trauern papageien und sittiche?
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- johanna
trauern papageien und sittiche?
hallo,
ich möchte einen artikel fürs WP über trauer bei papageien und sittichen schreiben. es gibt hierzu keinerlei wissenschaftliche arbeit auf die ich zurückgreifen könnte. also habe ich die fachleute angeschreiben, die mir auch erfreulicherweise sehr schnell geantwortet haben (mit recht unterschiedlichen meinungen); ich brauche aber bitte noch EURE meinung und eure erfahrungen, die ich als fallbeispiele bringen kann.
1. wie trauern papageien/sittiche? Wie zeigen sie ihre trauer?
Ziehen sie sich zurück? Rupfen? Schreien? Zeigen sich evtl. auch körperliche symtome?
2. wie lange trauen papageien/sittiche? in freiheit können sich papageien als schwarmtier sicher keine lange "trauerzeit" leisten.
3. inwieweit spielt die beziehung der papageien zueinander eine rolle?
4.trauern papageien auch über den verlust des geliebten menschen?
5. ist es ein unterschied, ob der vogel den tod seines freundes miterlebt und ihn quasi in den tod begleitet?
natürlich wird ein vogel seinen freund verzweifelt suchen, wenn dieser beim ta stirbt. aber was wäre, wenn der halter den toten vogel mit nach hause nimmt und ihn dem partner zeigt?
6. gibt es unterschiede bei den papageienarten? trauern graue länger oder intensiver als bspw. Amazonen?
7. wie sterben papageien/sittiche? Allein in einer ecke im dunklen? möchten sehr menschenbezogene papageien lieber in der hand des halterssterben? wie verhält sich die gruppe/schwarm?
8. Wie soll sich der halter verhalten?
wie sind eure erfahrungen?
das thema "tod und trauer" gehört auch zur papageien/sittichehaltung dazu und ich denke, wir sollten uns damit auseinandersetzen.
vielen dank schon mal für eure mühe
ich möchte einen artikel fürs WP über trauer bei papageien und sittichen schreiben. es gibt hierzu keinerlei wissenschaftliche arbeit auf die ich zurückgreifen könnte. also habe ich die fachleute angeschreiben, die mir auch erfreulicherweise sehr schnell geantwortet haben (mit recht unterschiedlichen meinungen); ich brauche aber bitte noch EURE meinung und eure erfahrungen, die ich als fallbeispiele bringen kann.
1. wie trauern papageien/sittiche? Wie zeigen sie ihre trauer?
Ziehen sie sich zurück? Rupfen? Schreien? Zeigen sich evtl. auch körperliche symtome?
2. wie lange trauen papageien/sittiche? in freiheit können sich papageien als schwarmtier sicher keine lange "trauerzeit" leisten.
3. inwieweit spielt die beziehung der papageien zueinander eine rolle?
4.trauern papageien auch über den verlust des geliebten menschen?
5. ist es ein unterschied, ob der vogel den tod seines freundes miterlebt und ihn quasi in den tod begleitet?
natürlich wird ein vogel seinen freund verzweifelt suchen, wenn dieser beim ta stirbt. aber was wäre, wenn der halter den toten vogel mit nach hause nimmt und ihn dem partner zeigt?
6. gibt es unterschiede bei den papageienarten? trauern graue länger oder intensiver als bspw. Amazonen?
7. wie sterben papageien/sittiche? Allein in einer ecke im dunklen? möchten sehr menschenbezogene papageien lieber in der hand des halterssterben? wie verhält sich die gruppe/schwarm?
8. Wie soll sich der halter verhalten?
wie sind eure erfahrungen?
das thema "tod und trauer" gehört auch zur papageien/sittichehaltung dazu und ich denke, wir sollten uns damit auseinandersetzen.
vielen dank schon mal für eure mühe
Hallo Johanna,
das ist eine interessante Frage, über die sich viele Menschen gar keine Gedanken machen. Tiere haben definitiv auch Gefühle, zu denen auch Trauer gehört. Von Hunden und Katzen kennt man das eher, aber bei Vögeln gibt es das definitiv auch.
Ich habe selbst erlebt, wie stark ein Vogel trauern kann. Ich habe 1998 zwei Bourkesittiche gekauft. Sie waren kein Paar, ich glaube es waren Schwestern. Die eine ist nach 5 Jahren krank geworden, im letzten Jahr dann gestorben. Früh morgens ist es passiert. Ich habe noch gehört, wie sie aufgewacht sind, dann habe ich ein Geräusch gehört, als ob im Käfig etwas heruntergefallen ist. Dann bin ich aber wieder eingeschlafen und zwei Stunden später wieder aufgewacht. Ich bin dann ins Wohnzimmer um nach den Vögeln zu sehen. Da saß Olli auf ihrem Lieblingsschrank und hat ganz komisch getschiept. Dann habe ich gesehen, daß die andere tot im Käfig lag. Olli hat richtig geweint. Natürlich ohne Tränen, aber man konnte ihr ansehen, daß sie richtig traurig war.
So lange wir ihre tote Schwester im Käfig lag, ist Olli nicht wieder hineingegangen. Sie war in den Tagen völlig von der Rolle und hat sich total auf uns fixiert. Sie war unglücklich, wenn wir weggegangen sind, sie hat sofort laut nach uns gerufen, wenn wir wiedergekommen sind und wenn sie nur den Schlüssel in der Tür gehört hat.
Als Stan noch lebte, hat Olli morgens immer fröhlich getschiept. In den Tagen nach Stans Tod hat Olli auch getschiept, aber es klang total frustriert und traurig. Wir hatten echt Angst, daß sie uns aus Trauer eingeht.
Endlich nach einer Woche hatten wir neue Freunde für sie gefunden. Sie hat sich so gefreut, als wieder Artgenossen da waren. Aber es hat noch ein paar Wochen gedauert, bis sie wieder "normal" war. Wir hatten noch lange den Eindruck, daß sie Stan manchmal noch vermisst. Das können wir uns natürlich auch eingebildet haben, aber sie sah so aus.
Über die Frage, ob man einen Vogel, der beim TA eingeschläfert wurde, dem Partner zeigen sollte, habe ich noch nicht nachgedacht. Wahrscheinlich würde ich es tun, damit der Vogel begreift, was passiert ist.
Auf jeden Fall sind Vögel keine gefühllosen Federbälle. Sie empfinden auf jeden Fall Freude und Trauer. Sicher etwas anders als wir Menschen, aber auf ihre Weise tun sie es.
Viele Grüße
das ist eine interessante Frage, über die sich viele Menschen gar keine Gedanken machen. Tiere haben definitiv auch Gefühle, zu denen auch Trauer gehört. Von Hunden und Katzen kennt man das eher, aber bei Vögeln gibt es das definitiv auch.
Ich habe selbst erlebt, wie stark ein Vogel trauern kann. Ich habe 1998 zwei Bourkesittiche gekauft. Sie waren kein Paar, ich glaube es waren Schwestern. Die eine ist nach 5 Jahren krank geworden, im letzten Jahr dann gestorben. Früh morgens ist es passiert. Ich habe noch gehört, wie sie aufgewacht sind, dann habe ich ein Geräusch gehört, als ob im Käfig etwas heruntergefallen ist. Dann bin ich aber wieder eingeschlafen und zwei Stunden später wieder aufgewacht. Ich bin dann ins Wohnzimmer um nach den Vögeln zu sehen. Da saß Olli auf ihrem Lieblingsschrank und hat ganz komisch getschiept. Dann habe ich gesehen, daß die andere tot im Käfig lag. Olli hat richtig geweint. Natürlich ohne Tränen, aber man konnte ihr ansehen, daß sie richtig traurig war.
So lange wir ihre tote Schwester im Käfig lag, ist Olli nicht wieder hineingegangen. Sie war in den Tagen völlig von der Rolle und hat sich total auf uns fixiert. Sie war unglücklich, wenn wir weggegangen sind, sie hat sofort laut nach uns gerufen, wenn wir wiedergekommen sind und wenn sie nur den Schlüssel in der Tür gehört hat.
Als Stan noch lebte, hat Olli morgens immer fröhlich getschiept. In den Tagen nach Stans Tod hat Olli auch getschiept, aber es klang total frustriert und traurig. Wir hatten echt Angst, daß sie uns aus Trauer eingeht.
Endlich nach einer Woche hatten wir neue Freunde für sie gefunden. Sie hat sich so gefreut, als wieder Artgenossen da waren. Aber es hat noch ein paar Wochen gedauert, bis sie wieder "normal" war. Wir hatten noch lange den Eindruck, daß sie Stan manchmal noch vermisst. Das können wir uns natürlich auch eingebildet haben, aber sie sah so aus.
Über die Frage, ob man einen Vogel, der beim TA eingeschläfert wurde, dem Partner zeigen sollte, habe ich noch nicht nachgedacht. Wahrscheinlich würde ich es tun, damit der Vogel begreift, was passiert ist.
Auf jeden Fall sind Vögel keine gefühllosen Federbälle. Sie empfinden auf jeden Fall Freude und Trauer. Sicher etwas anders als wir Menschen, aber auf ihre Weise tun sie es.
Viele Grüße
Susi und die Bourkies
- varga
- Beiträge: 729
- Registriert: 21.10.2004, 15:21
- Plz/Ort: Hamburg
- Vögel: Singsittich
- Land: Deutschland
Also deine Frage kann ich mit Ja beantworten. Auch Vögel trauern, allerdings zeigen sie das auf unterschiedlichste Art und Weise.
Unser Kuki hat damals getrauert als sein Kumpel Jacki gestorben ist. Er hat auch schon vorher gemerkt, dass es Jacki nicht mehr so gut geht und es gab einige Dinge, die mich stutzig haben werden lassen. Im Nachhinein könnte man sagen, dass er es geahnt hat, was er an seinem Verhalten gezeigt hat. Das ist aber rein subjektiv, vielleicht interpretiere ich da auch zu viel rein.
Als Jacki gestorben ist, hat Kuki ihn gesucht und gerufen. Wir waren dabei, als es passierte und ich bin der Meinung, es war wichtig. Sowohl für Jacki als auch für uns. Wir haben Kuki dann auch mehrmals den verstorbenen Jacki gezeigt, bevor wir ihn beerdigt haben. Da er nun (erst mal) allein war, hat er angefangen nichts mehr bzw. kaum etwas zu essen. Er war ziemlich ruhig und überhaupt nicht mehr agil. Er guckte auch immer irgendwie verloren und traurig. Er hat Gewicht verloren und ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob er ohne Partner/in, die ihn wieder aus seiner Einsamkeit holt, nicht gestorben wäre. Ich habe mich mit ihm beschäftigt, aber ich bin nun mal kein Vogel und deshalb kein wirklicher Ersatz, höchstens eine Ablenkung. Dann zog eine Woche später seine neue Partnerin ein. Da war er dann wieder wie ausgewechselt. Er hat sich dann um sie gekümmert und sie hat ihm gezeigt, dass sie es möchte, indem sie ihm immer hinterher gerufen hat, wenn er sich aus ihrem Blickfeld entfernte. Gegessen hat er dann auch wieder. Schon alleine deshalb, um seine neue Henne zu verköstigen.
Als Fazit kann ich sagen, dass die Gemeinschaft der Sittiche schon eine Rolle spielt. Sind es nur zwei, ist der Schock groß, nun plötzlich allein zu sein. Besonders wenn die beiden fest verpaart waren. Dies kann auch in einer größeren Gruppe so sein, wenn der Geier ?die Liebe seines Lebens? verliert, aber er wird (hoffentlich) durch die Gruppe aufgefangen. Denn Einsamkeit ist, finde ich, das Schlimmste für einen Schwarmvogel.
Also pauschal kann man das nicht beantworten. Da verhält sich jeder Vogel anders. Halt seinem Charakter entsprechend. Man erfährt es erst, wenn es so weit ist.
Unser Kuki hat damals getrauert als sein Kumpel Jacki gestorben ist. Er hat auch schon vorher gemerkt, dass es Jacki nicht mehr so gut geht und es gab einige Dinge, die mich stutzig haben werden lassen. Im Nachhinein könnte man sagen, dass er es geahnt hat, was er an seinem Verhalten gezeigt hat. Das ist aber rein subjektiv, vielleicht interpretiere ich da auch zu viel rein.
Als Jacki gestorben ist, hat Kuki ihn gesucht und gerufen. Wir waren dabei, als es passierte und ich bin der Meinung, es war wichtig. Sowohl für Jacki als auch für uns. Wir haben Kuki dann auch mehrmals den verstorbenen Jacki gezeigt, bevor wir ihn beerdigt haben. Da er nun (erst mal) allein war, hat er angefangen nichts mehr bzw. kaum etwas zu essen. Er war ziemlich ruhig und überhaupt nicht mehr agil. Er guckte auch immer irgendwie verloren und traurig. Er hat Gewicht verloren und ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob er ohne Partner/in, die ihn wieder aus seiner Einsamkeit holt, nicht gestorben wäre. Ich habe mich mit ihm beschäftigt, aber ich bin nun mal kein Vogel und deshalb kein wirklicher Ersatz, höchstens eine Ablenkung. Dann zog eine Woche später seine neue Partnerin ein. Da war er dann wieder wie ausgewechselt. Er hat sich dann um sie gekümmert und sie hat ihm gezeigt, dass sie es möchte, indem sie ihm immer hinterher gerufen hat, wenn er sich aus ihrem Blickfeld entfernte. Gegessen hat er dann auch wieder. Schon alleine deshalb, um seine neue Henne zu verköstigen.
Als Fazit kann ich sagen, dass die Gemeinschaft der Sittiche schon eine Rolle spielt. Sind es nur zwei, ist der Schock groß, nun plötzlich allein zu sein. Besonders wenn die beiden fest verpaart waren. Dies kann auch in einer größeren Gruppe so sein, wenn der Geier ?die Liebe seines Lebens? verliert, aber er wird (hoffentlich) durch die Gruppe aufgefangen. Denn Einsamkeit ist, finde ich, das Schlimmste für einen Schwarmvogel.
johanna hat geschrieben:wie sterben papageien/sittiche? Allein in einer ecke im dunklen? möchten sehr menschenbezogene papageien lieber in der hand des halterssterben?
Also pauschal kann man das nicht beantworten. Da verhält sich jeder Vogel anders. Halt seinem Charakter entsprechend. Man erfährt es erst, wenn es so weit ist.
Liebe Grüße von
Tina und numehr nur noch von meiner süßen Singerdame Maja sowie meinem Schmuse-Welli Jacki, meiner kleinen Singermadame Lily, meiner lieben Singerdame Nelli, meinem Spektakel-Singhähnchen Kuki, dem roten Singerhahn Tommi und dem lieben Singerhähnchen Janni im Regenbogenland
Tina und numehr nur noch von meiner süßen Singerdame Maja sowie meinem Schmuse-Welli Jacki, meiner kleinen Singermadame Lily, meiner lieben Singerdame Nelli, meinem Spektakel-Singhähnchen Kuki, dem roten Singerhahn Tommi und dem lieben Singerhähnchen Janni im Regenbogenland
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