Unseren Vögeln werden die Bein abgefressen

[Becker Profil]

Hallo liebe Mitglieder
Wir brauchen dringend Eure Hilfe. Wir haben seit längerem eine riesige Aussenvoliere mit diversen Vögeln drin.
Vor wenigen Tagen lag einer unserer Katharinasittiche tot in der Voliere. Ein Bein war komplett abgefressen (nicht nur die Zehen, sondern wirklich das ganze Bein bis zum Körper).
Nun fanden wir heute Morgen einen ganz frisch ausgeflogenen Prachtrosella auf dem Boden. Ihm fehlten beide Beine und wir mussten ihn erlösen.
Bei einem weiteren jungen Prachtrosella fehlt auch ein Bein - diesem geht es sonst aber ganz gut.

Wir sind total verzweifelt und haben die ganze Voliere nach Löchern... abgesucht, aber nur ganz wenige sehr kleine Öffnungen gefunden durch die unserer Meinung nach kein Tier durchkommen dürfte.

Hat jemand so etwas schon erlebt? Oder hat jemand eine Idee, ob es eher von aussen, von innen oder woher auch immer passiert?
Könnte es sein, dass andere Vögel dies tun? Unsere Voliere ist bunt durchmischt. Wir haben schon länger Kanarien, Zebrafinken, Nymphen und Prachrosellas.
Vor ca. zwei Wochen sind zwei Schönsittiche, zwei Katharinasittiche und zwei Ziegensittiche dazugekommen.

Kann es sein, dass einer von diesen sowas macht? Bei den Katharinasittichen kann ich mir das nicht vorstellen - die sind so ruhig. Genauso bei den Schönsittichen.
Hat jemand schon mal gehört, dass Ziegensittiche sowas machen (von einzelnen Zehen haben wir schon gehört, aber das ganze Bein bis an den Körper????)

Bitte helft uns rasch, wir wissen nicht mehr weiter!
Vielen Dank im Voraus und viele liebe Grüsse
Annika & Christian

[coco/kiki Profil]

Hallo erst mal hier im Forum ,
das hört sich ja schlimm an.
Ich bin echt erstaunt, das sich die verschiedenen Vogelarten alle vertragen .
Gerade bei Prachtrosellas sagt man, sie können recht aggressiv werden.

Man könnte jetzt viel vermuten, vielleicht eine Katze oder ein Marder oder Iltis; gerade bei dem jungen Rosella der noch keine richtigen Gefahren kennt ist es möglich.

Eine kleine Kamera an der Voliere wäre vielleicht eine Lösung.
LG Ute

[Carsten112 Profil]

Sind die Graupapageien sind denke ich mal woanders, oder...???
Papageien beißen kleineren Sittichen in die Füße, auch durch ein Trenngitter kann es passieren...

Ein Marder kann es auch sein, wenn in der Nacht Panik ausbricht, hängen die Vögel stocksteif am Gitter und der Marder zieht die Tiere durchs Gitter...

Ratten könnte auch sein...

[Rolf_S Profil]

Unsere Voliere ist bunt durchmischt.

Unverantwortlich...

Gib alle Vögel in gute Hände weg.

Alternativ: Doppelter Volierendraht noch heute spannen mit 3cm abstand zum bestehenden Volierendrahlt. Die großen von den kleinen trennen.

[klaus]

hi
Auch wenns hart klingt, aber Rolf hat schon recht!
Wobei ich selber, da es sich immer um die Füße handelt, die Gefahr von außen sehen würde. Jungvögel sitzen meist noch einige Tage auf dem Boden bevor sie sicher fliegen und landen können.
Aber einige Infos wären noch ganz nett, zB. welche Maschengröße hast du?...wie groß ist "SEHR GROß"....vielleicht noch ein Bild?..
Ein Bekannte von mir hat in seiner Voliere 18 oder 20mm Maschenabstand. Dort war ähnliches,bis wir mit einer Kamera und Schlummerlicht mitbekamen, das sich jeden Abend ein Hermelin (Mauswiesel) in der Voliere zu schaffen gemacht hat

[Lilith Profil]

Hallöchen!

Wie viele Vögel sind denn in der Voli?
Wie viele Arten?
Wie groß ist die Voli?
Maschengröße?

Abgebissene Füße könnten Räuber von außen, Plattschweifsittiche und Graue gleichermaßen verursachen.

Was heißt frisch ausgeflogen? Lässt du die ganzen Arten da drin brüten? Sie vertragen sich so schon nicht.

[O-Jou Profil Website]

Bei meiner Schwiegermutter haben wir das leider bereits erlebt, der Marder wurde auf frischer Tat ertappt und sein Angriff hat dennoch zwei Opfer gefordert. Die Vögel fliegen im dunkeln in Panik umher und landen am Gitter, dann schlägt er zu... Da hilft nur doppelter Volierendraht.

ABER bei der Konstellation in eurer Voliere ist es auch genauso denkbar, dass es ein Rosella war. Die sind grade in der Brutzeit massiv aggressiv und Prachtrosellas darf man grundsätzlich nur Paarweise und ohne weitere Tiere zusammen halten, alles andere ist ein Mordkommando. Auch das haben wir leider erlebt. Ja, wir wussten dass die anderen Vögeln gegenüber aggressiv werden, habe aber damals aus lauter dämlichkeit ein Paar wachteln bei denen am Boden gehabt. Den Anblick der vom Hahn zerhackten Wachtelhenne werden ich niemals vergessen!! Und wenn ich dann noch "frisch ausgeflogener Prachtrosella" lese frage ich mich: Lasst ihr die Vögel in der Konstellation etwa brüten? Wenn ja dann war es euer Hahn! (Oder alle, falls es mehrere sind)

[Pauleburger Profil]

Wenn der Jungvogel wirklich erst ausgeflogen ist, glaube ich nicht dass es sein Vater war.

Außerdem handelt es sich ja um BEIDE Beine, die weg sind. Wenn es ein anderer Vogel war, sollten noch Überreste zu finden sein. Aber das glaube ich irgendwie nicht. Das Papageien in die Zehen beißen ist klar, aber beide Beine bis zum Körper abbeißen?
Ich denke schon, dass es ein kleiner Raubsäuger war. Sieht es aus, wie ausgerissen? Wenn die Opfer sonst nicht verstümmelt wurden, wird der Täter wohl keinen Zugang zur Voliere haben. Marder hat in der Nacht Panik gemacht und dann die armen orientierungslosen am Gitter attackiert und die Beine abgebissen.
Da musst du auf jeden Fall doppelten Draht bespannen oder besser:
Deinen Vögeln beibringen, im Schutzhaus zu schlafen, an dem ja im Normalfall kein Gitter vorhanden ist, bzw. ein Fenster davor ist. Das ist ein Muss, wie ich finde, dass die abends reingehen. Ich hoffe du hast ein Schutzhaus welches groß genug ist und allen einen Schlafplatz bietet? !

Die Rosellas können deinen anderen Vögeln, die eigentlich alle friedlich sind, sehr gefährlich werden, das würde ich lieber nicht machen!!!

[Lilith Profil]

Das Papageien in die Zehen beißen ist klar, aber beide Beine bis zum Körper abbeißen?

Plattschweife reißen beim Angriff Beine und auch komplette Schnäbel aus, je nach größe des angegriffenen Vogels.

Sag mal, wo hast du denn gelesen das in der Voli nur ein Paar Rosellas sind? Weil du schreibst das der Vater nicht direkt angreifen würde. HAb ich das übersehen?

[Pauleburger Profil]

Warum gehst du von ner Gruppe aus? Steht auch nicht da. Es kann also beides sein.

Ich glaube, dass sie Schnäbel abbeißen (zumindest bei kleineren Mitbewohnern), hat man ja leider oft genug gehört. Aber beide Beine bei einem gleichgroßen Vogel? Das glaube ich irgendwie nicht. Dann müssten ja irgendwo noch Überreste liegen. Ein flügger Jungvogel ist ein guter Flieger und würde sich wohl nicht in beide Beine beißen lassen, ohne zu fliehen, daher denke ich ehr an das Szenario in der Nacht.

Aber wir werden es wohl nie erfahren. Der Fragesteller scheint nicht mehr online gewesen zu sein.

[Becker Profil]

Vielen Dank für die vielen Antworten und sorry für die späte Antwort.

Zuerst noch ein paar Infos:

Die Graupapageien sind separat.
Ein Paar Prachtrosellas mit drei frisch ausgeflogenen Jungen, zwei davon wurden die Beine abgebissen.
Ein Nympensittichpaar mit drei frisch ausgeflogenen Jungen, dem Hahn wurde gestern über Tag ein Bein abgefressen. Am Morgen war er noch OK.
Ein Ziegensittichpaar.
Ein Katharinasittichpaar, dem Hahn wurde vor drei Tagen das Bein abgefressen.
Ein Schönsittichpaar.
Fünf Kanarien und 11 Zebrafinken.

Die Voliere ist 10x7m mit einer Maschendrahtweite von 10X10mm und einem Schutzhaus.

Ich weiss, dass man Prachtrosellas nur alleine halten kann.
Aber dieser Hahn hatte schon beim Vorbesitzer mit Nymphensittichen zusammen gebrütet und war damals schon nicht aggressiv gegen andere Vögel.
Deshalb habe ich es auch mit diesem Paar in meiner Voliere probiert, sonst hätte ich keine Prachtrosellas in diese Voliere gesteckt.
Und er ist absolut nicht aggressiv und ich glaube auch nicht, dass er seinen eigenen Jungen die Beine abfrisst.
Dieses Rosellapaar brütet schon seit Jahren ohne Probleme in dieser Voliere mit den Nymphen.

Wir haben gestern auf die schnelle eine neue Voliere im Haus gebaut und alle Vögel dahin verfrachtet.
Bis jetzt ist nichts mehr passiert.

Ebenfalls haben wir Ratten- und Mäusefallen mit Speck in der alten Voliere aufgestellt, aber leider ohne Erfolg.
Die Beine sind bis in den Körper weg.

Wir haben extra ein 10x10mm Gitter, bei dem man nicht einmal den kleinen Finger durchsrtecken kann.
Kann da trotzdem ein Tier von aussen die Beine bis an den Körper wegfressen?
Vielleicht habt Ihr noch eine Idee, wie wir den Verursacher fassen können.

[Pauleburger Profil]

Sehr mysteriös!

Wiesel sind auch am Tag aktiv. Stell doch die Fallen (am besten heute noch) mal um die Voliere rum!!!! Wenn der Übeltäter drin wäre, wäre der Rest der Vögel auch angefressen.
Ich denke schon, dass diese kleinen Räuber die Beinchen auch durch diese engen Maschen ziehen können. Greifvögel stelle ich mal ehr hinten an.
Aber ich bin überzeugt, dass es von außen kommt.

Wie lange sind die jungen Rosellas aus dem Kasten? Gerade die Hähne kümmern sich nach dem ausfliegen (auch einige Monate, wenn keine 2. Brut folgt) . Und wenn er nicht unerfahren ist, kann man den Rosella Vater m.M. nach fast ausschließen, zumindest bei seinem eigenen Jungen.

Wenn jetzt in eurer Übergangsvoliere wieder sowas passiert (was ich nicht hoffe), bleibt wirklich nur der Rosella oder Ziegensittiche Hahn. Ich hoffe die Übergangsvoliere ist groß genug für alle.

Für draußen dann entweder doppelter Draht und was ich wichtig finde: den Vögeln beibringen im Schutzhaus zu schlafen. Tagsüber ist schon wirklich ein Unglück, wenn sich ein gesunder Vogel greifen lässt.

[klaus]

Hi
Wie oben schon geschrieben, bei uns ist auch ein Hermelin in der Nachbarschaft und ist tagsüber sehr aktiv. Sollte es dieser ,nicht zu unterschätzende Räuber sein, dann hilft nur die doppelte Bespannung mit Maschendraht. Und wenn er schon so oft Erfolg hatte, dann probiert er es immer wieder. Eine Lebendfalle ist da angebracht, da er trotzdem unter Naturschutz steht.

[Becker Profil]

Sind gearade dabei eine zweite Voliere zu bauen um die Ziegenmnsittiche auszugqatieren.
Lebendfalle finde ich aeine gute Idee, aber woher bekomme so was?

[klaus]

hi
Lebendfallen kannst du beim Forstamt oder dem zuständigen Jäger/Förster bekommen. Die helfen meist auch beim Aufbauen und den richtigen Platz aussuchen.
Was ist denn mit den Ziegensittichen?...warum willst du diese jetzt ausquartieren?

[Lilith Profil]

Warum gehst du von ner Gruppe aus? Steht auch nicht da. Es kann also beides sein.

Dir ist schon klar, das meine Frage ernst gemeint war, oder?

Ich glaube, dass sie Schnäbel abbeißen (zumindest bei kleineren Mitbewohnern), hat man ja leider oft genug gehört. Aber beide Beine bei einem gleichgroßen Vogel? Das glaube ich irgendwie nicht.

Wenn jetzt in eurer Übergangsvoliere wieder sowas passiert (was ich nicht hoffe), bleibt wirklich nur der Rosella oder Ziegensittiche Hahn. Ich hoffe die Übergangsvoliere ist groß genug für alle.

Der körperlich deutlich unterlegene Ziegenhahn könnt es natürlich gewesen sein. Ist ja auch genau das Angriffsmuster.

Es gibt genug Fälle, in denen ein Horst zu einem bestehenden Paar Plattschweife noch einen artgleichen Drittvogel gesetzt hat und der dann ziemlich schnell Schnabel und Beinlos aufgefunden wurde.

Ich weiss, dass man Prachtrosellas nur alleine halten kann.
Aber dieser Hahn hatte schon beim Vorbesitzer mit Nymphensittichen zusammen gebrütet und war damals schon nicht aggressiv gegen andere Vögel.
Deshalb habe ich es auch mit diesem Paar in meiner Voliere probiert, sonst hätte ich keine Prachtrosellas in diese Voliere gesteckt.
Und er ist absolut nicht aggressiv und ich glaube auch nicht, dass er seinen eigenen Jungen die Beine abfrisst.
Dieses Rosellapaar brütet schon seit Jahren ohne Probleme in dieser Voliere mit den Nymphen.

Mit Verlaub, das ist absolut keine Garantie. Ich verlinke in solchen Fällen immer wieder gerne folgenden Beitrag, um es zu verdeutlichen: vergesellschaftung mit rosellas, für mich nie wieder 10 wellis tot.

Auch wenn ich ebenfalls in dieser Konstellation nicht wirklich glaube, das der Hahn seine Jungtiere angreift, ist diese Haltungsart ein Glücksspiel um Leben und das sollte so deutlich auch gesagt werden.
Und es kann auch nach 10 Jahren noch was passieren, auch wenn das gerne mal schön geredet wird.

[Pauleburger Profil]

So deutlich unterlegen sind Ziegensittiche keineswegs. In der Voliere, in der ich meine Ziegen unterbringen musste, als es beruflich nicht mehr ging, waren Bergsittiche, Königssittiche und ein einzelner Rosella.
Der Ziegenhahn hat nicht mal vor den Königen halt gemacht und der Rosella hatte Panik vor ihm (vielleicht war das auch ein Weichei)! Die Schnabelgröße ist bei kräftigen Ziegen Hähnen nicht kleiner als bei Rosellas.

Anscheinend hatte er ja Probleme mit den Ziegen. Mal abwarten was da los war.

Das die Rosellas trotzdem aus der Voliere raus sollten, da stimme ich dir voll zu, Lilith. Ich konnte auch schon beobachten, wie sich Verhaltensweisen nach Jahren plötzlich ändern können.

Jetzt kann man nur noch gespannt sein, wie es sich in der Übergangsvoliere gestaltet und was mit der Falle rauskommt.

[Franz Profil Website]

Lebendfallen für Vögel, Nager und Raubsäuger gibt es bei Quiko. Allerdings halte ich das Fangen nicht für hilfreich, da die Räuber den Standort als ergiebig kennen gelernt haben und im Zweifel zurück kommen werden. Außerdem gab es ja mehrere Angriffe. Dass es sich immer um denselben Räuber gehandelt hat, ist Spekulation. Theoretisch kommen sowohl mehrere Täter von außen als auch von innen in Betracht. Von außen sind nachts auch Eulen denkbar. Besser ist es, die Voliere sicher vor Attacken zu machen (Fundament, doppelter Draht, Dach etc.), dann verlieren die Räuber von außen ohnehin das Interesse. Innen sollten die verschiedenen Arten voneinander getrennt werden.