegengeschlechtlichen Partner zurückziehen können und ihr Liebesspiel, ihr Sozialleben und ihre Jungenaufzucht in ihrem angemessenen Domizil ausleben.

Ich hoffe mal, das dass von mir bisher Gesehene nicht der Norm entspricht.
Mit nachdenklichen Grüßen

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Re: Gedanken zur Vogelhaltung

Beitragvon Aedan » 14.03.2014, 19:40

Ich denke es hängt einfach damit zusammen aus welchen Gründen man sich die Tiere anschafft. Oder anders gesagt, in welcher Beziehung man zu ihnen steht.
Wir hatten bei uns Zuhause Wellensittiche solange ich zurückdenken kann. An der ersten an den Ich mich erinnere da war ich 6 Jahre alt. Dann durfte ich mir
mit 8Jahren meinen eigenen aussuchen weil der andere verstorben war. Dies Tier hat mich von meinem achten Lebensjahr bis zu meinem 20sten begleitet.
Nach vier Jahren waren sie zu Zweit. (Warum erst nach 4? Nun, anfang der 90er war die Einstellung zur Haltung nicht die von heute und ich wusste es nicht
besser). Ich will sagen das mich Sittiche seit meiner kleinsten Kindheit bis zum erwachsen sein begleitet haben und ich weit mehr drin sehe als einen "Ziervogel".

Jemand der sich eine Voliere in den Garten stellt, da Vögel reinsetzt ohne den eigentlichen Kontakt zu haben, nun, ich weiss es gibt hier ein paar Leute die das
ganz toll machen und mit viel Liebe, aber da frag ich mich ein bisschen wozu ich die Tiere dann halte. Wenns ans Haus integriert ist ist es was anderes.
Aber ich kenn jemanden der hat in seinem Garten im Kleingartenverein (also Autofahrt um hinzukommen) seine Volieren. Sind zwar riesen groß aber es ist in
meinen Augen sinnlos.

Zum Thema beheizter Schutzraum kann ich sagen das die meisten Vögel im Winter nicht gleich umfallen. Dennoch finde ich es eigentlich unmöglich ein
Tier was aus warmen Gebieten kommt solch Kälte auszusetzen. Ich vermute das Problem ist ganz einfach: die Kosten. Ich spreche da aus Erfahrung wenn
ich bedenke was mich der Strom zum beheizen meiner Terrarien gekostet hat.

Das traurige ist halt das sich Vögel ja einfach ihrem Schicksal hingeben müssen. Die zeigen ja nicht direkt das sie zu wenig Platz haben oder sonstwie
unzufrieden sind. Es sei denn die zustände sind komplett mieserabel.

Ich finde aber zumindest muss ein Vogel eine gewisse Strecke fliegen können in seinem Zuhause. Ich hab schon oft gelesen das Fliegen sei ja nicht der
Lebensinhalt sondern diene nur zum Standortwechsel (typische Aussage von Befürwortern des Flügelstutzens) aber jeder der Vögel Zuhause hält wird
bemerken das sie ganz gerne mal einfach so ein bis zwei Runden drehen aus Spaß an der Freude. Also jeder der der Meinung ist eine Volierenbreite von
2Metern sei vollkommen ausreichend für das ganze Vogelleben liegt in meinen Augen vollkommen daneben.

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Re: Gedanken zur Vogelhaltung

Beitragvon petra.P » 14.03.2014, 21:25

Hallo
klaus hat geschrieben:
Es sind Lebewesen die unsere Achtung, wenn auch nicht unbedingt unsere Zuneigung brauchen, wenn sie sich mit ihrem gegengeschlechtlichen Partner zurückziehen können und ihr Liebesspiel, ihr Sozialleben und ihre Jungenaufzucht in ihrem angemessenen Domizil ausleben.


Da bin ich ganz Deiner Meinung , wobei ich anmerken muss ...wenn ich Vögel aufnehme , ihnen ein würdevolles und Art gerechtes Leben ermögliche.
Kann und will ich ihnen aber Jungen Aufzucht nicht ermöglichen . So produziert man ja noch mehr leid...das wäre ein Rattenschwanz ohne Ende.

Die ganze Haltungsgeschichte gibt es doch in jeder Tierhaltung , schwarze Schafe sind überall dabei...wobei viel unwissen mittmischt.
Selbst ich lerne noch nach 25 Jahren Vogelhaltung und muss auch immer wieder den Kopf schütteln, über die Naivität mancher Vogelhalter.


klaus hat geschrieben:Ich hoffe mal, das dass von mir bisher Gesehene nicht der Norm entspricht.
Mit nachdenklichen Grüßen


Das was ich als Tipps und Anregungen weitergebe praktiziere ich auch und zähle mich nicht zu "der" Norm.
Leider hab auch ich schon viele Volieren gesehen , die diesen Nahmen als solches nicht verdienen ...aber solange es Vogelliebhaber gibt , wird es auch leider Menschen geben , die Vögel ihres willen falsch halten und auch leider wie schon oft versucht keine Hilfe annehmen.
Liebe Grüßle von Petra & meinen vielen Federbällchen
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( John Lennon)

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Re: Gedanken zur Vogelhaltung

Beitragvon Stan Lee » 15.03.2014, 14:36

Aedan hat geschrieben:Jemand der sich eine Voliere in den Garten stellt, da Vögel reinsetzt ohne den eigentlichen Kontakt zu haben, nun, ich weiss es gibt hier ein paar Leute die das
ganz toll machen und mit viel Liebe, aber da frag ich mich ein bisschen wozu ich die Tiere dann halte. Wenns ans Haus integriert ist ist es was anderes.
Aber ich kenn jemanden der hat in seinem Garten im Kleingartenverein (also Autofahrt um hinzukommen) seine Volieren. Sind zwar riesen groß aber es ist in
meinen Augen sinnlos.



Was genau ist in deinen Augen daran sinnlos ? :shock: :/ Ich denke mal, einem Schwarm Vögel ist es lieber, wenn sie unter ihresgleichen sind und 'Vogel' sein dürfen, als wenn man die Vögel in der Wohnung hat, wo ständig dies und das mit ihnen aufgestellt wird ! :/
An Tagen, wo ich meine Voliere nicht saubermache, bin ich täglich max. 5 Minuten bei den Vögeln. Morgens gerad neues Futter und Wasser geben und Klappe zur Außenvoliere aufmachen und abends (zumindest im Moment noch) die Klappe wieder zumachen.
Das wäre also in deinen Augen eine sinnlose Vogelhaltung ? Was genau ist für dich daran sinnlos ??? Versteh ich absolut nicht. Wenn ich gerad mal im Garten bin (oder ne Pause von der Gartenarbeit einlege ...), setze ich mich in die Nähe der Voliere und beobachte die Vögel. Gibt natürlich - gerade in der kalten Jahreszeit - sehr viele Tage, wo ich außer zum Füttern usw. gar nicht bei den Vögeln bin. So what ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Vögel ein Problem damit haben. :-D

Zu Klaus: Ich habe auch (leider) noch niemanden mit richtig großen Volieren kennengelernt. :/ Die Volieren liegen meistens ne ganze Ecke unter den vorgeschriebenen Mindestmaßen. Zur Zucht verwendete Vögel sitzen in kleinen Zuchtboxen ohne die Möglichkeit zu fliegen.
Ist alles nicht so meins. Ich möchte 'nen bunt gemischten Haufen' in der Außenvoliere rumfliegen haben. ;) Und ja ... *Insider* ... ich hab immer noch keine weiteren Vögel gefunden. :/ Weder Stanleys, noch Schildsittiche. Aber nun ja, kommt Zeit kommt Vogel. :lol:

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Re: Gedanken zur Vogelhaltung

Beitragvon Aedan » 15.03.2014, 15:50

Wer seine Zeit bei den Tierchen verbringt ist ja wieder was anderes. Wer eine zu kleine dreckige Voliere in seinem garten stehen hat die überbesetzt ist
wird sich für die Tiere aber denke ich nicht sonderlich interesiern. Natürlich ist für einen Vogel das beste ein Schwarm. Aber nochmal, warum stell ich
mir eine Voliere irgendwo hin wo ich so gut wie nichts von den Tieren habe? Ich kauf mir auch keinen Fernseher und häng ihn in den Schrank.
Ich sagte auch nicht das dies auf den großteil hier zutrifft. Es ist halt in so einem Fall die Frage ob ich Tieren dort einen schönen Lebensabend biete
(also welche aus schlechter Haltung etc) oder ob ich extra zum Züchter fahre.
Ist nur meine Meinung. Ich will und wollte hier damit niemanden zu Nahe treten. Wer eine ans Haus grenzende Voliere hat wo er den ganzen Sommer
über das gezwitscher genießen kann ist ein ganz anderer Fall und wohl das optimalste für nen Vogel, keine Frage. Das habe ich aber auch so bereits
oben geschrieben und bezog sich auf die beschriebenen Zustände.

klaus

Re: Gedanken zur Vogelhaltung

Beitragvon klaus » 16.03.2014, 20:59

hi Leute
Ich respektiere hier jeden seine Meinung, genau wie jeder das Recht hat sich zu rechtfertigen, auch wenn er es nicht muß.
Aber ich geh mal auf die Aussage der Gartenhaltung ein, auch nur meine persönliche Meinung ;)
Meine Volieren stehen auch bei mir im 1200m² großen Garten. Der ist von mir nicht ganz 10min Fußweg entfernt, mit dem Auto 2min.
Da wir sehr viel Zeit im Garten verbringen denke ich, das es nicht der schlechteste Standort ist. Der Kontakt zu den Vögeln wird nicht weniger sein als wenn ich die Volieren direkt am Haus habe (was mir zwar auch lieber wäre aber nicht geht) Jedenfalls reicht es, das die Vögel stark auf uns fixiert sind und uns unter den Besuchern problemlos erkennen.

Es sind Lebewesen die unsere Achtung, wenn auch nicht unbedingt unsere Zuneigung brauchen, wenn sie sich mit ihrem gegengeschlechtlichen Partner zurückziehen können und ihr Liebesspiel, ihr Sozialleben und ihre Jungenaufzucht in ihrem angemessenen Domizil ausleben.


Damit war nicht gemeint das ich mich nicht um die Vögel kümmern soll, das setze ich einfach vorraus, sondern das man die Vögel nicht verhätscheln oder vermenschlichen soll. Sie sollen Vögel bleiben und ihr eigenes Leben haben, indem wir nur ein Bruchteil sind.Wir müssen ja nicht ununterbrochen auf die Vögel einwirken. Auch das ist für sie Streß der vermieden werden kann. Davorsitzen, beobachten, lernen und dabei schön entspannen wenn sie uns Eindrücke aus ihrem Leben vermitteln.
Bei Wohnungshaltung wird das schon ein ganzes Stück anders sein.

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Re: Gedanken zur Vogelhaltung

Beitragvon pepe2012 » 17.03.2014, 07:51

Hallo zusammen,

ich habe seit über vier Jahrzehnte mein Leben mit Vögel in
Wohnungshaltung geteilt, in der Jugend waren es Wellis .
Später dann Agarponiden , Nymphensittiche und nun wieder
Wellis und Halsbandsittiche .

Alle diese Vögel waren Krank oder in Einzelhaltung und man
wollte sie nicht mehr haben.
Habe sie wieder aufgepäppelt und ihnen einen Partner vermittelt.

Wenn ich die Vögel abgeholt habe, oder wir uns um einen Partnervogel
umgesehen habe wurden die Vögel in Kellerräumen gehalten, oder
auch in Gartenschuppen mit wenig Tageslicht.
Es wurden auch Vögel in winzigen Käfigen einfach auf dem Boden
hinter dem Fernseher gestellt oder versucht Vögel in Spielzeugautos zu Quetschen.

Bin immer sehr traurig und auch zornig geworden und kann es nicht verstehen.

Möchte damit nur sagen das ich mir keine Vögel freiwillig anschaffen würde.
Egal ob in Wohnung oder Volieren Haltung .
Inzwischen haben auch wir unser Alter erreicht und werden keine Zusätzliche
Vögel mehr aufnehmen können, aber wer weis. :roll:

Am liebsten sehe ich die Vögel in freier Natur und setze mich gegebenenfalls
auf die Parkbank und beobachte sie bei einem Becher Kaffee in der Hand.
Halsis habe ich dann hunderte um mich herum, schöner kann es gar nicht sein. :sonne:

Schöne Grüße pepe2012 :winkend:

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Re: Gedanken zur Vogelhaltung

Beitragvon Telos » 07.04.2014, 06:20

Tja, grundsätzlich kann man sich die Frage des Sinns oder Unsinns gleich für die gesamte Heimtierhaltung stellen. Auch Hunde, Katzen, Fische, Reptilien und viel mehr werden zu tausenden gehalten und die artgerechte Haltung kann im Grunde niemand leisten.
Hunde brauchen ein Rudel, Katzen Auslauf und Jagdmöglichkeiten, Fische schwimmen in der Natur nicht gegen Glasscheiben etc. ...

Was mir allerdings eine gewissen "Rechtfertigung" der Tierhaltung gibt ist ist folgendes:
95% der als Heimtiere gehaltenen Arten sind seit Jahrzenten, wenn nicht seit Jahrhunderten domestiziert und kennen das Leben in freier Natur nicht.
Das ist natürlich kein Grund irgendein Tier im dunklen Keller zu halten, Schildkröten mit Katzenfutter zu mästen oder Hunde in Handtaschen zu quetschen.
Man sollte immer bemüht sein den Tieren möglichst viel Abwechselung und naturnahe Haltung zu bieten, das sollte der Grundsatz in jeder Tierhaltung sein.

Kurzer Abstecher zur Nutztierhaltung: Die dort gehaltenen Tiere leben meines Wissens nach sehr oft unter absolut unwürdigen Bedinungen, nur um nach einem kurzem Leben getötet zu werden.
Ich bin bei weitem kein Vegetarier, geschweige denn Veganer, aber viele Menschen die über die Haltung von Haustieren schimpfen sind das eben auch nicht, essen jeden Tag ihr Schnitzel aus dem Supermarkt für ein paar Cent, und führen sich eben nicht vor Augen, dass es im Grunde das gleiche ist. Diese Art der Doppelmoral sollten viele zuerst überdenken finde ich.
Es wird auch wieder diejenigen geben die meinen sie würden sich nur von Luft und Liebe ernähren oder nur von dem was freiwillig in deren Mund fällt aber das stelle ich einfach mal in Frage. Ernähren muss sich der Mensch nunmal von irgendwas und da wir Allesfresser sind gehört auch Fleisch dazu, Punkt aus. Auch das kaufen von Bioware oder direkt vom Bauern bringt den Tieren meistens kein besseres Leben.

So um nun wieder die Kurve zu kriegen: Bei den Tieren die wie zu Hause halten haben wir es schlussendlich aber selbst in der Hand wie wir sie halten, also geht es den Tieren bei uns zu Hause immer nur so gut wie wir uns Mühe geben.



Ich kann von mir nur behaupten, dass ich soviel tue wie ich kann um es meinen Tieren angenehm zu machen.
Die Haltung unserer Vögel war ein Ausschlag gebendes Kriterium beim Kauf unseres Hauses so dass die Tiere in großen Außenvolieren leben können, mit Wind und Wetter.
In Innenräumen sind überall Tageslichtlampen verbaut die je nach Jahreszeit 8 - 12 Stunden lang brennen.
Es gibt im Sommer so oft wie möglich Obst oder Gemüse (sogar aus dem eigenen Garten).
Den Schnitt der Obstbäume gibt es zum beknabbern und in der Nähe gibt es genügend Wälder um auch ansonsten immer passende Zweige zu finden.
Wir haben übrigens einen Frostwächter im Schutzraum ! ;-)
Bild

Das Gleiche gilt auch für unsere Schildkröten, die dürfen 9 Monate im Jahr draußen sein (natürlich mit entsprechend geheiztem Gewächshaus) und verbringen die restlichen 3 Monate im Kühlschrank um ihre natürliche Winterruhe zu verbringen. Ihr Gehege kann mitwachsen, zur Zeit sind es ca. 25m² aber wenn Sie ausgewachsen sind können sie bis zu 1200m² Wiesenfläche nutzen. Auch die Ernährung der Panzertiere ist bei uns so natürlich wie möglich, die sind der beste Unkrautvernichten den es gibt, weil sie nur das fressen und den Rasen stehen lassen ;-)

Ich persönlich muss die Tiere auch nicht aus egoistischen Gründen im Wohnzimmer haben um sie anzufassen oder hochzunehmen. Mir reicht es wenn ich mich draußen vor Voliere oder Gehege stellen kann und einfach nur zusehen kann.



Es gibt noch einen schönen Grundsatz den einige Zoos nutzen "Nur was man kennt und liebt will man auch schützen", ich will keine Diskussion zum Thema Zoos vom Zaun brechen, ABER ich würde die Behauptung aufstellen, dass viele Menschen den Bezug zur Natur, speziell den Tieren verlieren würden, wenn es keine Zoos gäbe, oder man keine Haustiere halten würde.
Liebe Grüße von O-Jou, Telos und
den Rosellas Sammy, Mina, Draco und Runya
den Singsittichen Zeus und Hera
den Nymphen Zephyr, Flow, Huangtou, Kane, Jeddy, Balios, Lila, Spot, Lisa, Duke, Lufia, Toshi, Sky, Nebo, Yun, Chev, Jane, Scott, James Bond 007 (Jamie), Charly, Scope, Momo, Esperanza, Sunny und Peaches
den Schopfwachteln Elvis, Terrence und Bud,
den Zwergwachteln Jojo und Flip,
dem weißen Schweizer Schäferhund Ares,
dem Goldhamster Jenks,
und den Landschildkröten 92, 83, 75, 64, 58 und 46.

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Re: Gedanken zur Vogelhaltung

Beitragvon Carsten112 » 07.04.2014, 06:54

:ok: :goodposting:

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