Amazonen- Käfig?! Welche Maße????
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- Snoopy
Amazonen- Käfig?! Welche Maße????
Hallo Leute!
Angenommen ich möchte mir eine Amazone (Blau,- gelbstirnamazone) kaufen.
Welche Maße sollte dann der Käfig haben? ich weiß, dass eine Voliere am besten wäre, aber ich glaube dazu habe bei mir leider keinen Platz. Außerdem kosten so eine Voliere ja nochmal so viel wie ein Käfig und ich denke, dass schon alleine der Käfig mit einer angemessenen Größe für eine Amazone recht teuer sein dürfte... habt ihr eine Vorstellung wie teuer so ein Käfig ist?
Bye Joana
Angenommen ich möchte mir eine Amazone (Blau,- gelbstirnamazone) kaufen.
Welche Maße sollte dann der Käfig haben? ich weiß, dass eine Voliere am besten wäre, aber ich glaube dazu habe bei mir leider keinen Platz. Außerdem kosten so eine Voliere ja nochmal so viel wie ein Käfig und ich denke, dass schon alleine der Käfig mit einer angemessenen Größe für eine Amazone recht teuer sein dürfte... habt ihr eine Vorstellung wie teuer so ein Käfig ist?
Bye Joana
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- Vögel: Sittiche
- Land: Deutschland
Ich würde Dir dazu einen Blick auf Ebay empfehlen, da sind sehr viele Käfige und Volieren im Angebot, da wird bestimmt auch etwas passendes für Dich dabei sein. Ansonsten könntest Du noch bei http://www.futterkonzept.de Käfige oder Volieren nach Maß anfertigen lassen (im Vergleich zu anderen Herstellern günstig).
wolf hat es schon angedeutet, die Käfig- oder Volierengröße hängt immer davon ab wieviel Freiflug sie haben. Wenn sie z.B. den ganzen Tag Freiflug haben und den Käfig quasi nur zum Schlafen aufsuchen reicht ein normaler Papageienkäfig (das sind ja fast schon kleine Volieren) aus. Sie sollten sich halt noch gut drin bewegen können. Es sollte nicht gerade ein Käfig für Großsittiche sein würde ich sagen. Da wird Dir Kuni aber auch noch mehr sagen können.
@ wolf, sag mal wo hast Du dieses tolle Gestell her?
LG
Meike
wolf hat es schon angedeutet, die Käfig- oder Volierengröße hängt immer davon ab wieviel Freiflug sie haben. Wenn sie z.B. den ganzen Tag Freiflug haben und den Käfig quasi nur zum Schlafen aufsuchen reicht ein normaler Papageienkäfig (das sind ja fast schon kleine Volieren) aus. Sie sollten sich halt noch gut drin bewegen können. Es sollte nicht gerade ein Käfig für Großsittiche sein würde ich sagen. Da wird Dir Kuni aber auch noch mehr sagen können.
@ wolf, sag mal wo hast Du dieses tolle Gestell her?
LG
Meike
- wolf
Generell kann der Käfig nie zu groß, sondern nur zu klein sein.
Bei einer Lebensdauer von ca. 80 Jahren kann ich das auch verstehen.
Für größere Sittiche und Papageien wie z.B. Graupapageien, Blaustirnamazonen u.a. sollte der Käfig oder Voliere aber sicher 150 x 70-80 x 150-180 cm (L*B*H) groß sein. (Angeblich in BRD vorgeschrieben)
Runde und allseits offene Käfige sind gänzlich ungeeignet. Verwenden Sie sog. "Kistenkäfige", bei denen 3 Seiten geschlossen sind, oder aber mindestens die Rückseite.
Größere Papageien, aber auch Sittiche können gut auf einem Kletterbaum gehalten werden. Amazonen klettern ja auch meistens - sind jedoch weichsch..... (äh platsch, spritz )
Es empfiehlt sich aber trotzdem, dem Tier weiterhin einen Käfig anzubieten und den Vogel nur tagsüber unter Aufsicht auf seinen Kletterbaum zu lassen, damit er keine Kabel oder Pflanzen anknabbert oder in den Vorhängen hängen bleibt.
Käufliche Kletterbäume sind meist sehr teuer und nur bedingt geeignet.
Als Vorlage für einen guten Kletterbaum sind sie jedoch durchaus geeignet, d.h. leicht auswechselbare Bodenschalen und meist mit Rollen versehen, damit der Baum auch mal zur Seite geschoben werden kann.Es gibt ja den unteren Teil in der BRD angeblich zu kaufen.
Hierbei verwendet man anstelle der Hartholzsitzstangen unterschiedlich dicke Naturäste und befestigt daran Seile, Schaukel o.ä.
Die Futter- und Wassernäpfe werden am besten auf dem obersten Ast angebracht, damit sie nicht mit Kot etc. verschmutzt werden.
wolf + rasselbande
Bei einer Lebensdauer von ca. 80 Jahren kann ich das auch verstehen.
Für größere Sittiche und Papageien wie z.B. Graupapageien, Blaustirnamazonen u.a. sollte der Käfig oder Voliere aber sicher 150 x 70-80 x 150-180 cm (L*B*H) groß sein. (Angeblich in BRD vorgeschrieben)
Runde und allseits offene Käfige sind gänzlich ungeeignet. Verwenden Sie sog. "Kistenkäfige", bei denen 3 Seiten geschlossen sind, oder aber mindestens die Rückseite.
Größere Papageien, aber auch Sittiche können gut auf einem Kletterbaum gehalten werden. Amazonen klettern ja auch meistens - sind jedoch weichsch..... (äh platsch, spritz )
Es empfiehlt sich aber trotzdem, dem Tier weiterhin einen Käfig anzubieten und den Vogel nur tagsüber unter Aufsicht auf seinen Kletterbaum zu lassen, damit er keine Kabel oder Pflanzen anknabbert oder in den Vorhängen hängen bleibt.
Käufliche Kletterbäume sind meist sehr teuer und nur bedingt geeignet.
Als Vorlage für einen guten Kletterbaum sind sie jedoch durchaus geeignet, d.h. leicht auswechselbare Bodenschalen und meist mit Rollen versehen, damit der Baum auch mal zur Seite geschoben werden kann.Es gibt ja den unteren Teil in der BRD angeblich zu kaufen.
Hierbei verwendet man anstelle der Hartholzsitzstangen unterschiedlich dicke Naturäste und befestigt daran Seile, Schaukel o.ä.
Die Futter- und Wassernäpfe werden am besten auf dem obersten Ast angebracht, damit sie nicht mit Kot etc. verschmutzt werden.
wolf + rasselbande
- Rebecca
- Beiträge: 2061
- Registriert: 05.11.2002, 23:14
- Plz/Ort: Fürth
- Vögel: Leider keine mehr :(
- Land: Deutschland
Hi Snoopy!
Volieren kann man auch relativ kostengünstig selbst herstellen - aber bei Amazonen wird es schonw ieder etwas schwieriger, eine Holzvoliere würde da wohl nicht so besonders lange halten, die Amas sind wohl recht nagefreudig und fressen alles an
Zum Thema "Kleckse": Vögel klecksen äußerst selten im Flug, meistens machen sie das kurz vor dem Start oder nach der Landung. Es kommt schon mal vor, daß etwas im Gefieder hängenbleibt und dann beim Flug verteilt wird, aber ansonsten wird das nur an den Lieblingssitzplätzen interessant.
Ich meine übrigens andeutungsweise bei dir herauszulesen, daß du überlegst, nur einen Vogel anzuschaffen? Papageien und Sittiche sind immer Gruppen- oder gar Schwarmvögel, und gerade die etwas sensiblen Amazonen entwickeln so gut wie immer schlimme Störungen (lautes Schreien, Federrupfen, Selbstverstümmelung etc.), wenn sie allein gehalten werden. Darum sprechen hier auch alle immer gleich von "sie" Das solltest du auf jeden Fall bei deiner Käfigwahl berücksichtigen.
Liebe Grüße,
Rebecca
Volieren kann man auch relativ kostengünstig selbst herstellen - aber bei Amazonen wird es schonw ieder etwas schwieriger, eine Holzvoliere würde da wohl nicht so besonders lange halten, die Amas sind wohl recht nagefreudig und fressen alles an
Zum Thema "Kleckse": Vögel klecksen äußerst selten im Flug, meistens machen sie das kurz vor dem Start oder nach der Landung. Es kommt schon mal vor, daß etwas im Gefieder hängenbleibt und dann beim Flug verteilt wird, aber ansonsten wird das nur an den Lieblingssitzplätzen interessant.
Ich meine übrigens andeutungsweise bei dir herauszulesen, daß du überlegst, nur einen Vogel anzuschaffen? Papageien und Sittiche sind immer Gruppen- oder gar Schwarmvögel, und gerade die etwas sensiblen Amazonen entwickeln so gut wie immer schlimme Störungen (lautes Schreien, Federrupfen, Selbstverstümmelung etc.), wenn sie allein gehalten werden. Darum sprechen hier auch alle immer gleich von "sie" Das solltest du auf jeden Fall bei deiner Käfigwahl berücksichtigen.
Liebe Grüße,
Rebecca
- kuni
hallo!
es gibt ein gutachten über die mindestanforderungen zur vogelhaltung. danach ist für papageien in amazonen größe eine voliere von 2x2x1m angeraten. dieses gutachten hat allerdings (leider) keinen gesetzescharakter. dieses gutachten legt allerdings auch wohl eine dauerunterbringung der vögel darin zugrunde.
aber auch bei täglichem freiflug sollte der käfig wirklich ausreichend bemessen sein. die vögel sollten mindestens 2-3 flügelschläge darin tun können. ein handelsüblicher großsittichkäfig ist für papageien nur dann akzeptabel, wenn es sich wirklich nur um einen reinen schlafkäfig handelt.
allerdings sollte man papageien nicht ohne aufsicht fliegen lassen. die gefahr, daß sie sich verletzen ist einfach zu groß. (die gefahr für die möbel allerdings auch*ggg*)
eine voliere ist nie zu groß aber immer zu klein! die maße die wolf genannt hat sind bei TÄGLICH mehrstündigem freiflug akzeptabel. die preise für die volieren sind sehr unterschiedlich. meine volieren sind von der firma mosig in detmold (http://www.mosig-ohg.de). meiner meinung nach die besten auf dem markt allerdings gehen sie auch gut ins taschengeld.
das mit dem sch... . wie meike schon schreibt, lassen sie im flug nix fallen. man erkennt wenn was kommt: sie gucken dann erst ganz konzentriert, gehen in die hocke, wippen leicht mit dem schwanz und schon ists passiert*ggg*
es gibt papageien die nie in ihren käfig machen, es gibt welche die nur in den käfig machen, es gibt sogar welche die sozusagen auf befehl machen. aber ein häufchen auf dem teppichboden ist kein problem. einfach trocknen lassen und wegsaugen. ansonsten wird das küchenpapier schnell zu deinem besten freund*ggg*
übrigens rebecca, amazonen neigen nicht so sehr zum rupfen, das trifft besonders auf graupapageien und auf kakadus und auch auf aras zu. amazonen werden aber leicht zum dauerschreier und sie entwickeln bei falscher haltung auch schon mal stereotype verhaltensweisen oder sie werden aggressiv. wenn eine amazone rupft hat das meistens körperliche ursachen.
es gibt ein gutachten über die mindestanforderungen zur vogelhaltung. danach ist für papageien in amazonen größe eine voliere von 2x2x1m angeraten. dieses gutachten hat allerdings (leider) keinen gesetzescharakter. dieses gutachten legt allerdings auch wohl eine dauerunterbringung der vögel darin zugrunde.
aber auch bei täglichem freiflug sollte der käfig wirklich ausreichend bemessen sein. die vögel sollten mindestens 2-3 flügelschläge darin tun können. ein handelsüblicher großsittichkäfig ist für papageien nur dann akzeptabel, wenn es sich wirklich nur um einen reinen schlafkäfig handelt.
allerdings sollte man papageien nicht ohne aufsicht fliegen lassen. die gefahr, daß sie sich verletzen ist einfach zu groß. (die gefahr für die möbel allerdings auch*ggg*)
eine voliere ist nie zu groß aber immer zu klein! die maße die wolf genannt hat sind bei TÄGLICH mehrstündigem freiflug akzeptabel. die preise für die volieren sind sehr unterschiedlich. meine volieren sind von der firma mosig in detmold (http://www.mosig-ohg.de). meiner meinung nach die besten auf dem markt allerdings gehen sie auch gut ins taschengeld.
das mit dem sch... . wie meike schon schreibt, lassen sie im flug nix fallen. man erkennt wenn was kommt: sie gucken dann erst ganz konzentriert, gehen in die hocke, wippen leicht mit dem schwanz und schon ists passiert*ggg*
es gibt papageien die nie in ihren käfig machen, es gibt welche die nur in den käfig machen, es gibt sogar welche die sozusagen auf befehl machen. aber ein häufchen auf dem teppichboden ist kein problem. einfach trocknen lassen und wegsaugen. ansonsten wird das küchenpapier schnell zu deinem besten freund*ggg*
übrigens rebecca, amazonen neigen nicht so sehr zum rupfen, das trifft besonders auf graupapageien und auf kakadus und auch auf aras zu. amazonen werden aber leicht zum dauerschreier und sie entwickeln bei falscher haltung auch schon mal stereotype verhaltensweisen oder sie werden aggressiv. wenn eine amazone rupft hat das meistens körperliche ursachen.
- Doris W.
Hallo!
Ich stöbere hier gerne im Forum durch, bin sonst eher stiller Mitleser (Meike kennt mich vielleicht aber noch, falls ja, Hallo in die Runde ), aber bei den Amas melde ich mich auch mal zu Wort...
Ihr schreibt, die Vögel müssen im Käfig einige Flügelschläge tun können. Das passt aber nicht zu den von euch genannten Maßen. Welche Amazone macht bei 1,5 m Länge auch nur einen Flugversuch? Wie soll das bei 70-80 cm Breite (beachte die Flügelspannweite von Amazonen) überhaupt möglich sein? Manövrieren können Großpapageien durchaus gut, aber es gibt Grenzen. Wenn sich der Vogel nur mal angenommen bei 70 cm Breite nicht _genauestens_ in der Mitte hält (wo es noch das Problem gibt, dass solch ein Käfig in der Regel ja nicht leer, sondern mit Sitzmöglichkeiten ausgestattet ist), stößt er am Gitter an. Mich würde es wirklich sehr, sehr wundern, wenn jemand von euch in solch einem Käfig eine Amazone tatsächlich bereits fliegen gesehen hat.
Das Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien gibt für Papageien in Amazonengröße die Mindestmaße von 2 m x 1 m x 2 m an. Das sind die viel diskutierten und auch in Fachkreisen als höchst kritisch betrachteten, wie gesagt, Mindestanforderungen. Institutionen wie die Tierärztliche Hochschule Hannover geben da bereits realistischere Maße an, nämlich 4 m x 2 m Grundfläche. Darin können Amazonen tatsächlich ohne viel Schönrederei einige Flügelschläge tätigen, die dieses Wort auch verdient haben. Bei 2 m x 1 m mit voller Einrichtung wird das nämlich auch nur höchst selten geschehen, ohne dass es abgestoßene Federn gibt. Die Vögel können das durchaus abschätzen und fliegen dann nur im Ausnahmefall, wenn sie aufgeschreckt werden, oder "hüpfen" bloß.
Zum Thema Dauerfreiflug: Hört sich schön an, ich habe es auch in meiner Anfangszeit so praktiziert, aber auf Dauer ist das fast schon unpraktikabel. Sollten die Vögel auf ihrem Kletterbaum sitzen bleiben ist die Einrichtung vielleicht verschont, aber die Haltung stimmt deshalb noch lange nicht. Wenn sie nicht fliegen, hat das einen Grund. Der liegt bei Amazonen sehr oft darin, dass sie für viele Menschen schlicht "Klettervögel" sind und ihnen erst gar keine Möglichkeit zum Fliegen gegeben wird. Der Raum kann 5 Meter lang sein und die Vögel sitzen dennoch auf ihrem Kletterbaum, aus dem einfachen Grund, dass es mehrere Anflugplätze geben muss. Großpapageien fliegen nur selten Runden im Zimmer wie man das von vielen kleineren Sitticharten gewohnt ist. Es braucht Anregungen zum Fliegen, interessante Klettermöglichkeiten, aber auf mehere Meter verteilt. Meine Venezuela-Amazonen verließen ihren Kletterbaum früher im Wohnzimmer auch kaum mal. Heute in einer dauerhaft "flugtauglichen" Unterkunft erkennt man die Tiere nicht wieder.
Dann zum nächsten, wieso ich "Dauerfreiflug" als problematisch erachte. Du wirst später dabei nämlich keinerlei Möglichkeit haben, mit dem "Erwachsenwerden" der Amazonen umgehen zu können. Amazonen sind Vögel mit einem relativ großen Aggressionspotential. Im Freiland sondern sich die Paare zur Brutzeit vom Schwarm ab und besetzen eigene Reviere und verteidigen diese. Amazonen sind Wildvögel, nicht-domestiziert. Sie zeigen dieses Verhalten in der Regel auch in Menschenobhut. Das heisst, nach dem Eintritt der Geschlechtsreife mit etwa 3-5 Jahren kommt es meist zu verändertem Verhalten, die Vögel werden "ruppiger" gegenüber "Eindringlingen". Zur Brutzeit intensiviert sich dieses Verhalten und du findest mehr als einen Amazonenhalter, der seine Tiere dann entweder entnervt abgeben musste oder sie nicht mehr aus dem Käfig lassen konnte, da es sonst Attacken gegen ihn oder Familienmitglieder gibt. Blaustirn-, Gelbscheitel- (insbesondere Gelbnacken und Doppelgelbkopf) und Mülleramazonen kannst du in dieser Hinsicht durchaus weit oben in der "Rangliste" plazieren. Das betrifft insbesondere sehr zahme Tiere, da diese natürlich "anerzogenerweise" keine Rückhaltung vor Menschen kennen. Bei Handaufzuchten habe ich das bisher am aller intensivsten erlebt, auch bei selbst aufgezogenen. Lass dir da also nichts einreden, die Handaufzucht verhindert nicht, dass die Vögel erwachsen werden und ihrem natürlichen Verhalten nachgehen. Allein schon, dass man das überhaupt will und oft sogar indirekt "Werbung" damit macht (durch HZ zum perfekten "Haustierpapagei"), finde ich höchst fraglich und ich denke mir oft, wieso gerade diese Leute sich Papageien anschaffen. Wenn ich alles, was das Leben dieser Vögel ausmacht (das Paarverhalten nimmt dabei wohl den aller höchsten Stellenwert ein) so weit umerziehen muss das es mir passt, kann ich gleich Tierarten halten, die von Haus aus "anders" sind. Die Auswahl ist ja nun durchaus groß, sodass denke ich niemand aus einem südamerikanischen Ara einen gefiederten Hund machen muss. Das nur als Beispiel, selbstredend ohne aktuellen Bezug.
Dann ebenfalls ein sehr wichtiger Punkt, die Lautstärke. Die ist bei Amazonen sehr individuell geprägt. Meine Vierergruppe (Blaustirn, Venezuela) ist ohne Übertreibung als _sehr_ ruffreudig zu beschreiben. Es gibt Konzerte, die dauern 2 Stunden durchgehend, im Sommer fast jeden Tag. Sie schaukeln sich gegenseitig hoch. Wenn man ihnen dabei zusieht, ist es Ausdruck purer Lebensfreude. Sie fliegen umher und kreischen dabei, zerstückeln einen Ast mit lautstarkem Imponiergehabe dazwischen, spielen sich vor Artgenossen auf oder "singen" als Paar zusammen. Hier würde ich auch sagen, wenn eine Amazone keinen Mucks von sich gibt, stimmt irgendetwas nicht. Meine Venezuela-Amazonen waren früher als Einzelpaar im Wohnzimmer auch sehr ruhig. Heute weiss ich, dass sie erst nach gut 5 Jahren tatsächlich "aufgetaut" sind und ihr wirkliches Verhalten an den Tag legen, sich auch bei menschlicher Anwesenheit "ungeniert" frei bewegen und auch mit "Zuschauern" balzen. Das wirst du insbesondere bei dieser Art häufig hören können, da Venezuela`s meist relativ schüchtern und zurückhaltend sind. Meine zwei habe ich jetzt seit 7 Jahren und voll entfaltet haben sie sich erst nach sehr langer Eingewöhnung und Zurückhaltung meinerseits (waren früher sehr scheu). Ist zwar ein Einzelfall, aber ich denke, er beschreibt gut, was alles als Grund in Frage kommen kann, wenn man von "stillen" Amazonen berichtet. Oft muss es auch nicht mal Rückhaltung oder Angst sein, Apathie in Kombination durch inadäquate Haltungsbedingungen "reicht" oft schon, um aus diesen Vögeln wahre Stubenhocker zu machen.
Der Grund, wieso ich das alles nun schreibe: Das sind Dinge, die man _vorher_ bedenken muss. Es sind sehr viele Halter "aus allen Wolken (wenn nicht aus dem siebten Himmel) gefallen", als ihre ach so süßen und kuschelzahmen Vögel mit der Zeit nicht mehr ihren Vorstellungen entsprachen. Leider. Literatur ist dabei auch keine große Hilfe, da es zu Amazonen keinen einzigen Ratgeber gibt, der nicht älter als 20 Jahre und inhaltlich völlig unbrauchbar wäre.
Ich kann dir nur raten, wenn du keinen Platz für eine Voliere hast, lass es. Ich denke kein Vogelhalter hat Freude damit, wenn er seine Tiere bewusst so stark einschränkend unterbringen "muss". Oder wenn wir ehrlich sind, niemand zwingt einem dazu, sich diese Vögel anzuschaffen. Das Argument Platzmangel kann gar keines sein, schließlich hat man die Anschaffung der Tiere ja selbst gewählt und sich für diese und keine andere Art entscheiden. Deshalb mein Tipp, der hoffentlich nicht auf taube Ohren stößt: Sieh dich um, wieviel Platz du höchstens zur Verfügung stellen kannst und orientiere dich dann daran. Zuerst die Möglichkeiten durchchecken, dann die Vogelart aussuchen, auf keinen Fall umgekehrt. Dann hast du Vögel, bei denen du mit guten Gewissen sagen kannst, ihnen die besten Bedingungen zu bieten und wirst dich über das Verhalten der Tiere freuen können. Das kannst du ohne weiteres auch mit Amazonen haben (ich glaube, ich übertreibe nicht wenn ich sage, dass so eine Amapaar oder eine kleine Gruppe traumhaft ist), aber eben nur dann, wenn deren Ansprüche an Sozialkontakt, Interaktion und Bewegungsfreiheit auch wirklich erfüllt sind.
Hoffentlich nicht zu lang dieser Beitrag, aber das musste nun raus...
Gruß,
Doris
Ich stöbere hier gerne im Forum durch, bin sonst eher stiller Mitleser (Meike kennt mich vielleicht aber noch, falls ja, Hallo in die Runde ), aber bei den Amas melde ich mich auch mal zu Wort...
Ihr schreibt, die Vögel müssen im Käfig einige Flügelschläge tun können. Das passt aber nicht zu den von euch genannten Maßen. Welche Amazone macht bei 1,5 m Länge auch nur einen Flugversuch? Wie soll das bei 70-80 cm Breite (beachte die Flügelspannweite von Amazonen) überhaupt möglich sein? Manövrieren können Großpapageien durchaus gut, aber es gibt Grenzen. Wenn sich der Vogel nur mal angenommen bei 70 cm Breite nicht _genauestens_ in der Mitte hält (wo es noch das Problem gibt, dass solch ein Käfig in der Regel ja nicht leer, sondern mit Sitzmöglichkeiten ausgestattet ist), stößt er am Gitter an. Mich würde es wirklich sehr, sehr wundern, wenn jemand von euch in solch einem Käfig eine Amazone tatsächlich bereits fliegen gesehen hat.
Das Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien gibt für Papageien in Amazonengröße die Mindestmaße von 2 m x 1 m x 2 m an. Das sind die viel diskutierten und auch in Fachkreisen als höchst kritisch betrachteten, wie gesagt, Mindestanforderungen. Institutionen wie die Tierärztliche Hochschule Hannover geben da bereits realistischere Maße an, nämlich 4 m x 2 m Grundfläche. Darin können Amazonen tatsächlich ohne viel Schönrederei einige Flügelschläge tätigen, die dieses Wort auch verdient haben. Bei 2 m x 1 m mit voller Einrichtung wird das nämlich auch nur höchst selten geschehen, ohne dass es abgestoßene Federn gibt. Die Vögel können das durchaus abschätzen und fliegen dann nur im Ausnahmefall, wenn sie aufgeschreckt werden, oder "hüpfen" bloß.
Zum Thema Dauerfreiflug: Hört sich schön an, ich habe es auch in meiner Anfangszeit so praktiziert, aber auf Dauer ist das fast schon unpraktikabel. Sollten die Vögel auf ihrem Kletterbaum sitzen bleiben ist die Einrichtung vielleicht verschont, aber die Haltung stimmt deshalb noch lange nicht. Wenn sie nicht fliegen, hat das einen Grund. Der liegt bei Amazonen sehr oft darin, dass sie für viele Menschen schlicht "Klettervögel" sind und ihnen erst gar keine Möglichkeit zum Fliegen gegeben wird. Der Raum kann 5 Meter lang sein und die Vögel sitzen dennoch auf ihrem Kletterbaum, aus dem einfachen Grund, dass es mehrere Anflugplätze geben muss. Großpapageien fliegen nur selten Runden im Zimmer wie man das von vielen kleineren Sitticharten gewohnt ist. Es braucht Anregungen zum Fliegen, interessante Klettermöglichkeiten, aber auf mehere Meter verteilt. Meine Venezuela-Amazonen verließen ihren Kletterbaum früher im Wohnzimmer auch kaum mal. Heute in einer dauerhaft "flugtauglichen" Unterkunft erkennt man die Tiere nicht wieder.
Dann zum nächsten, wieso ich "Dauerfreiflug" als problematisch erachte. Du wirst später dabei nämlich keinerlei Möglichkeit haben, mit dem "Erwachsenwerden" der Amazonen umgehen zu können. Amazonen sind Vögel mit einem relativ großen Aggressionspotential. Im Freiland sondern sich die Paare zur Brutzeit vom Schwarm ab und besetzen eigene Reviere und verteidigen diese. Amazonen sind Wildvögel, nicht-domestiziert. Sie zeigen dieses Verhalten in der Regel auch in Menschenobhut. Das heisst, nach dem Eintritt der Geschlechtsreife mit etwa 3-5 Jahren kommt es meist zu verändertem Verhalten, die Vögel werden "ruppiger" gegenüber "Eindringlingen". Zur Brutzeit intensiviert sich dieses Verhalten und du findest mehr als einen Amazonenhalter, der seine Tiere dann entweder entnervt abgeben musste oder sie nicht mehr aus dem Käfig lassen konnte, da es sonst Attacken gegen ihn oder Familienmitglieder gibt. Blaustirn-, Gelbscheitel- (insbesondere Gelbnacken und Doppelgelbkopf) und Mülleramazonen kannst du in dieser Hinsicht durchaus weit oben in der "Rangliste" plazieren. Das betrifft insbesondere sehr zahme Tiere, da diese natürlich "anerzogenerweise" keine Rückhaltung vor Menschen kennen. Bei Handaufzuchten habe ich das bisher am aller intensivsten erlebt, auch bei selbst aufgezogenen. Lass dir da also nichts einreden, die Handaufzucht verhindert nicht, dass die Vögel erwachsen werden und ihrem natürlichen Verhalten nachgehen. Allein schon, dass man das überhaupt will und oft sogar indirekt "Werbung" damit macht (durch HZ zum perfekten "Haustierpapagei"), finde ich höchst fraglich und ich denke mir oft, wieso gerade diese Leute sich Papageien anschaffen. Wenn ich alles, was das Leben dieser Vögel ausmacht (das Paarverhalten nimmt dabei wohl den aller höchsten Stellenwert ein) so weit umerziehen muss das es mir passt, kann ich gleich Tierarten halten, die von Haus aus "anders" sind. Die Auswahl ist ja nun durchaus groß, sodass denke ich niemand aus einem südamerikanischen Ara einen gefiederten Hund machen muss. Das nur als Beispiel, selbstredend ohne aktuellen Bezug.
Dann ebenfalls ein sehr wichtiger Punkt, die Lautstärke. Die ist bei Amazonen sehr individuell geprägt. Meine Vierergruppe (Blaustirn, Venezuela) ist ohne Übertreibung als _sehr_ ruffreudig zu beschreiben. Es gibt Konzerte, die dauern 2 Stunden durchgehend, im Sommer fast jeden Tag. Sie schaukeln sich gegenseitig hoch. Wenn man ihnen dabei zusieht, ist es Ausdruck purer Lebensfreude. Sie fliegen umher und kreischen dabei, zerstückeln einen Ast mit lautstarkem Imponiergehabe dazwischen, spielen sich vor Artgenossen auf oder "singen" als Paar zusammen. Hier würde ich auch sagen, wenn eine Amazone keinen Mucks von sich gibt, stimmt irgendetwas nicht. Meine Venezuela-Amazonen waren früher als Einzelpaar im Wohnzimmer auch sehr ruhig. Heute weiss ich, dass sie erst nach gut 5 Jahren tatsächlich "aufgetaut" sind und ihr wirkliches Verhalten an den Tag legen, sich auch bei menschlicher Anwesenheit "ungeniert" frei bewegen und auch mit "Zuschauern" balzen. Das wirst du insbesondere bei dieser Art häufig hören können, da Venezuela`s meist relativ schüchtern und zurückhaltend sind. Meine zwei habe ich jetzt seit 7 Jahren und voll entfaltet haben sie sich erst nach sehr langer Eingewöhnung und Zurückhaltung meinerseits (waren früher sehr scheu). Ist zwar ein Einzelfall, aber ich denke, er beschreibt gut, was alles als Grund in Frage kommen kann, wenn man von "stillen" Amazonen berichtet. Oft muss es auch nicht mal Rückhaltung oder Angst sein, Apathie in Kombination durch inadäquate Haltungsbedingungen "reicht" oft schon, um aus diesen Vögeln wahre Stubenhocker zu machen.
Der Grund, wieso ich das alles nun schreibe: Das sind Dinge, die man _vorher_ bedenken muss. Es sind sehr viele Halter "aus allen Wolken (wenn nicht aus dem siebten Himmel) gefallen", als ihre ach so süßen und kuschelzahmen Vögel mit der Zeit nicht mehr ihren Vorstellungen entsprachen. Leider. Literatur ist dabei auch keine große Hilfe, da es zu Amazonen keinen einzigen Ratgeber gibt, der nicht älter als 20 Jahre und inhaltlich völlig unbrauchbar wäre.
Ich kann dir nur raten, wenn du keinen Platz für eine Voliere hast, lass es. Ich denke kein Vogelhalter hat Freude damit, wenn er seine Tiere bewusst so stark einschränkend unterbringen "muss". Oder wenn wir ehrlich sind, niemand zwingt einem dazu, sich diese Vögel anzuschaffen. Das Argument Platzmangel kann gar keines sein, schließlich hat man die Anschaffung der Tiere ja selbst gewählt und sich für diese und keine andere Art entscheiden. Deshalb mein Tipp, der hoffentlich nicht auf taube Ohren stößt: Sieh dich um, wieviel Platz du höchstens zur Verfügung stellen kannst und orientiere dich dann daran. Zuerst die Möglichkeiten durchchecken, dann die Vogelart aussuchen, auf keinen Fall umgekehrt. Dann hast du Vögel, bei denen du mit guten Gewissen sagen kannst, ihnen die besten Bedingungen zu bieten und wirst dich über das Verhalten der Tiere freuen können. Das kannst du ohne weiteres auch mit Amazonen haben (ich glaube, ich übertreibe nicht wenn ich sage, dass so eine Amapaar oder eine kleine Gruppe traumhaft ist), aber eben nur dann, wenn deren Ansprüche an Sozialkontakt, Interaktion und Bewegungsfreiheit auch wirklich erfüllt sind.
Hoffentlich nicht zu lang dieser Beitrag, aber das musste nun raus...
Gruß,
Doris
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- Land: Deutschland
Oha, stimmt, über die Lautstärke steht hier gar nichts..
Huhu Doris schön dass Du da bist!
Ich kenn mich mit den Amas ja auch nicht so aus, aber da ich Papageienhaltung mal in Erwägung gezogen habe und mich entsprechend informiert habe finde ich die Sittichhaltung doch wesentlich leichter und "angenehmer". Und selbst bei meinen finde ich die Einrichtung mit meinen -jetzt immerhin wenigen- Möbeln schon zu viel.
Ich denke Deine Erfahrungen helfen schon vielen die sich für Amazonen oder auch andere Papageien interessieren schon viel weiter.
LG
Meike
Huhu Doris schön dass Du da bist!
Ich kenn mich mit den Amas ja auch nicht so aus, aber da ich Papageienhaltung mal in Erwägung gezogen habe und mich entsprechend informiert habe finde ich die Sittichhaltung doch wesentlich leichter und "angenehmer". Und selbst bei meinen finde ich die Einrichtung mit meinen -jetzt immerhin wenigen- Möbeln schon zu viel.
Ich denke Deine Erfahrungen helfen schon vielen die sich für Amazonen oder auch andere Papageien interessieren schon viel weiter.
LG
Meike
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