Frage zum Sandfressen

[wellineubesitzer Profil]

Hallo,

ich habe ja meine Wellis nun seit fast einem Jahr und sie leben in einer kleinen Voliere, die höher als breit ist. Am Boden hielten sich die kleinen Racker bisher eigentlich nie auf und ich hatte sie dort noch nie Sand fressen sehen. Da dachte ich mir letztens, da sie ja Sand und Grit eigentlich zur Verdauung benötigen (stimmt doch, oder?!), ich hänge einfach noch einen zusätzlichen Futternapf rein und reiche ihnen ein wenig Sand, damit sie sich eben von dort den Sand holen können. (Dieses ***** "Sandy" mit kleinen Steinchen drin etc...) Nun sitzen die vier dort aber sehr häufig und futtern fleißig Sand und Steinchen. Ich mache mir nun Sorgen, dass das vielleicht etwas zuviel des Guten ist, und die kleinen dadurch eher einen Schaden erleiden könnten, als dass es ihnen von Nutzen wäre. Ich hatte und habe auch immer Sepiaschalen und so einen Kalk-Vitaminstab im Käfi hängen, von denen hatten sie sich bisher auch immer fleißig bedient.

Soll ich den Sand-Napf besser wieder rausnehmen?

Danke für Eure Antworten im Voraus.

marco

[schneeimsommer]

Hallo!
Also ich würde mir wg dem Sand keine Sorgen machen. Halb Australien besteht doch aus Sand! Ich denke, die nehmen sich, was sie brauchen...
Ich habe als Einstreu grobe Holzspäne (staubt weniger) und tu deshalb ins Futter immer zusätzlich Vogelgrit. (Gibt es z.B. bei *****...)

Bin gespannt, was die anderen dazu denken....

LG schneeimsommer

edit: Wär das nicht eigentlich was für den Ernährungs-Thread?

[Susi64 Profil]

Hallo,
ich würde mir wegen des Sandes schon Sorgen machen. Klar besteht halb Australien aus Sand, aber das futtern die Vögel ja kaum. Außerdem sind Zuchtsittiche üblicherweise empfindlicher als wilde.
Sand an sich brauchen die Vögel nicht zur Verdauung. Im Gegenteil, der Sand kann die kleinen empfindlichen Verdauungswege der Sittiche sogar stören. Was Vögel brauchen ist Grit. Das biete ich meinen immer in einer extra Schale an, das mögen die auch sehr gerne. Zusätzlich haben sie noch verschiedene Sorten an Picksteinen. Den Sand solltest Du vielleicht wegnehmen und durch Grit ersetzen.
Zwei von meinen Sittichen weigern sich auch, den Käfigboden zu betreten, sie sitzen nur auf den Stangen, ist vielleicht so eine Marotte.
Viele Grüße

[WellyDany Profil YIM]

Ich gebe susi recht.Mein TA ist spezialisert auf Vögel.
Und er gab mir groben Vogelgrit mit und sehr groben Sand (also sowas für Großsittiche).Obwohl ich wellys hab.Er meinte Dieser feiner Vogelsand ist nicht gut für die Vögel,da er so fein ist.Und wenn sie zuviel davon aufnehmen ist das nicht gut.So wie Susi auch recht hat,wegen der Verdauungswege.
Ich emphele dir,wenn du in der Nähe das Geschäft "Fressnapf hast.Besorg dir da Vogelgrit,So wie du das schln gemacht hast mit dem Schälchen,gib etwas rein,irgendwann sind sie neugierig.Und dann am besten,den nehm ich jetzt immer,den groben Sand für Großsittiche.Kannst aber auch den groben körnigen Sand für Kleinsittiche nehmen.

lieben Gruß Daniela

[schneeimsommer]

Hallo zusammen,

Ich habe nun eine kleine Recherche durchgeführt. Ergebnis: Sand ist nicht gleich Sand, und Grit nicht gleich Grit.

Sand kann zum einen klein geriebenes Gestein sein. (Siliciumoxid) Zum anderen entsteht "Sand" auch aus Muschelschalen, die jahrzentelang im Meer "geschliffen" werden.(Calciumcarbonat)

Grit besteht hauptsächlich aus Muschelschalen und Holzkohle. Wobei die Zusammensetzung und die Feinheit der Gritstückchen von Hersteller zu Hersteller sehr variieren.

Hier habe ich z.B. Grit der Firma beaphar. 96% Rohasche, 32% Calcium (kein Tippfehler, die können anscheinend nicht prozentrechnen!)

Auf den meisten Packungen steht, dass man Grit unbegrenzt reichen kann, da die Vögel nur soviel aufnehmen, wie sie brauchen.

So bleibt nur noch die Frage, was für ein Sand Vogelsand normalerweise ist....

Noch eine Überlegung: Man kann ja nicht gerade sagen, das man überall in Australien die Küste erreicht. Theoretisch kommen aber nur Wellensittiche in Küstennähe an Grit, d.h. an zerbrochene Muscheln. Wie überlebt wohl der "Rest" der im Landesinneren lebt?

Siliciumoxid ist scharfkantig. Muschelsplitter aber auch. Klingt für mich so, als könnte man sich als Welli an beidem verletzen.

Also vielleicht doch das Sandschälchen raustun....

Überlege mir gerade ernsthaft, ob ich mir Calciumcarbonat an der Chemikalienausgabe als feines Pulver holen soll... Das piekst dann nicht so!

LG schneeimsommer

[wellineubesitzer Profil]

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten soweit. Ich habe den Napf mit dem Sand mal vorsichtshalber wieder rausgenommen und werde die Tage mal schauen, ob ich beim Fressnapf Grit separat bekomme. In dem Sand war zwar auch Muschelgrit enthalten, aber wenn der Sand selbst nicht unbedingt nötig ist, dann ist´s wohl besser, ich provoziere das Sandfressen nicht noch extra durch den mit Sand gefüllten Napf.

Ist es denn generell überhaupt nötig, Grit zu reichen, wenn ich Sepiaschale und diesen Kalk-Vitaminstein im Käfig habe? An der Sepiaschale bedienen die Kleinen sich auch sehr gerne - ich muss für die vier Piepser ca. einmal im Monat eine neue reinhängen, da die alte zerschreddert und gefuttert wird...

Danke & Gruß,
Marco

[WellyDany Profil YIM]

Hallöchen ,

also ich habe das Vogelgrid ,was ich meinen Wellygeiern anbiete.Das habe ich von meinem Ta bestätigt bekommen,das es das beste für die verdauungswege ist.Kannst also auch beides reinsetzen.


liebe Grüße Daniela

[Aife]

Der Vogelsand, den ich kenne, besteht vor allem aus kleinen Quarzkörnern, zusätzlich enthält er Muschelschalenbruchstücke und auch Kalkstückchen.
Was meine Vögel genau davon fressen, weiß ich nicht. Wenn ich nahe an den Käfig gehe, hüpfen sie schnell wieder auf die Stange. Urmel gräbt in letzter Zeit auch gerne mal um.

Zusätzlich haben die beiden noch einen Kalkstein.

Ich habe schon seit Jahren Wellis und bisher hatten die noch keinen Calcium-Mangel oder Probleme, weil sie zuviel Sand gefressen haben.
Ich weiß nur, daß man den Sand entfernen muß, wenn ein Welli eine Kropfentzündung hat, weil der Sand den Kropf zusätzlich reizt.

Ich denke mal, normalerweise wissen die selbst, was sie brauchen. In freier Wildbahn kontrolliert ja auch keiner, wieviel Sand sie fressen.
Allerdings fressen sie vielleicht eher Sand aus Langeweile, wenn man ihnen ein Schälchen hinhängt, zu dem sie nicht erst groß hinklettern müssen.

@schneeimsommer: Es gibt auch Muscheln im Landesinneren, zum einen in Flüssen und Seen und zum anderen fossile Muscheln. Man findet teilweise wirklich noch echte Muschelschalen in Gesteinen, nicht nur Abdrücke.
Aber ich denke, die Vögel brauchen eigentlich Calcium, was sie auch aus Kalksteinen und nicht nur aus Muschelschalen beziehen können.

Zu Vogelmägen und Steinen steht bei Wikipedia übrigens folgendes:

Der Magen der Vögel ist in zwei Abschnitte unterteilt. Im eigentlichen Drüsenmagen (Proventriculus) werden ebenfalls Enzyme und Salzsäure abgegeben. Diesem Drüsenmagen ist ein Muskelmagen (Ventriculus) nachgeschaltet. Er besteht aus kräftiger Muskulatur und dient der mechanischen Zerkleinerung der Nahrung und ersetzt so die Funktion der Zähne. Die Drüsen des Muskelmagens sondern ein Sekret ab, das durch die Salzsäure des Proventriculus zu einer Reibeplatte aushärtet (Koilinschicht). Zudem nehmen viele Vögel Steine (oder andere harte Partikel wie Muscheln bei Seevögeln) auf, die zusammen mit dieser Reibeplatte die Nahrung zermahlen. Diese Steinchen werden auch als Grit bezeichnet. Bei Vögeln mit leichtverdaulicher oder weicher Nahrung ist der Muskelmagen nur gering entwickelt.